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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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und Duris legte ihm ihre beiden rechten Hände auf den Unterarm. Er nahm seinen Platz gegenüber von G’Mai Duris ein und streckte seine Tentakel der Macht aus.
    Die Band brachte sie dazu, Cestus’ speziellen Tanz zu genießen. Auch wenn das Original so universell wie der alderaanische Weber-Reigen war, entwickelten die Musiker doch ihre eigene Interpretation. Und Obi-Wan wusste, dass die anderen Gäste beobachteten, ob er mithalten konnte. Dies verriet ihnen nicht nur, ob er von der gesellschaftlichen Herkunft mit ihnen gleichauf lag, sondern auch, welche Reaktionen sie in der Zukunft von ihm erwarten durften.
    Obi-Wan hatte doppelte Verpflichtungen: diesen Tanz so schnell wie möglich zu lernen und währenddessen die verhüllte Gestalt auszuspionieren und herauszubekommen, warum seine Sinne sich in solchem Aufruhr befanden. Irgendetwas stimmt nicht. Gefahr!
    Da. Mit weißem Kittel und ganz bewusst geschlechtslos? Schlüpfte zwischen zwei Menschen und einem cestianischen Diener hindurch. Ein Mensch? Nein. Extrem fließende Bewegungen…
    Duris zwickte ihn am Arm. »Meister Jedi! Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr außer Krieger und Diplomat auch ein Höfling seid. Ihr tanzt superb.«
    Er kicherte im Stillen. Seit Jahrhunderten wurde Tanz im Tempel dazu benutzt, Rhythmus und Timing zu fördern. Auf fast jeder Welt in der Galaxis, wo man Männer oder Frauen tanzen sah, handelte es sich zumeist um eine verhüllte Kriegerkunst. Obi-Wan kannte die Bewegungen eines Dutzend wilder und schöner Traditionen.
    »Ich habe Euch einfach nur führen lassen, meine Dame«, sagte er und lächelte, während er über ihre Schulter hinweg nach der Gestalt suchte.
    Verschwunden!
    Der Raum drehte sich, und Obi-Wan glitt mit; seine Jedi-Reflexe und seine Körperkoordination zogen fast augenblicklich bewundernde Blicke auf sich.
    Er erinnerte sich an seine Kindheit im Tempel. Meister Yoda hatte sich so viele Wege einfallen lassen, ihn wichtige Lektionen zu lehren. Er dachte daran, wie er den großen Jedi bei komplexen Tanzschritten beobachtet hatte, wobei dieser seine erstaunten jungen Schüler mahnte, zu »perfekten« Bewegungskünstlern zu werden. Ein Krieger, der nicht tanzen kann? Schwerfällig in Krieg und Frieden er ist.
    Auf jeden Fall war ein Botschafter, der keinen alderaanischen Reigen zustande brachte, ein armseliger Botschafter.
    Es gab nichts Verdächtiges zu sehen, und tatsächlich hatte sich das Gefühl der Gefahr verflüchtigt, beinahe so, als hätte es nie eine Berechtigung gehabt.
    »Wir alle beobachten Euch, wisst Ihr«, flüsterte Duris und kam näher. »Die meisten haben noch nie einen Jedi gesehen.«
    Obi-Wan kicherte in sich hinein und nahm ein wenig Abstand, während die Musik wechselte. Er wirbelte herum und trat zur nächsten Dame in der Reihe, wo der Tanz von neuem begann.
    Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zog er sich zurück, und unter dem Vorwand, sich erfrischen zu wollen, suchte er abermals den gesamten Raum ab, von den Stalaktiten zu den Stalagmiten.
    Nichts.
    Als wäre nichts gewesen.
     
    Asajj Ventress eilte den Tunnel entlang zu ihrem Schwebefahrzeug und entledigte sich unterwegs ihrer X’Ting-Maske. Fizzik, der einen Chauffeursrock trug, erwartete sie, und keiner der Gäste, die aus dem Ballsaal kamen, schenkte ihnen Beachtung.
    »Haben Sie ihn gesehen?«, erkundigte sich Fizzik.
    Sie lachte trocken. »Natürlich«, sagte sie. »Er hätte mich beinahe gespürt.« Monatelang hatte Graf Dooku sie in der Quy’Tek-Meditation unterwiesen. Es war schön, das Resultat zu sehen. Ihr Grinsen hatte etwas Wildes an sich, wie das starre, bedeutungslose Lächeln eines Kraken. »Diese Runde geht an mich.«
    »War das nicht ein großes Risiko?«, wollte Fizzik wissen.
    Sie schlug die Augen auf und blickte ihn an, und vielleicht fragte sie sich, ob es ihre Bedürfnisse am besten befriedigen würde, ihn gleich an Ort und Stelle umzubringen.
    »Das ganze Leben ist ein Risiko«, meinte sie und wandte sich den Gebäuden zu, die vorüberzogen. Einen Augenblick lang wurde ihr Gesicht ungewohnt sanft, während sie sich ihren Gedanken hingab. »Der Tod möglicherweise auch.«
    Nach diesen Worten verfiel Fizzik in Schweigen.
     
    Ventress schloss die Augen und entwarf Pläne.
    Jedi. Sie hatte schon viele Jedi getötet, obwohl sie keinen Hass gegen sie empfand. Eher hasste sie den Umstand, dass sie vom rechten Weg abgekommen waren, dass sie ihre wahre Bestimmung in der Welt vergessen hatten und zu Helfershelfern einer

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