Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
hervorragend justiert und reagierten auf die kleinste Bewegung. Das Repulsortriebwerk schnurrte wie ein Demicot und hatte keine Schwierigkeiten, mit den schweren Taschen zurechtzukommen, die an den Seiten festgeschnallt waren. Alle Treibstoffzellen waren gefüllt, alle Anzeigen funktionierten. Gut. Er hob die Hand, und die Klone bestiegen ihre eigenen Speeder, als hätten sie das einen Monat lang geübt. Er holte tief Luft. In seinen Adern brannte Feuer, während seine zwei Herzen leicht aus dem Gleichtakt gerieten und ihn auf das Handeln vorbereiteten. Dies war der Augenblick, auf den er hingelebt hatte, die Ruhe vor dem Sturm. Wie das Schwimmen in einem dieser Mammuthurrikane auf Glee Anselm oder wie das Training von Form I war der Sturm selbst die Prüfung und die Herausforderung, ob er im Wirbelwind das Gleichgewicht halten konnte. Nie zuvor war er gefallen. Eines Tages würde das passieren, wie es bei allen Sterblichen geschah. Aber nicht heute, dachte er und grinste grimmig. Nicht heute.
Er gab Gas. Das Schnurren wurde zum Knurren, als er abhob.
In perfekter Formation flogen die fünf durch die Gräben und an Flüssen entlang durch ein Gewirr niedriger brauner Büsche.
Die Objekte in der näheren Umgebung schossen verschwommen vorbei, diejenigen in der Ferne jedoch blieben klar erkennbar. Kit genoss die Landschaft und bemerkte die Linie einer Karawane draußen zwischen den Felsen. Die Speederbikes waren zu niedrig unterwegs, um gesehen zu werden, und so schnell, dass schon die Speeder hinter ihm im Sturm von Staubpartikeln verschluckt wurden.
Irgendwann passierten sie eine Gruppe nomadischer X’Ting, Angehörige jenes Insektenvolkes, das einst den Planeten beherrscht hatte. Obwohl sie immer noch eine gewisse politische Macht innehatten, zählten sie nur mehr wenige zehntausend. Die Nomaden hoben die Arme und zeigten auf die Reihe der Speederbikes, die vorbeirasten.
Wieder einmal gab es nichts, um das er sich Sorgen machen musste. Er redete sich ein, dies sei kein Omen. Inmitten dieser trostlosen Gegend auf Cestianer zu stoßen, war reiner Zufall. Die nomadischen Ureinwohner neigten zu einem Leben ohne Technik und verwendeten keine Geräte, die sich im elektromagnetischen Spektrum durch Strahlung bemerkbar machten. Nichts, das ihn beunruhigen musste…
Cestus rief nach Kit. In dieser Landschaft spürte er den Kampf des Lebens gegen die unerbittliche Natur. Sie erinnerte ihn an das Land auf seiner Heimatwelt, einer harten Umwelt, die jedoch ein Volk mit ungeheuerem Mut hervorgebracht hatte. Abgesehen von dem Fehlen der riesigen wogenden Ozeane hätte er auch hier geboren sein können.
Auf dem Speederbike hinter ihm durchquerte Nate die gleiche Landschaft und hing seinen eigenen Gedanken nach. Der ARC-Hauptmann beobachtete alles und suchte nach Hinterhalten, Verteidigungsanlagen und Sichtlinien… alles, was er wahrnahm, war mit seiner Pflicht verbunden. Für etwas anderes war in seinem Kopf kein Platz. Und er brauchte auch nichts anderes.
Kilometer um Kilometer näherten sie sich ihrem Ziel, dem Dashta-Gebirge weit im Westen.
14
Nachdem sie eine Flugbahn festgelegt hatten, die plausibel erscheinen ließ, dass sie direkt von Coruscant kamen, brachte KK-X270, »Xutoo«, das Schiff wieder in die Atmosphäre von Cestus. Die Kommunikationsanlage des Kreuzers sendete, die automatischen Andocksignalempfänger dekodierten die Anweisungen für die Landung.
Sie flogen geradewegs auf Cestus’ Hauptstadt zu, ChikatLik, ein X’Ting-Wort mit der Bedeutung »das Zentrum«. Xutoo handhabte die Steuerung mit großem Selbstvertrauen, als wäre er geboren worden, um Schiffe zu lenken.
Was ja, gewissermaßen, auch zutraf.
Sie sanken durch das umbrafarbene Herz einer kilometerbreiten Staubwolke, die den Großteil der Umgebung einhüllte. Der Leitcomputer zeigte ein Gittermodell ihres Zieles und gab mehr Details der Oberfläche preis, als Obi-Wan mit bloßem Auge erkennen konnte. Eines von Cestus’ wichtigsten Merkmalen war das riesige Netzwerk von Tunneln, die durch Vulkanaktivität, Wassererosion und jahrtausendelanges Graben der einst riesigen X’Ting-Stöcke entstanden war. Diese Höhlen hatten den Planeten zur ersten Wahl für einen Gefängnisstandort gemacht, und in einer der größeren Lavaröhren landeten sie nun das Schiff.
Während sie in die Röhre hineinflogen, klarte die Luft auf, und zum ersten Mal konnten sie wertvolle Informationen mit eigenen Augen sammeln. Kurz hinter dem Einlass waren die
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