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Ob das wohl gutgeht...

Ob das wohl gutgeht...

Titel: Ob das wohl gutgeht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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und wir werden in der Lage sein, uns zurückzuziehen, und Peter und Penny können uns dann mit den Kindern besuchen, mit ihren Kindern, denen wird die Landluft guttun...    Ihre Phantasie ging wieder einmal mit ihr durch. Es war begreiflich, daß sie sich zum Schreiben hingezogen fühlte. Ich machte Andeutungen, daß meine Arme weh täten, während sie in ihren Phantasien schwelgte, und daß ich glücklich wäre, zu erfahren, was mit der Ladung Bücher geschehen sollte.
    »In den Bücherschrank damit, Liebling, er steht vor Eugenies Zimmer. Es sind fast alles Kinderbücher, wir können sie später einmal aussortieren.«
    Ich trat einen Schritt vorwärts und überlegte, wo Eugenies Zimmer wohl lag. Dann fiel es mir wieder ein: fünfter Stock. Fünfundsiebzig Stufen!
    »Oh, beeile dich ein bißchen, Liebling, sonst werden wir überhaupt nicht fertig.«
    Ich fragte mich plötzlich, warum ich eigentlich nicht den Rat befolgt hatte, den Punch jedem Heiratslustigen gab: »Tun Sie es nicht!«
    Mit diesen ketzerischen Gedanken stieg ich die erste Treppe empor.
    Wir hatten Peter und Penny bei uns behalten, damit sie uns mit dem Hinaufschleppen und Unterbringen unserer Sachen helfen konnten, hatten aber Carolines freundliches Angebot akzeptiert, die sich um Eugenie kümmern wollte.
    Gegen fünf Uhr waren wir alle total erschöpft, selbst Penny und Peter saßen still in dem Raum, der unser Wohnzimmer (getrennte Ebenen!) sein sollte, umgeben von Kisten, alten Zeitungen, Kleidern, Bildern, Schuhen, Wäsche, Kaffeemaschinen und den verschiedensten anderen Gegenständen wie der massiven Eichenanrichte, die Sylvia von ihren Vorfahren geerbt und versehentlich nicht verkauft hatte, einem Rasenmäher und einigen tausend alten Exemplaren des British Medical Journal, die sich bereits in den verschiedenen Stadien des Vergilbens befanden.
    »An dieses Haus auf dem Land«, sagte Sylvia, schmutzig von Kopf bis Fuß, die Augen rot vor Anstrengung, »sollten wir vielleicht doch nicht denken.«
    »Und was wird mit den schönen Pferden...«
    »Oh, bitte!« sagte Penny. »Ihr wißt, daß ich mir immer ein Pferd gewünscht habe. Dürfen wir wirklich? Und wenn es nur ein Pony wäre. Ein kleines Pony...«
    »Das gibt es erst, wenn wir das nächste Mal umziehen«, sagte ich und blickte auf Sylvia, die meinen Augen auswich. »Wenn wir alt und grau sind. Du wirst dann verheiratet sein und nicht das geringste Interesse an Ponys haben.«
    »Nun gut, ich möchte aber irgendwohin ziehen, wo wir ein Pony halten können. Ein Mädchen in unserer Schule hat ein Pony.«
    »Hier ist es jedenfalls nicht erlaubt. Im Vertrag ist das ausdrücklich festgelegt.«
    »Aber vielleicht einen Vorstehhund?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ein Kaninchen auch nicht?«
    »Nein!«
    »Aber einen Hamster? Ich könnte ihn in meinem Schlafzimmer halten.«
    »Nicht einmal einen Goldfisch.«
    »Ich hasse dieses Haus.«
    Mir ging es zwar ebenso, aber ich durfte Sylvia schließlich nicht verraten. Ich warf Penny einen sympathisierenden und verschwörerischen Blick zu, der jedoch vergeudet war, weil sie gerade zum Fenster hinausschaute.
    »Da kommt jemand«, sagte sie, »und bringt uns irgend etwas.«
    Sylvia gähnte. »Vielleicht Caroline mit Eugenie. Ich habe einfach keine Lust mehr.«
    »Es ist nicht Caroline. Sieht eher nach einer Patientin aus.«
    Wie der Blitz war Sylvia auf den Füßen. »Das will ich nicht haben! Ich will es nicht! Wir sind hierher gezogen, um ein bißchen Ruhe und Frieden zu haben, um nicht Tag und Nacht belästigt zu werden. Geh mal zur Seite, Penny. Laß mich sehen, wer das ist.«
    In diesem Moment erklang die Türglocke.
    »Ich kann nur ein Stück vom Kopf sehen«, sagte Sylvia.
    »Nun, wenn du unsere Wohnräume unbedingt im ersten Stock unterbringen willst, dann...«
    »Mein Gott!« schrie Sylvia.
    Ich war sofort auf den Füßen, weil ich befürchtete, irgend etwas Schreckliches nähere sich unserem Haus.
    »Es ist Barbara Basildon!«
    »Woher hat sie nur unsere Adresse bekommen?«
    »Von Fred natürlich.«
    »Das würde er nicht tun.«
    »Ich gehe nicht an die Tür«, sagte Sylvia. »Dies ist unsere Wohnung, und wir müssen nicht aufmachen, wenn wir nicht wollen.«
    »Das ist ein bißchen übertrieben«, sagte ich. »Wir wollen schließlich nicht unsere Patienten verlieren. Denk an die Rechnungen für den Umzug.«
    Die Glocke erklang nochmals.
    Sylvia setzte sich. »Sie soll läuten, bis sie schwarz wird. Ich werde nicht aufmachen.«
    Ich deutete auf den

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