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Ob das wohl gutgeht...

Ob das wohl gutgeht...

Titel: Ob das wohl gutgeht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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wurde etwas lebhafter. »Ich werde den Streifenwagen...«
    »Das ist schrecklich nett von Ihnen«, sagte ich, »aber der Streifenwagen wird nicht Tag und Nacht zu meiner Verfügung sein. Ich muß meinen eigenen Wagen zurückbekommen.«
    »Sie können jetzt Ihre eiligen Visiten mit dem Streifenwagen machen«, sagte er, »und bis dahin hoffen wir, Ihr Fahrzeug wiedergefunden zu haben. Es kann noch nicht sehr weit sein. Wieviel Benzin war denn noch im Tank?«
    »Nichts mehr«, sagte ich, »höchstens noch ein Teelöffel voll.«
    »Um so besser! Wir werden alle Tankstellen benachrichtigen. Wenn Sie freundlicherweise mitkommen würden! Ich will mit Sergeant Panther sprechen, der zu Ihrer Verfügung bleibt, bis Sie ein anderes Arrangement treffen können. Wir sind Ihnen außerordentlich dankbar für Ihre Hilfsbereitschaft und entschuldigen uns für das Verschwinden Ihres Wagens. Wir werden unser möglichstes tun, um ihn zurückzuholen.«
    Ich war auf dem Wege zu Sergeant Panther, als vor mir ein riesenhafter kastanienbrauner Rolls-Royce hielt.
    »Mein Lieber, was um Himmels willen machen Sie hier?« rief Olivia Duke aus dem heruntergelassenen Wagenfenster. »Haben Sie etwa einen Unfall gehabt?«
    »Hier hatte es einen Unfall gegeben«, sagte ich und erklärte ihr alles.
    »Regen Sie sich nicht auf«, sagte sie und öffnete die Wagentür. »Watkins wird mich ,nur absetzen, und dann können Sie den Wagen benützen, solange Sie ihn brauchen. Sie armer, armer Mensch.«
    Der Polizist, der noch neben mir stand, hörte interessiert zu, zog sein Notizbuch und näherte sich dem offenen Wagenfenster.
    »Wissen Sie, Wachtmeister«, sagte Olivia, »wir sind vielleicht ein kleines winziges bißchen zu schnell gefahren, aber...«
    »Schon in Ordnung, Miss Duke«, sagte er mit breitem Grinsen, »darf ich Sie um ein Autogramm bitten? Für die Kinder natürlich.«
    So kam es, daß ich die restlichen Visiten im Rolls-Royce absolvierte.
    Die Patienten sahen mich mißtrauisch an, aber nicht so mißtrauisch wie Sylvia.
    »Deine Bekanntschaft mit Olivia Duke scheint immer enger zu werden«, sagte sie und blickte durch das Fenster auf den draußen stehenden Rolls-Royce mit Watkins auf dem Fahrersitz. »Du willst mir doch nicht im Ernst weismachen, daß dein Wagen unter den Augen der Polizei...«
    »Ich gebe zu, es klingt etwas seltsam.«
    »Seltsam!«
    »Sieh doch«, sagte ich triumphierend, »da ist Blut auf meinem Hemd. Schon daran kannst du sehen, daß es ein Unfall war.«
    »Ich würde eher annehmen, daß das Blut aus Christoph Murphys Nase stammt.«
    Ich gab es auf und fragte, ob noch weitere Anrufe gekommen seien.
    »Caroline hat angerufen. Sie sagt, Bläschen fühle sich sehr elend, und falls du ein paar Minuten erübrigen könntest, möchtest du doch zu ihm kommen...«
    Ich stieg in den Fond meiner Limousine und nannte Watkins die Adresse in Chelsea.
    Der Gedanke an Faraday war immer mit mir. Wir telefonierten auch mehrmals wöchentlich miteinander, sahen uns aber selten persönlich, da unsere Arbeit uns dafür nicht viel Zeit ließ. Wenn ich an ihn dachte, dann verließ mich immer der Mut, und es wurde mir bewußt, daß ich meine Gesundheit allein meinem Schöpfer zu verdanken hatte.
    Seine Krankheit hatte ihm den Humor nicht nehmen können.
    »Bist du sicher, daß du unsere Straße in deinen Wagen hineinbekommst?« rief er mir vom Fenster aus zu.
    Es war nicht so unsinnig, wie es klang. Die Straße war nur ungefähr fünf Meter breit und zu beiden Seiten von teuren Häusern gesäumt, die aus ehemaligen Arbeiterhäuschen erstanden waren. Der Rolls-Royce, über die ganze Breite des Straßenpflasters geparkt, ließ kaum noch Raum für die Fußgänger, von einem anderen Wagen ganz zu schweigen.
    »Was hast du angestellt, um den kaufen zu können?« fragte er, als ich ins Haus kam.
    Ich erzählte erneut, was passiert war. Caroline sah mich prüfend ,an. Sie öffnete das Fenster und reichte Watkins, der direkt vorm Fenster draußen saß, ein Glas. »Selleriesaft mit Bierhefe«, sagte sie. »Sie werden Durst haben.«
    Ich bezweifelte, daß er so durstig war...
    Hank sagte: »Warum haben wir nicht auch so einen Wagen, Papi? Die Kinder in der Schule würden verrückt.« Er sah mich an. »Kann ich mal die Straße damit entlangfahren?«
    »Da mußt du Watkins fragen.«
    »Du mußt stinkreich sein.«
    »Ja, das bin ich auch.«
    »Dann verstehe ich nur etwas nicht.«
    »Was verstehst du nicht?«
    »Warum du in ein Haus gezogen bist, das nicht mal

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