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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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das Ganze wieder einer FARLINK-Erklärung Platz.
     
    LINGUISTISCHE ANALYSE DIESES AUSSCHNITTS NEGATIV. TECHNISCHE PRÜFUNGEN IDENTIFIZIERTEN DAS SIGNAL JEDOCH ALS ÜBERTRAGUNG VON ABSTIMMDATEN FÜR TACHYONISCHE DUPLIKATIONS-TRANSMISSION. ANNAHME: MATERIE VON KUCKUCK SOLL AUF URSPRUNGSORT DER INTERFERENZ KOPIERT WERDEN.
     
    »Ben Linc!« rief das Silbermädchen aufgeregt. »Weißt du, was das bedeutet? Wir können unsere eigene Materie am Ursprungsort dieser Transmission kopieren. Wir können ein Duplikat von einem von uns schicken! Wir können feststellen, woher das Signal kommt, indem wir jemanden senden, der uns in verständlicher Sprache Bericht erstattet!«
    »Wenn er dazu lange genug am Leben bleibt«, brummte Pertin skeptisch. Natürlich war ihm die Wichtigkeit dieser Erkenntnis bewußt, aber im Augenblick hatte für ihn nur die Kassette in seiner Hand wirkliche Bedeutung. Sobald er sich entschuldigen konnte, kehrte er in seinen Schlafraum zurück und spielte die Kassette ab.
    Auf der winzigen Stereobühne verdichtete sich eine glitzernde Wolke zu Zaras Gestalt, die ihm in bezaubernder Schönheit und unsagbar traurig entgegenblickte.
    »Lieber Ben«, murmelte sie mit niedergeschlagenen Augen. »Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll. Ich habe dir versprochen, zu dir zu kommen, doch jetzt …« Sie biß sich auf die Lippen.
    »Ich bin schwanger, Ben. Du weißt doch, daß Ben und ich – ich meine, du und ich – uns ein Kind wünschten. Wir erhielten die Genehmigung, noch ehe du dich auf den Satelliten versetzen ließt. In fünf Monaten ist es soweit. Du verstehst nun bestimmt, daß ich nicht zu dir kommen kann. Ich darf doch auf der Raumstation kein Kind zur Welt bringen, Ben, und es zu einem Leben ohne Rückkehr verdammen. Natürlich, wenn das Baby erst geboren ist – und du mich dann noch willst … Ich verspreche dir, Ben, daß ich dann gern kommen werde. Mein ganzes. Ich möchte mit deinem ganzen. Ich sein.« Sie zögerte, dann fuhr sie hastig fort. »Ich mache jetzt lieber Schluß, Ben, denn ich muß weinen. Ich liebe dich so sehr! O Gott …«
    Als das Bild schwand, fühlte Ben Linc Pertin sich einsamer denn je zuvor.
     

 
6.
     
    Orgreiter wusch seine zerfetzte Kleidung in einem Regenteich und breitete sie zum Trocknen über einen Stein, doch der Totenkrautgestank der Beobachter hing immer noch in seiner Nase. Er hatte nun das Sturmgebiet hinter sich, aber er fror, und seine Wunden schmerzten. Doch er war frei und er lebte. Das war mehr, als er bei der Ankunft der Beobachter noch zu hoffen gewagt hatte.
    Mit den Händen fischte er ein paar hornige braune Wesen aus dem Wasser und zündete ein Feuer an, über dem er sie garte. Sie unterschieden sich in nichts von den Teichgeschöpfen seiner Heimat, die gesotten sehr gut schmeckten. Er war entsetzlich müde, trotzdem zwang er sich, noch mehr dieser Tiere zu fangen und als Proviant zum Mitnehmen zu räuchern. Dann wickelte er sich in seine Flügel und schlief sofort ein.
    Als er erwachte, spürte er als erstes das drückende Gewicht des Beobachterauges auf seiner Kehle. Seine Finger schlossen sich darum, und er war nahe daran, es in den Teich zu werfen. Aber es würde ihm ja nichts anhaben, solange er es trug, und er erinnerte sich nur zu gut der Warnung Rotbarts.
    Seine Sachen waren getrocknet, die Luft war bedeutend wärmer. Er fühlte sich jetzt schon viel besser. Er fing noch ein paar der nahrhaften Teichgeschöpfe und kochte sie zum Frühstück, dann schwang er sich in den Wind.
    Er war nun vorsichtiger denn je zuvor und sah sich ständig um. Nichts Gefahrdrohendes war in Sicht, weder ein Beobachtungsschiff, noch Orgs, auch keiner der ungefährlichen kleinen Beobachter. Doch da hörte er plötzlich ein fernes Kreischen. Er hob den Kopf. Vom gezackten Gipfel Messer-im-Himmel schoß ein brauner Punkt herbei, der immer größer wurde, je näher er kam, und schließlich deutliche Gestalt annahm. Es war ein schlankes Wesen von der Form eines fliegenden Fisches. Der schmale Körper glitzerte bronzefarbig, während die kurzen, aber kräftigen Flügel und der Flossenschwanz silbrig glänzten. Es war ein beeindruckendes Bild.
    Orgreiter riß sich aus seiner faszinierten Betrachtung. Er befand sich in großer Gefahr. Wenn auch von bewundernswerter Schönheit, war dieses Geschöpf doch ein Raubtier, das ihn mit einer einzigen Bewegung seiner gigantischen Klauen oder einem Biß töten konnte. Und er, Orgreiter, flog ungeschützt in freier Luft, und seine

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