Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
Recht.«
»Wo bringen die uns hin?«, fragte Debbikin.
Der Droide zögerte kurz, ehe er antwortete. »Wir sind in eines der alten Tunnelsysteme umgeleitet worden und werden gegenwärtig auf ein Minengleis rangiert. Ich würde sagen, dass unser momentanes Ziel, basierend auf Informationen aus anderen Entführungs- oder Mordszenarios…«
»Mord?«, kreischte sie.
Der Droide ignorierte ihre Panik und fuhr fort. »Bedauerlicherweise muss ich Sie informieren, dass die Wahrscheinlichkeit des Todes in einem solchen Fall für die Personen in diesem Wagen bei dreizehn Prozent liegt.«
Die Chefs der Fünf Familien sahen sich an, ihre Lippen zitterten vor Schock.
Der Wagen fuhr ein wenig weiter geradeaus, ehe er scharf nach rechts abbog. Dort hielt er an, und sie spürten, wie er wegen des nachlassenden Magnetpolsters auf den Boden sank.
»Ja, wie ich erwartet habe, eines der alten Minengleise. Das ist nicht gut, da es nicht zum Zentralsystem gehört und deshalb nicht auf den Karten erscheint. Wenn das Signal abgeschaltet wurde, was wahrscheinlich ist, dürfte ich unsere Chance, gerettet zu werden, auf eins zu zwölf einschätzen.«
»Eins zu… zwölf?«
»Ja. Solange Sie keinen Wert darauf legen, dass alle von Ihnen lebendig gerettet werden. In diesem Fall sinken die Chancen auf eins zu sechshundertfünfzig, basierend auf den Statistiken über Entführungen und Mord…«
»Halt den Mund!«, brüllte Por’Ten und stand auf. Der Wagen war endlich gänzlich zum Stillstand gekommen. Jetzt hörten sie Schritte auf dem Dach, und ihre Blicke folgten den Geräuschen, während sich die Insassen in den hinteren Wagenteil zurückzogen.
Sie sahen einander an, und Quill öffnete gerade den Mund zum Sprechen, als eine Gestalt mit dicken Kopftentakeln durch das Plastik des Daches brach. Spitze Scherben fielen auf den Boden, während der Mann geräuschlos landete, ganz im Gegensatz zu den schweren Schritten auf dem Dach.
Ein Nautolaner! Aber was wollte der?
Er hatte riesige schwarze Augen und anscheinend keine Iris, doch durch den filmigen Überzug veränderte sich ständig die Durchsichtigkeit, abhängig vom Einfallswinkel des Lichts. Die Hände des Nautolaners waren leer, doch in seinem Gürtel steckte ein Griff, und Debbikin wusste instinktiv, dass davon eine Bedrohung ausging.
»Wer sind Sie?«, stotterte Quill.
»Mein Name ist Nemonos. Grüße von Graf Dooku«, sagte der Nautolaner.
»Was-was wollen Sie?«
»Sie wollten doch verhandeln«, sagte der Eindringling. »Was? Wovon reden Sie?«
Der Eindringling drehte sich betont langsam um, was einen beunruhigenden Kontrast zu der erschreckenden Schnelligkeit bildete, mit der er durch das Dach gekracht war. »Sie müssen wissen, es gibt keinen Ort, an dem Sie sich verstecken können. Eine Vereinbarung wurde getroffen. Derjenige, der den Preis neu verhandeln will, stellt vielleicht fest, dass auch andere Angelegenheiten wieder zur Disposition stehen.«
Por’Ten, sonst ein herrischer Mann, kapitulierte unter dem harten Blick des Eindringlings. »Wo-wovon reden Sie?«
Der Eindringling kam näher. Seine Lippen wurden dünner, so sehr presste er sie zusammen. Die Tentakel auf dem Kopf wanden sich langsam und anzüglich, während er sprach, und zuckten voller Energie. Der Nautolaner flüsterte, und doch wirkte seine leise Stimme auf eigenartige Weise lauter als Gebrüll. »Mein Meister hat versprochen, Sie aus dem Krieg herauszuhalten. Sie nicht mit hineinzuziehen. Das kann sich ändern, meine Freunde. Das kann sich alles ändern.«
Der junge Debbikin sah die anderen an und war der Panik nahe. »Nein! Wir haben uns an die Abmachungen gehalten. An alle.«
Der Eindringling lächelte höhnisch. »Warum haben Sie dann den Preis erhöht und gedroht, die Auslieferung ohne weitere Credits auszusetzen?«
Erleichtert blickten sie sich an. Für einen Moment hatten sie befürchtet, der Kerl wisse über die Verhandlungen mit dem Jedi Kenobi Bescheid! Nein, hier ging es um etwas anderes, um die zehnprozentige Aufschlagsforderung von Cestus Kybernetik. Llitishi hatte geschworen, dass Graf Dooku zahlen würde, wenn sie nur hart blieben.
»Dafür ist der Krieg verantwortlich, nur der Krieg!« Debbikin beugte sich vor und versuchte, so Vertrauen zu erzeugen. »Die Rohstofflieferungen wurden unterbrochen…«
Den Eindringling beeindruckte das nicht. »Wir haben eine andere Abmachung getroffen.«
»Ja, aber der Zeitplan ist durcheinander geraten, und wir mussten zusätzliche Materialien
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