Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
Vom Netzwerk:
Eingeborenen in diesem Gebiet des Kuckucks glichen. Durch Ummodelung – der Körper ausgestreckt, die Muskulatur verringert – würden sie ihnen sogar noch mehr ähneln. Die erste Aufgabe, die Kontaktaufnahme mit ihnen, um genügend von ihrer Sprache für den Pmal speichern zu können, war so schon schwierig genug. Schickten sie einen Roboter, einen T’Worlie oder ein Wesen wie das Silbermädchen, würde es zweifellos alles andere als einfach, ja vielleicht sogar unmöglich sein, die Menschen dort unten zum Sprechen zu bringen.
    Aber der andere Grund war für Ben Linc Pertin persönlich der wichtigere. Er hatte lange darüber nachgedacht und war zur Überzeugung gekommen, daß es nichts gab, was ihm das Leben weiter lebenswert machte. Das Problem war nur, wie oft er sich auch mit den Tachyonen versetzen ließ und dort unten starb und starb und starb, er würde trotzdem am Leben bleiben, und die gleichen trostlosen Gedanken und der gleiche Schmerz würden ihn weiter erfüllen. Andere Männer konnten ihr Leben in einem waghalsigen Spiel um. Sein oder Nichtsein von sich werfen und ewiges Vergessen finden. Nicht er. Das einzige Risiko, das er einging, war in einem Spiel, das er nicht verlieren konnte. Es war eine Travestie des Mutes …
    »Ich sagte«, wiederholte das Silbermädchen, »der T’Worlie Nammie möchte mit dir sprechen.«
    »Oh, tut mir leid.« Ben Linc versuchte, zu sich zu finden. Er lächelte das neben ihm in der Luft hängende Wesen mit den Schmetterlingsflügeln an. »Hallo, Nammie. Was gibt’s Neues?«
    »Theorie«, pfiff der T’Worlie. »FARLINK gibt Erklärungen für Tachyonen-Interferenz. Ursprung der Interferenz nicht auf Kuckuck. Suchtaster stellten Signalstrahl aus unserer eigenen Galaxis als Interferenzgrund fest. Vektor etwa äquivalent mit Menschensonne genannt Sol.«
    Pertin blickte das kleine fünfäugige Wesen mit gerunzelter Stirn an. »Das verstehe ich nicht«, murmelte er. »Es gibt schließlich auf der ganzen Erde nur eine Tachyonen-Station, die in solche Entfernung senden kann. Und der einzige Empfänger für sie ist auf Sonne I. Ganz gewiß könnte sie den Empfang hier nicht stören …«
    »FARLINK gibt an«, schrillte der T’Worlie und flatterte mit den leuchtenden Schleierflügeln, »interferierendes Signal identifiziert als Brunftschrei von Weibchen deiner Spezies, ausgestrahlt von deiner Heimatwelt genannt Erde zu deinem. Ich hier.«
    »Lächerlich!« brauste Ben Linc auf. »Nammie, das ist doch Wahnsinn! Was …« Er hielt inne, als ein starker Ammoniakgeruch seine Nase zum Niesen reizte. »Warte mal, was bedeutet dieser Geruch?«
    »Frage: Geruch , Ben Linc?«
    »Die gasförmige Ausstrahlung, die von meinen chemisch stimulierbaren Ermittlungsnervensensoren registriert wird. Ich weiß, daß ihr T’Worlies eure Gefühlsregungen chemisch ausdrückt.«
    »Es ist Gelächter«, schrillte der T’Worlie triumphierend.
    »Ah«, murmelte Ben Linc beruhigt. »Dann war das also ein Spaß.«
    »Bestätigt«, rief Nammie. »Frage: erfolgreich?«
    »Erfolgreich. Wenn ich bei besserer Laune gewesen wäre, hätte ich mitgelacht.«
    »Bestätige, nicht alles Spaß. Stimmt, Ursprung von Interferenzsignal in Erdrichtung. Entfernung nicht feststellbar. Extreme Schwächung von Signal macht Entfernungsberechnung unverläßlich.«
    »Seltsam«, warf das Silbermädchen ein. »Vielleicht sollten wir FARLINK, anweisen, mutmaßliche Erklärungen für dieses Phänomen zusammenzustellen.«
    »Damit könnt ihr zwei euch beschäftigen«, brummte Ben Linc. »Ich brauche ein bißchen Schlaf.«
    »Wir werden weitermachen, während du bewußtlos bist«, pfiff der T’Worlie. Weder er noch Venus schliefen je, sie konnten sich nicht einmal genau vorstellen, was Schlaf war. »Persönliche Vermutung: welche Erklärungen auch immer, sie werden unsere Mission komplizieren.«
    Ja, das werden sie ganz sicher, dachte Ben Linc Pertin, als er sich in seinen Schlafraum draußen in einer Hülle des Satelliten begab, wo höhere Pseudoschwerkraft herrschte. Es dürften keine nichtbekannten tachyonischen Sendungen hereinkommen, schon gar nicht aus der Galaxis selbst, wo alle Tachyonen-Strahler schon seit langem identifiziert, ihre Koordinaten festgestellt und kompensiert waren. Dieses Problem war nur noch ein Grund mehr, sich düstere Gedanken in einem Leben zu machen, das ohnehin kaum noch etwas anderes kannte.
    Auch jetzt in seinem »Bett«, das ein beengender Kokon war, in dem er sich wie ein Gefangener fühlte, hing

Weitere Kostenlose Bücher