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Ob das wohl gutgeht...

Ob das wohl gutgeht...

Titel: Ob das wohl gutgeht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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kam, Gott sei Dank, zurück, sie war gebadet, gefüttert und fertig zur Nachtruhe, hereingetragen von Caroline, die die Stufen heraufstieg, mit einem Bündel unter jedem Arm.
    »Mein Gott! Hier sieht es ja noch schlimm aus«, sagte sie im Wohnzimmer und ließ beide Bündel auf das Teetablett plumpsen. Da eines davon Eugenie war, begann es sofort zu schreien. Sylvia nahm sie mit beruhigendem Murmeln auf.
    »Was ist in dem anderen Bündel?« fragte sie Caroline. »Schmutzige Wäsche?«
    »Keineswegs. Eugenies Wäsche ist gewaschen. Bläschen hat das getan, während wir beim Entenfüttern waren, du wirst sie morgen sauber und trocken zurückbekommen. Ich hatte die Absicht, dir Sojabohnen zu backen, damit du sie nur in den Ofen stellen mußt, aber Bläschen meinte, daß du sie in diesem Augenblick vielleicht nicht...«
    Ein Dankeschön an Faraday, dachte ich.
    >... deshalb habe ich, ganz gegen meine Prinzipien, beim Feinkostladen haltgemacht und dir dies hier mitgebracht.« Sie überreichte mir ein warmes Päckchen, das in braunes Papier eingewickelt war. »Ich meinte, daß ihr etwas Ordentliches braucht nach dem heutigen Tag und keine Kraft mehr habt, um zu kochen...«
    Ich machte das Päckchen auf, zuerst kam das braune Papier, dann die Aluminiumfolie, dann das fettdichte Papier, schließlich ein appetitliches, knusprigbraunes, frisch gegrilltes Hühnchen zum Vorschein.
    Peter wollte etwas sagen, aber ich verschloß ihm mit einem warnenden Blick den Mund. Penny, mit weiblicher Geistesgegenwart und Taktgefühl, versteckte rasch die Knochen, die von Barbara Basildons Hühnchen übriggeblieben waren.
    »Du bist einfach goldig«, sagte Sylvia und gab Caroline einen Kuß. »Ganz wunderbar. Wir sind begeistert. Wir sind nämlich total verhungert, und sobald ich Eugenie ins Bett gebracht habe, werden wir diesen Vogel verzehren. Du denkst wirklich an alles.«
    »Ich dachte mir, daß ihr hungrig sein würdet«, sagte Caroline und hauchte uns einen Kuß zu, ehe sie verschwand.
    Gegen 23.30 Uhr, gebadet und im Schlafanzug, hatte ich zwar noch nicht meinen Morgenmantel entdeckt, fühlte mich aber wieder einigermaßen menschlich und forderte Sylvia auf, auch zu Bett zu gehen.
    »Du kannst unmöglich an einem Tag mit allem fertig werden«, sagte ich. »Wir werden Wochen brauchen, um alles einzuräumen. Du hast für heute schon allerhand geschafft, und ich bestehe darauf, daß du jetzt Schluß machst.«
    Sie hatte einmal nichts einzuwenden. Ihre Arme waren mit schmutziger Wäsche beladen. »Ich will nur noch die Wäsche in die Waschmaschine tun«, sagte sie. »Sie ist automatisch und schaltet sich von selbst ab, dann komme ich. Ich bin genauso erschöpft wie du. Und während ich das tue, könntest du die Hühnerknochen noch in die Mülltonne bringen. Sie verbreiten sonst im Wohnzimmer einen penetranten Geruch.«
    Derart aufgefordert, kroch ich ins Wohnzimmer, wo wir noch kein Licht hatten, und vergaß, obgleich Miss Pollock diese Tatsache allzu häufig erwähnt hatte, daß es zwei Ebenen hatte.
    »Hast du etwas fallen lassen, Liebling?« rief Sylvia von unten aus der Waschküche. »Da war eben ein entsetzlicher Krach.«
    Ich saß auf dem Boden und rieb mein aufgeschlagenes Schienbein. Als ich schließlich die Hühnerknochen aufgesammelt hatte, war Sylvia bereits auf dem Weg ins Bett, während unten in der Waschküche sich die Trommel der automatischen Waschmaschine fröhlich drehte.
    Ich ging an ihr vorbei zur Haustür, ohne sie einer Antwort zu würdigen. Draußen lag die Kirchpark-Anlage im Mondschein.
    In just demselben Augenblick wurde die Haustür des Nachbarhauses geöffnet, und eine Gestalt im Pyjama, die ein ähnliches Paket wie ich trug, trat hinaus.
    Wir starrten uns über den Lorbeerbaum hinweg an. Er hatte sich schneller gefaßt.
    »Pilkington!« sagte er. »Lord Cecil. Sie sind der Doktor. Ich habe durch Miss Pollock schon alles über Sie erfahren.«
    Wir gaben uns die Hände und hoben die Deckel unserer Mülltonnen in die Höhe. Die meine gab ein scheußlich klapperndes Geräusch von sich.
    »Mein Gott«, sagte Pilkington, »das werden sie niemals dulden.«
    »Was dulden?«
    »Metalltonnen. Sind zu laut. Wir haben eine aus Polythene. Vorschrift!«
    »Vorschrift?«
    »Des Hauswirts. Alles ist hier vorgeschrieben. Keine Hunde, Polythene-Mülltonnen...«
    »Sie ist aber ganz neu.«
    »Das wird Ihnen nichts nützen, mein Freund. Sie hätten das Kleingedruckte lesen sollen. Unter uns gesagt, mir hängt das Ganze hier schon

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