Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
Sie den Fall Gadon Drei?«
Snoils Stielaugen zogen sich zurück und reckten sich wieder. »Ja«, quiekte er. »Aber es gibt mindestens vier Fälle, die man hier zur Anwendung bringen könnte. Wenn Ihr Euch bitte genauer äußern könntet.«
Duris schien mit Snoils Belesenheit zufrieden zu sein und zeigte mit dem Finger auf das, was aus Obi-Wans und Snoils Blickwinkel nur eine schattenhafte Silhouette darstellte. »Es geht um die Sache der Abspaltung der Kif-Bergleute.«
»Ah, ja.« Er fasste sich rasch. »Vor ungefähr fünfzig Standardjahren begannen die Bergleute, Erze mit hohem Energiegehalt auf dem freien Markt zu verkaufen. Manche dieser Erze gelangten zu einer Kolonie, die mit Feinden des Regimes von Gadon verbündet war. Die Gadoner baten die Republik um eine Verfügung, und es wurde entschieden, dass die ursprünglichen Absichten beim Verkauf über jeden Tadel erhaben waren. Aus diesem Grund waren die Bergleute für die letztendliche Verwendung des Erzes nicht verantwortlich.«
Obi-Wan schloss kurz die Augen. Diese Entscheidung war armselig. Die Republik hatte die Bergleute deshalb nicht strafrechtlich verfolgt, weil sich bei einer Gruppe von Planeten, von denen der Kanzler wichtige Rohstoffe zu kaufen hoffte, eine ähnliche Situation zusammenbraute. Eine nachsichtige Handhabung dieser Angelegenheit sollte anderenorts Freunde gewinnen.
Brillante Politik, nur leider ging der Schuss jetzt nach hinten los! Obi-Wan spürte, wie der seit langem verschwundene Kopfschmerz zurückkehrte.
Während er sich in seine Gedanken zurückzog, tauschten Duris und Snoil ihre Argumente aus. Er wusste, dabei handelte es sich lediglich um die Eröffnung, aber er hatte bereits den Boden unter den Füßen verloren. Sie sprachen über obskure Verträge, Steuern, Regelungen und Regulierungen.
Zum Weltraum mit den Gesetzen. Das musste ein Ende haben!
Obi-Wan wartete auf eine Pause in dem Gespräch und hob dann die Hand. »Verzeiht mir, Regentin Duris.« Er beruhigte sich. Konnte sie so begriffsstutzig sein? »Denkt Ihr, die Republik würde einfach zusehen, wie Ihr diese Killermaschinen produziert?« Obi-Wan war selbst von seinem scharfen Tonfall überrascht. »Es gibt nur einen Weg, diese Angelegenheit zu beenden.«
Einen Augenblick lang waren ihm Förmlichkeit und höfliches Benehmen entglitten. Verflucht! Er war kein Politiker. Stattdessen sah er Tod und Zerstörung vor seinem inneren Auge, wenn er diesem Planeten nicht half, über diese Verträge hinwegzusehen.
»Und der wäre?«, fragte Duris eisig. Sie wölbte ihren segmentierten Körper und schob die Schultern vor. Hinter ihrem beherrschten Äußeren brodelte Zorn auf. Und noch etwas. Furcht?
Er legte mehr Ruhe in seine Stimme. »Einen Weg, bei dem keine JK-Droiden die Planeten außerhalb der Republik erreichen. Oder vielleicht nicht einmal Eure Fabriken verlassen.«
»Wollt Ihr uns drohen? Die Republik hatte Gelegenheit, unsere Produkte zu kaufen, entschied sich aber dagegen. Stattdessen wurden die Lieferungen von Gabonna-Kristallen eingeschränkt. Zehntausende verloren ihre Arbeit, Meister Jedi. Unsere Wirtschaft erlebte eine Krise. Wegen Wasser und Lebensmitteln kam es zu Aufruhr, überall auf dem Planeten.« Sie beugte sich vor. »Tausende starben. Jetzt wollt Ihr uns sagen, wir sollen keine Geschäfte mit Planeten machen, die uns solide Credits anbieten? Würde der Oberste Kanzler gleiche Zahlungen bewilligen? Im Voraus?«
Nein. Das würde Palpatine niemals tun; schließlich würde dies so aussehen, als beuge er sich einer Erpressung. »Ich bin nicht hier, um Drohungen zu übermitteln«, sagte er. »Sondern ich soll lediglich die Kommunikation zwischen der Republik und den konstruktiven Kräften von Cestus herstellen. Wir wissen, dass Ihr für den Wohlstand Eures Volkes kämpft…«
»Für den Wohlstand aller Bewohner von Cestus«, warf sie ein, »nicht nur der X’Ting. Nicht nur für den Rat des Stocks. Ich fühle mich für jede Seele auf dem Planeten verantwortlich.«
Wenn das stimmt, ist es ein guter Gedanke, dachte Obi-Wan. »Nun, wir kämpfen um das Schicksal der gesamten Galaxis. Und insofern dürft Ihr Euch jedenfalls auf eine Tatsache verlassen: Wir werden nicht zulassen, dass unsere Soldaten von Euren Maschinen niedergemetzelt werden. Ob dies die Zerstörung Eurer Zivilisation erfordert, hängt von Euch ab.«
Für einen Moment herrschte Schweigen. Duris und Obi-Wan sahen sich intensiv in die Augen und erprobten gegenseitig ihre Willensstärke.
Dann
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