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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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sollten wir einen Wagen umleiten. Demnach können wir nur von außerhalb des Tunnelnetzwerks zugreifen. Wir brauchen Stunden, um eine Eingreiftruppe in Position zu bringen. Haben wir so viel Zeit?«
    Obi-Wan sah sie an. Duris kaute auf ihrer chitinhaltigen Unterlippe. Wenn hier Wüstenwind am Werke war, brauchte man sich wenig Sorgen um das Leben der Fünf Familien machen. Diese Gruppe organisierte zwar Entführungen, hatte jedoch nie kaltblütig gemordet. Das war nicht ihr Stil. Ohne Zweifel hatten sie Vorbereitungen getroffen, um die Gefangenen an einen geheimen Ort zu verfrachten – und niemand konnte voraussagen, was von da an geschehen würde.
    Natürlich handelte es sich möglicherweise gar nicht um Wüstenwind. Auf Cestus gehörten Fehlinformationen zum Alltag…
    Sie erwiderte Obi-Wans Blick und begriff, dass sie nicht einen Moment an der Fähigkeit dieses erstaunlichen Mannes gezweifelt hatte, zu vollbringen, woran alle Computer des Planeten gescheitert wären. Durch die Kraft seiner Gedanken und diese mysteriöse Macht hatte Obi-Wan Kenobi die vermissten Familienmitglieder gefunden. Angesichts der Ereignisse des zurückliegenden Tages fühlte sie sich benommen und verwirrt wie nie zuvor in ihrer Zeit auf dem Thron, so als leide sie unter einer milden Form von Schock.
    »Sie könnten Recht haben«, sagte sie. »Vielleicht haben wir keine Zeit, und die üblichen Mittel sind nicht brauchbar.
    Meister Jedi – hättet Ihr vielleicht einen Plan?« Irgendwie wusste sie es im Voraus.
    »Sagt Euren Sicherheitsleuten, sie sollen nicht schießen, ehe sie ihr Zielobjekt identifiziert haben«, murmelte Obi-Wan.
    »Was habt Ihr vor?«
    Obi-Wan legte um des dramatischen Effekts willen eine Kunstpause ein, dann antwortete er: »Etwas Drastisches.«

38
     
    Erzwagen, Ausrüstungsshuttles, Passagierfahrzeuge, Bergbaugeräte und Reparaturdroiden bewegten sich durch das Labyrinth aus Magnetgleisen und Bodenschienen, schoben sich aneinander vorbei und umgingen einander wie atmende Lebewesen, wie individuelle Gewebestrukturen in einem größeren Organismus, Zellen im Körper von Cestus, Drohnen in einem technologischen Stock.
    Und auf einem dieser Wagen klammerte sich der Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi mit von jahrzehntelangem Training gestählten Händen an die Außenhülle. Er kompensierte alle Richtungsänderungen, Beschleunigungen und Bremsmanöver, und dabei half ihm das tief greifende Verständnis des Universums mit seinem Rhythmus und seinen unsichtbaren Strömen.
    Eine lange, schlaflose Nacht lang hatte Obi-Wan sich zurückgezogen und die Muster des Shuttlesystems in sich aufgesogen. In G’Mais Anwesenheit hatte er nur wenige Minuten gebraucht, um dieses Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Selbst wenn sie ihn dabei beobachtet hatten, wie er sich stundenlang in seine Studien versenkt hatte, wirkte das, was er nun versuchen würde, immer noch eindrucksvoll auf sie.
    Aufgrund seiner heimlichen Übungen würden seine nächsten Handlungen wie Wunder erscheinen und seine Gastgeber – insbesondere den launischen Quill – emotional aus dem Gleichgewicht bringen.
    Aber zunächst musste er es einmal tun, und er wusste, dass Sensoren an den verschiedenen Fahrzeugen jede seiner Bewegungen überwachten.
    Das Fahrzeug wurde langsamer und steuerte nach links. Indem er seinen Instinkten folgte, die weit über die Ebene bewusster Gedanken hinausgingen, sprang er, ehe er den nächsten Wagen überhaupt erkennen konnte.
    Einen Moment lang hing Obi-Wan an der Tunnelwand, dann spürte er einen Luftstoß, als das nächste Magcar auf ihn zuraste. Einen Moment lang ähnelten die Transparistahlwände den großen glühenden Augen eines unterirdischen Ungeheuers. Er erhaschte einen Blick auf Pendler, die in ihre Datenblöcke oder in Gespräche vertieft waren und den Mann anstarrten, der plötzlich kopfüber von der Tunneldecke hing, und sie hielten den Atem an, als er sich fallen ließ. Eine gelbhäutige Xexto fuchtelte vor Schock wild mit den Armen herum und kreischte, der arme Mensch versuche, auf bizarre Weise Selbstmord zu begehen.
    Tut mir Leid, formte Obi-Wan Worte mit dem Mund, dann klammerte er sich an die Front des Wagens, als dieser in einer Kurve langsamer wurde.
    Mit verzweifelter Anstrengung hielt er sich fest. Achtzehn Sekunden dauerte die Fahrt bis zum nächsten Wechselpunkt, er zählte sie im Stillen mit und musste über die Zivilisten lächeln, die angesichts dieser seltsamen Erscheinung mit offenem Mund dastanden.
    Ehe

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