Obsession (German Edition)
und stößt wild und unkontrolliert, wie ein Berserker in mich, während ich seine Erregung durch ein gekonntes Spiel meiner Muskeln noch verstärke, kommt er hemmungslos stöhnend im gleichen Moment wie ich, lässt sich auf mich fallen, und wir umklammern uns, ineinander versunken wie Ertrinkende, er in mir, ich ihm gehörend, und nur noch wir beide auf dieser Welt.
Es dauert eine ganze Weile, bis ich wieder zu mir komme, schwer atmend und am ganzen Körper nass geschwitzt, mit fahrigen Bewegungen, vom Stöhnen heiserer Stimme und wundgebissenen Lippen. Sein Schwanz, der in mir nur langsam abschwillt und kleiner wird, an unveränderter Stelle, sodass ich am liebsten in diesem süßen Taumel verharren möchte. Doch jetzt ist Duschen angesagt, zumal mein Cum unsere Körper ausgiebig verziert und verklebt hat. Und Schlafen, denn wir müssen zwar heute Abend nicht arbeiten, aber wir sind verabredet, und da möchte ich gerne fit sein.
72
Brix
Ich werfe Thomas ein herausforderndes Grinsen zu, als er die nächste Runde an unseren Tisch bringt. Es muss die Sechste sein, schätze ich, genau kann ich es allerdings nicht sagen. Shahin hat eine Runde spendiert, Lars, Sven, Fabrice und René, und jetzt bin ich dran ... es muss die Sechste sein, stelle ich fest. Soweit funktioniert mein Gehirn noch, auch wenn ich ziemlich gut gelaunt bin. Hey, die paar Bier und die sechs Wodka machen mich nicht wirklich breit, da bin ich wirklich mehr gewöhnt. Sogar Shahin, der wirklich sonst sehr wenig trinkt, scheint seinen Spaß zu haben, und allerhöchstens angeheitert zu sein. Lars und Sven halten ziemlich offen Händchen und küssen sich öfter.
»Ihr seid richtig gut«, stichele ich Shahin-like. »So perfekt spielt kaum jemand ein schwules Pärchen.« War das nicht lustig? Haha, ich fand’s eigentlich ganz gut. Shahin stößt mich mit dem Ellenbogen an, bevor ich nachhake. »Schon okay, Schatz«, maule ich, und bedeute Thomas, dass er mit einem neuen Pils für mich anfangen soll.
Fabrice steht auf und schlängelt sich an René und mir vorbei. »Ich gehe mal eben zur Toilette.«
Ich grinse René an, der das Gleiche denkt wie ich. Fabrice hat jedoch unseren kurzen Blickwechsel bemerkt.
»Untersteht euch«, grinst er. »Ich werde alleine dort hingehen.«
Lars und Sven nehmen ihr Bier entgegen und lachen leise. Ich sehe Fabrice hinterher. Der Kleine hat sich seit langem mal wieder »Fabrice-mäßig« angezogen, das heißt, zwischen seiner Hose, die tief auf den Hüften sitzt, und dem Rand seines T-Shirts ist ein breiter Streifen nackter Haut zu sehen. Das T-Shirt scheint eh mindestens zwei Nummern zu klein, aber ihm steht das natürlich. Ich sähe in so einem Outfit einfach nur aus, als hätte ich kein Geld, mir etwas Vernünftiges zu kaufen. Um seinen Hals trägt Fabrice eine Kette aus kleinen Holzperlen. Er ist wirklich süß. Und es ist kein Wunder, dass René ihm ebenfalls nachstarrt.
Shahin reibt sein Bein an meinem und hat sofort meine volle Aufmerksamkeit. Seine Berührung hat in diesem Moment nichts Sexuelles, nur etwas sehr Vertrautes. Ich weiß, dass ich ihn in den letzten Tagen etwas ... uhm, überbeansprucht habe. Aber diese kleine Rache hatte er ja auch verdient! Und so langsam habe ich wirklich den Eindruck, als hätte uns die Normalität wieder. Ich entspanne mich und grinse Shahin an.
»Vielleicht können wir jetzt endlich mal unseren Betriebsausflug planen?«
Er nickt. »Wenn der Laden wieder richtig läuft, spricht nichts dagegen. Ich bin wirklich froh, dass wir bis jetzt keine größeren Einbußen haben!«
»Das Event der AIDS-Hilfe und die Sache mit dem Konzert waren doch ein voller Erfolg«, mischt sich Lars ein. »Wenn das keine Werbung ist ...«
Ich sehe, dass Shahin kurz die Stirn runzelt. Klar, der oder die Mörder sind noch immer nicht geschnappt, und Carlos läuft hier in Frankfurt herum. Aber es scheint mir eher so, als wäre sein Auftauchen reiner Zufall. Wir wissen ja nicht einmal genau, ob zwischen den Morden und Carlos überhaupt ein Zusammenhang besteht. Okay, zuzutrauen wäre es ihm, aber im Moment können wir einfach nur die Augen offenhalten, und es ist mir mehr als recht, dass Shahin in der Sache nicht weiter ermitteln möchte. Ich weiß nicht ... irgendwie war in den letzten Wochen alles extrem ... wirklich ALLES, bemerke ich. Was nicht heißt, dass mir nicht einige Sachen ... uhm, durchaus gefallen haben. Trotzdem schiebt sich mir der Gedanke an Urlaub in mein Bewusstsein.
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