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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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nickte sie langsam. »Ehe Ihr uns zerstört«, sagte sie, »solltet Ihr vielleicht besser wissen, was Ihr vernichtet.« Ihre Stimme klang gepresst, und hier traten nun ihre Abstammung und ihre Stärke an die Oberfläche. Sie würde sich nicht mit ihren eigenen Gefühlen im Weg stehen, gleichgültig wie viel Sorge sie erfüllte. »Heute Abend gibt es zu Euren Ehren einen Stock-Ball. Ich würde mich freuen, wenn Ihr uns mit Eurer Anwesenheit beehren könntet. Vielleicht erleichtert eine informelle Umgebung die Kommunikation.«
    Obi-Wan holte tief Luft. Ihm stand der Sinn kaum nach solchen offiziellen Feierlichkeiten, doch abermals verlangte das Protokoll ein Opfer. »Ich möchte mich für die Einladung bedanken. Hoffentlich betrachten Ihre Gnaden nichts von dem, was ich gesagt habe, als einen Mangel an Respekt vor Eurem Volk.«
    »Wir beide haben eine Aufgabe zu erfüllen«, sagte sie, und wieder beschlich ihn das Gefühl, sie würde nicht nur auf einer Ebene mit ihm sprechen. »Aber deshalb können wir trotzdem zivilisierten Umgang miteinander pflegen.«
    »Gewiss«, sagte er und verneigte sich.

25
     
    Obi-Wans formelle Robe ähnelte jener, die er auch alltags trug: Sie wallte rotbraun von seinen Schultern bis zum Boden, war jedoch aus Demicotseide gewebt. Ihr Astromech hatte die Stiefel auf Hochglanz poliert, und sein gutes Hemd war sauber gebügelt.
    Snoils flache Schale glänzte; aus den Hautfalten hatte er den Schleim gekratzt und sie so sauber geputzt wie Obi-Wans Stiefel. Zwei flache Päckchen waren ihm und Obi-Wan gebracht worden. Beim Öffnen kamen zwei flexible Masken zum Vorschein. Die schlitzförmigen Augen, die spitzen Augenbrauen und die flachen breiten Münder sollten eindeutig die Physiognomie der X’Ting nachahmen. Als Obi-Wan seine aufsetzte und sich im Spiegel betrachtete, sah er den verblüffenden Effekt. »Und was soll das?«
    Snoil blockierte die Tür, während Obi-Wan seine letzten Vorbereitungen traf. Verwirrt lächelte der Kopffüßer.
    »Meister Jedi«, sagte der Vippit, »Ihr seht prächtig aus.«
    »Und Sie funkeln«, meinte Obi-Wan. »Also, Rechtsanwalt Snoil, es ist wichtig, dass wir begreifen, was hier eigentlich vor sich geht.«
    Snoil hob eine seiner Stummelhände. »Meister Jedi, ich weiß, dass ich unbeholfen und sogar linkisch aussehe, aber an solchen Missionen habe ich schon mehrmals teilgenommen. Dieser Ball hat einen taktischen und keinen gesellschaftlichen Hintergrund. Ich werde auf der Hut sein.«
    Obi-Wan seufzte erleichtert. Sein Gefährte hatte begriffen, welches Spiel hier gespielt wurde. Vielleicht sogar besser als er selbst. Möglicherweise würde Snoil die Führung übernehmen, und dafür war er dankbar.
    »Es ist ein Stock-Ball«, sagte Snoil und untersuchte seine Maske. »Der Stock hat zwar keine große Macht, doch Außenweltler geben meist vor, das Gegenteil wäre der Fall.«
    »Nun«, sagte Obi-Wan und half Snoil bei seiner Maskierung. Er streckte den Arm aus, und Snoil hakte seine kleine feste Hand ein. Snoils Arm war angenehm weich und kühl, feucht, aber nicht klebrig. »Stürzen wir uns ins Vergnügen?«
     
    Die Musik umfing sie bereits samten, ehe Obi-Wan und Doolb Snoil ihren Shuttlewagen verlassen hatten. Mehrere hundert Gäste waren bereits anwesend. Die meisten waren menschlich oder humanoid, doch zwischen diesen juwelenbehängten Gästen fanden sich auch andere intelligente Spezies. Viele waren in Paaren oder zu dritt erschienen, wobei mindestens ein Angehöriger jedes Clans die Appetithappen belagerte. Servierdroiden boten Getränke und Speisen an. Nur ein paar Anwesende waren eingeborene X’Ting, fiel Obi-Wan auf, doch alle anderen trugen die X’Ting-Masken. Eine respektvolle Sitte oder ein gemeiner Scherz? Er war sich nicht sicher.
    Die maskierten und kostümierten Gäste teilten sich, als Obi-Wan und Snoil herantraten. Mit höflichem Nicken und interessierten Mienen ließen sie die beiden passieren und unterdrückten ihr neugieriges Tuscheln, bis das eigenartige Paar vorbeigegangen war.
    Zu diesem Anlass hatte sich die Elite der Gesellschaft von Cestus eingefunden. Eine Multispezies-Band mit verschiedenen Blas- und Saiteninstrumenten sowie mindestens einem Synthesizer produzierte eine Musik, die wie die Hochzeitshymne von Alderaans Weberclans klang, eine flotte Melodie, die einiges an Fußarbeit verlangte.
    Beim Eintritt entdeckte er sofort G’Mai Duris, die X’Ting-Rhythmen vorführte, die an den alderaanischen Reigen erinnerten. Die Paare und

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