Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

das Ganze richtig losgehen«, sagte er.
    Nate war zufrieden mit dem, was er sah, und er zog die Schraube noch ein wenig an, als Sheeka herankam.
    »Nun?«, fragte sie. »Was denken Sie?«
    Er freute sich, weil er überzeugt war, die Bedeutung ihrer Worte intuitiv zu erfassen.
    »Gar nicht schlecht«, antwortete er. »Farmburschen und Bergleute, aber sie können Befehle befolgen.«
    »Das sind zähe Leute«, meinte Sheeka. »Und viele glauben, die Zeit sei reif für den Kampf.«
    »Und Sie?«
    »Ich bin bloß Fliegerin«, sagte sie.
    »Sie wären auch nicht schlecht geeignet«, erwiderte er. »Starke Beine, starker Rücken, gute Reflexe. Warum schreiben Sie sich nicht ein?«
    Sie lachte. »Keine Erfahrung. Und Erfahrung ist alles, das zählt.« Dann sah sie ihn an. »Andererseits, Sie waren wohl auch nicht immer der alte Veteran mit Narben aus den Schlachten, oder?«
    Nate schüttelte den Kopf. Dann fügte er mit einem schwachen Lächeln hinzu: »Stimmt wohl. Aber unsere Simulationen sind… durchaus beeindruckend.« Er bewegte die Schultern leicht, um das steife Gefühl zu vertreiben, und erinnerte sich an Vandor-3.
    »Das glaube ich Ihnen gern«, meinte sie.
    Er schaute zu, wie die Arme des Trainingsdroiden sich in mehrere Richtungen reckten und jedem Rekruten die notwendige Motivation gaben, die er oder sie brauchte. »Sie sind eifrig bei der Sache – aber erfahrene Soldaten oder Kampfdroiden würden ihnen den Kopf abreißen.«
    »Ich habe beobachtet, wie Sie mit ihnen umgehen«, sagte sie. »Ich glaube, Sie vier sind genau der richtige Mann für den Job.«
    Einen Moment lang dachte er, sie hätte sich versprochen, dann bemerkte er, dass sie ihre Miene nur unter Mühe ernst halten konnte. Schließlich lachte sie laut.
    Nate spürte, wie seine Lippen zuckten, als er den Witz verstand, und obwohl der Scherz auf seine Kosten ging, genoss er ihn.
    »Ja, das sind wir wohl«, antwortete er.
    Damit ließ er sie stehen und machte sich daran, sich persönlich in die Ausbildung einzumischen. Natürlich fiel ihm auf, dass er die Schultern ein wenig straffte und sich ein wenig schneller als normal bewegte, wenn er ohne Waffen die zu lernenden Kampfbewegungen vorführte, dass er eine Winzigkeit wachsamer war, nur weil Sheeka zuschaute. Und obwohl ihm das ein bisschen absurd erschien, freute er sich über ihre Aufmerksamkeit und hoffte, sie würde Zeit haben, wenn der Tag zu Ende war.

28
     
    In ChikatLik schritten die diplomatischen Bemühungen mit der Geschwindigkeit eines Gletschers voran. Snoil brütete die Vormittage und den größten Teil der Nachmittage über Verträgen, und schließlich verdrehte er frustriert die Stielaugen. »Ach! Jetzt sind mir zehn Jahre Wachstum auf meiner Schale verloren gegangen«, jammerte er. »Habt Ihr das gesehen?«
    »Was?«, fragte Obi-Wan, der daran arbeitete, eine sichere Kommunikationsverbindung mit Coruscant herzustellen. Dies erforderte eine Verbindung über Xutoo, der sich auf ihrem angedockten Schiff befand. Bislang hatte ein Solarsturm den Kontakt verhindert.
    »Die kleinen Risse und Spalten hier, wo sich das neue Chitin bildet.« Snoil reckte den langen Hals und betrachtete die attraktiven Schwünge und Spiralen seiner Schale. Tatsächlich hatte er Recht: Wo die Risse am dünnsten waren, hätten sich die neuen Segmente bilden sollen.
    »Ach, ja, ich sehe es«, meinte Obi-Wan abgelenkt. »Was hat das zu bedeuten?«
    Snoils Stielaugen drehten sich beunruhigt. »Stress! Stress, sage ich Euch.«
    »Also, ich will Ihnen Ihre Last nicht noch schwerer machen…«
    »Oh, bitte…«
    Plötzlich kam die Verbindung zustande, und der Oberste Kanzler Palpatine schwebte in der Luft vor ihnen. Sofort verstummte Snoil.
    »Kanzler«, grüßte Obi-Wan.
    »Mein Jedifreund. Was gibt es für Neuigkeiten?«
    »Ich glaube, die Regentin ist guten Willens, doch fürchtet sie um ihr Leben, sollte sie sich ihrem Gewissen gemäß verhalten.«
    »Und was, glaubt Ihr, würde ihr das Gewissen diktieren?«
    »Das, was für Cestus am besten wäre: die Produktion einzustellen.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Die eigentliche Macht, so vermute ich, liegt bei einer Gruppe, die man die Fünf Familien nennt, den Besitzern von Cestus Kybernetik. Und die denken vor allem an ihren Profit.«
    »Demnach müsst Ihr mit der nächsten Stufe fortfahren. Ich glaube, man hat Euch verlässliche Kontakte genannt. Habt Ihr sie schon aufgesucht?«
    »Meister Fisto hat sich mit einem getroffen. Mit dem anderen habe ich heute