OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Stirn und ihre Augen waren vor Aufregung gewe i tet.
Sie konnten es kaum erwarten, dass das Innere des G e bäudes en d lich sein Arkanum offenbarte und nun, wo sie kurz davor standen, trauten sie sich nicht. J e dem Einzelnen schlug das Herz bis zum Halse. Wie fest genagelt und stumm verharrten sie erwartung s voll auf ihrem Platz. Nicht mal ihr Atmen war zu h ö ren. Jeder hoffte, dass der Andere den ersten Schritt in das Innere des geheimnisumwitterten und unbekan n ten Raumes wagte. Keiner von ihnen wusste doch, was ihn darin erwarten wü r de.
Ihnen spukten die schrecklichsten Horrorvorstellungen durch den Kopf. Insgeheim sahen sie sich schon grünen Aliens gegenüber, mit denen sie käm p fen m u ssten. Alle hatten schon e iniges erlebt , doch in diesem Augenblick b e kamen sie ausnahmslos weiche Knie.
Schließlich beendete David die plötzliche Stille, indem er mit fester Stimme sa g te: „ E uch habe ich aber auch schon mutiger erlebt. Wer von e uch möchte als Erster se i nen Fuß über die Schwelle setzen? - Keiner? Alles muss man selber m a chen.“
Mit beiden Händen, etwas ungeschickt, schob David b e hutsam die schweren Flügel der Schwebetür ausei n ander. Die Spannung stieg. Nur noch w e nige Augenblicke, dann würden sie endlich Gewis s heit darüber erlangt haben, ob sich tatsächlich etwas Geheimnisvolles, Mysteriöses hi n ter diesen dicken Mauern befindet, oder ob ihre ganze Aufr e gung der vergangenen Stunden umsonst und unbegründet g e wesen war.
Alle Blicke waren auf die Mitte der Tür gerichtet, die sich nun Millimeter für Millimeter auftat. D ie ersten Lich t strahlen der an ihren Helmen angebrachten Lampen bahnten sich den Weg in das Innere des Raumes und bescherten den Männern endlich den lang ersehnten Blick.
In diesem unheimlichen und zugleich fantastischen A u genblick, der all ihre kühnsten Erwartungen übertraf, we r den sie sich wohl noch ihr ganzes Leben lang erinnern. M i nutenlang standen sie , die vorher noch eine dicke Lippe ri s kierten, wie versteinert auf einem Fleck zwischen den stä h lernen Türpfosten und waren stumm, wie ein Fisch im Wa s ser.
Es offenbarte sich ihnen ein Raum in einer atembera u benden Schönheit, wie sie wohl noch kein Mensch in der heutigen Zeit jemals in seinem Leben gesehen hat. Ein gr o ßer Teil des Raumes war angefüllt mit sel t samen, im Licht der Lampen funkelnden, gläsernen G e genständen. Einige dieser Objekte ähnelten Tischen, andere, die sich hinter di e sen Tischen befanden, wiederum sahen aus, wie durchsic h tige, aus einzelnen dünnen Glasscheiben bestehende Wände. Halbkrei s förmig angeordnet füllten diese, an tiefgefrorene, leicht bläulich schimmernde Eisblöcke erinnernde n Objekte, die gesamte Mitte des Saales. Eingeschlossen in die transp a renten Gehäuse erblickten David und seine drei Mitarbeiter in mehreren O b jekten eine Unmenge goldfarbener kleiner Bauteile in den unterschiedlichsten Formen und Gr ö ßen.
Der Fußboden bestand aus polierten, beigefarbenen, qu a dratischen Steinen, in denen sich diese skurrilen Gegenstä n de spiegelten. Die Wände der Kalksteinblöcke waren g e schmückt mit einer Vielzahl typisch ägyptischer Motive und einer Menge Hieroglyphen in sorgfältig ausgewählten Fa r ben. Domini e rend waren die Farben, Schwarz, Rot, Gelb und Blau , die Farben Ägyptens.
Eine zentrale Figur auf allen drei langen Wänden des Raumes war der ägyptische Gott Thoth, der, im Gegensatz zu den anderen darg e stellten Göttern, wie Anubis, Amun oder Osiris, zweimal als übergr o ßer Mensch mit dem Kopf eines Ibis und einmal als Pavian abgebildet wu r de.
In den beiden großen Nischen, rechts und links n e ben der Eingangstür, waren jeweils vier Regale in die Wände eing e arbeitet, welche mit hellgrün schimmernden halbdurchläss i gen Glasscheiben verschlossen waren. Mehrere prächtige, der P a pyruspflanze nachempfundene, runde Säulen stützten die Decke des Sa a les ab. Die in Pastellfarben gehaltenen ägyptische n Hieroglyphen, die in senkrechten Reihen auf der Säule zu sehen waren ergänzten auf sehr dekorative Weise die ägypt i schen Wandmalereien.
Als Erster brach Jim das minutenlange Schweigen. „Wow, das ist ja Wahnsinn. Was ist das alles? Träume ich? Und was sind das nur für merkwürdige gläserne Gegenstä n de? Wie ein Pharaonengrab sieht das alles jedenfalls nicht aus oder sollen das etwa die Grabbeigaben g e wesen sein? David, vielleicht hattest du doch recht mit deinen
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