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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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auch die Kriminellen in ähnlichem Aufruhr. Die Einnahmen aus Glücksspiel und Drogenverkauf gingen drastisch zurück, da man in ChikatLik den heraufziehenden Krieg fürchtete und Vorräte zu horten begann. Trillots unterschiedliche Geschäfte kamen ins Stocken, und sie spürte die Zwangslage.
    Allerdings handelte es sich um mehr als eine Zwangslage, als Ventress in ihre Höhle zurückkehrte. Wie immer schien die Außenweltlerin ihre humanoide Gestalt wie eine Maske zu tragen. Dafür war sie in Wort und Tat ein reines Raubtier. Sie lebte, um zu töten.
    »Ich bin eine einfache Frau«, sagte Trillot, »die nicht behaupten kann, alle Absichten und Intrigen zu verstehen. Jedoch habe ich das Gefühl, niemand kann genau sagen, wo das alles enden wird. Entschuldigen Sie meine offenen Worte, Kommandantin.«
    »Dieses eine Mal haben Sie Recht«, sagte Ventress. »Niemand weiß, wie die Sache enden wird – mit einer Ausnahme.« In ihrer Stimme schwang eine seltsame Leidenschaft mit, die Trillot zuvor nie gehört hatte.
    »Und um wen oder was handelt es sich dabei?«
    Ventress kniff die Augen zusammen, und ihre bleichen Wangen nahmen Farbe an. »Graf Dooku hat es vorausgesagt. Was immer auch geschehen wird, Obi-Wan Kenobi und ich werden erneut aufeinander treffen. Auf Queyta habe ich Kenobi versprochen, ich würde ihn töten. Mein Meister will ihn lebendig. Also: Er wird Cestus entweder in Ketten verlassen – oder im hiesigen Sand ruhen.«
    Diese Röte in ihrem Gesicht kannte Trillot. Es war Lust. Nicht nur reine körperliche Leidenschaft, obwohl auch ein namenloser, fleischlicher Hunger in ihr brannte. Die Lust hatte ihr Innerstes nach außen gekehrt und loderte in dieser fremden Frau wie ein Feuer, das sie nicht löschen konnte.
    Die beiden fremden und mächtigen Außenweltler waren auf Kollisionskurs, und Trillot betete, ihnen nicht in die Quere zu kommen. Wenn solche Giganten zusammenprallten, konnten kleine Leute wie Trillot leicht zerquetscht werden.
    Andererseits konnten kleine Leute in Zeiten wie diesen riesige Profite machen…

67
     
    »Wohin bringst du mich?«
    »Pst«, erwiderte Sheeka Tull.
    Fast eine Stunde lang trabten sie schon über unebenen Grund. Jangotat hatte längst die Orientierung verloren, so oft hatten sie die Richtung gewechselt. Zwei dichte Tücher bedeckten seine Augen, dazu war ein Sack über seinen Kopf gezogen. Dreifache Schutzmaßnahmen. Warum war diese Augenbinde so wichtig? Ihm war eine Überraschung versprochen worden, die er jedoch nur bekommen würde, wenn er sich die Augen verbinden ließ. Ein Geheimnis, weißt du.
    Er hatte die Binde akzeptiert, und anschließend hatten Sheeka und Bruder Fate ihn im Kreis gedreht. Als er stehen blieb, schätzte er die Himmelsrichtung anhand des Windes auf seiner Haut ab. Doch dann führten sie ihn einen Hang hinauf, und er hatte vergessen, über die Richtung nachzudenken, und sich stattdessen darauf konzentriert, sich nicht die Beine zu brechen.
    Nach fünfzehn Minuten Aufstieg wurde die Luft kühler, der Boden flacher, und er vermutete, dass sie eine Höhle betreten hatten. Trotzdem wurde die Augenbinde nicht abgenommen: Rechts und links ging es durch die Höhle, über heimtückischen Grund, und seltsam verwässerte Echos hallten aus der Ferne wider.
    Fast eine Stunde wanderten sie über diesen unebenen Boden, zweimal hörte er Wasser herabstürzen, und kühles Spritzwasser befeuchtete den Rücken seiner Hände. Schließlich stiegen sie eine Reihe Stufen hinunter, die in den Fels geschlagen waren.
    Einen Moment lang stand er einfach da und fragte sich, was sie jetzt von ihm wollte. Aber sie sagte nichts. Endlich fragte er, da er sich in seiner einsamen Dunkelheit ein wenig niedergeschlagen fühlte: »Und nun?« Sofort war ihm die Unangemessenheit, dieser beiden Silben peinlich.
    Er fummelte an der Augenbinde herum.
    »Nein«, sagte Sheeka. Sie fasste seine Hände mit ihren kühlen Fingern und zog sie nach unten.
    »Warum nicht?«
    »Ich möchte, dass du deine Sinne nicht einsetzt«, erklärte sie. »Deine Augen oder deine Ohren.«
    Verwirrung kämpfte gegen den mächtigen und seltsamen Drang an, ihr zu gefallen. Vielleicht war dieser Drang gar nicht so seltsam. Sie hatte ihm das Leben gerettet und sich als tapferer Kamerad bewährt.
    »Was erwartest du von mir?«
    »Hör auf dein Herz«, sagte sie. »Erzähl mir, was du fühlst?«
    Er hielt inne und dachte nach. Ihren Mahnungen zum Trotz konzentrierte er sich auf das, was er akustisch und taktil in

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