Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
Vom Netzwerk:
seinen Armen zu ihm um.
    »Nein, nur milde stimmen.« Er grinst mich an, wird aber sofort wieder ernst. »Dieser Typ mit der Käfer-Kette ... Ich habe da ein schlechtes Gefühl.«
    »Meinst du, es sind unsere Skarabäus-Freunde?«
    Shahin verzieht das Gesicht. »Ausschließen kann man es nicht. – Schade, dass ich den Typen nicht selbst gesehen habe. Sonst hätte ich vermutlich mehr gewusst. Auf jeden Fall müssen wir Fabrice unter Aufsicht behalten. Ich glaube, er könnte in Gefahr sein!«
    Ich halte den Atem an, als mir ein Licht aufgeht. »Glaubst du, die »Kinder der Isis« könnten etwas mit den Morden zu tun haben?« Mit diesem Verein hatte ich ja nun eigentlich abgeschlossen. Jedenfalls hatte ich gehofft, NIE wieder etwas von denen zu hören. Er zuckt mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Aber ich bin ziemlich beunruhigt, wenn ausgerechnet hier ein Typ auftaucht, mit einer auffälligen Käfer-Kette, der einem Jungen Geld für Sex anbietet und ihn dafür in ein Hotel locken will.« Shahin hat recht. Zu viele Zufälle, auch wenn es noch längst keine Beweise gibt. Vielleicht liegen wir auch völlig daneben. Ich hoffe es.
    Zumal Schiborowsky mir klipp und klar gesagt hat, dass es sich sowohl bei dem Toten im Hotel als auch bei dem vor unserer Tür um einen Stricher gehandelt hat, also um eine männliche Hure, jemand, der anschaffen geht, Sex für Geld macht, et cetera. Und er hat mir ziemlich krass dargelegt, wie der Junge im Hotel ausgesehen hat. Nein, ich hoffe, es handelt sich wirklich nur um einen Zufall.
     

20
    Brix
     
    Ich bin total müde, als Shahin und ich mit Fabrice im Schlepptau unsere Wohnung betreten. Mein erster Gang führt mich ins Bad.
    »Ich dusch’ noch gerade«, rufe ich und steige schon im Gehen aus meinen Klamotten. Hoffentlich regelt Shahin das mit dem Bett für Fabrice. Ich habe dazu – ehrlich gesagt – überhaupt keine Lust.
    Erschöpft klettere ich in die Dusche und lasse das heiße Wasser auf mich runterprasseln. Wach macht mich das nicht, aber wenigstens fühle ich mich sauber. In dieser Nacht ... hm, Restnacht werde ich nur noch eines machen: schlafen! Soviel steht fest. Eigentlich schlafe ich schon, denn ich bin nicht einmal mehr in der Lage, über diesen Typen nachzudenken, der Fabrice belästigt hat. Na ja, morgen ist ja auch noch ein Tag. Und wer weiß, ob der Kerl sich überhaupt noch mal sehen lässt ... Nur mit einem Handtuch um die Hüften verlasse ich das Bad. Wasser tropft aus meinen Haaren, und ich hinterlasse nasse Spuren auf dem Fußboden. Macht nichts, trocknet ja wieder. Shahin und Fabrice bauen im Wohnzimmer das Sofa zum Bett um. Soll wohl gehen für die eine Nacht, denke ich.
    Fabrice sieht mich an, erwartungsvoll und irgendwie ziemlich eingeschüchtert. Was geht denn hier ab? – Für mich jedenfalls nichts mehr. Ich mache noch einen Abstecher in die Küche, hole mir eine Flasche Wasser und verabschiede mich mit einem »Gute Nacht« von den beiden. Als ich im Bett liege und mich einkuschele, denke ich noch für eine Sekunde darüber nach, ob Shahin sich wohl darauf einlässt, Fabrice zu poppen. Denn ich meine, genau das in Fabrice’ Blick erkannt zu haben. Nicht, dass ich nicht auch ... Über diesem Gedanken schlafe ich schon ein.
    Ich wache kurz wieder auf, als Shahin zu mir ins Bett krabbelt und mich leicht an der Wange berührt. Haben sie wohl doch nicht ..., denke ich ein wenig zusammenhanglos. Was denn eigentlich? – Aber im Prinzip ist mir das auch gerade egal, denn ich schlafe schon wieder, und im Moment scheint die Welt in Ordnung.
     
    Im Traum begegne ich ihm dann allerdings: dem Typen mit der Käfer-Kette. Er ist wirklich gruselig, und der Käfer an seiner Kette, tatsächlich ein Skarabäus, bewegt sich auch noch, als wäre er auf unnatürliche Weise zum Leben erwacht. Ich versuche, mich zu verstecken, aber der Unsympath hat mich schon erspäht. Sein Lächeln ist teuflisch, er hat Zähne wie windschiefe Grabsteine. Dem möchte ich nicht im Dunkeln begegnen, doch, halt – es IST stockdunkel! Ich habe keine Ahnung, was er vorhat, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass er es auf mich abgesehen hat. Also verlasse ich mein Versteck und renne los. Ich höre ein Keuchen hinter mir, er ist mir direkt auf den Fersen! – Scheiße, wie kann solch ein Muskelpaket nur so schnell laufen? Ich versuche, einen Zahn zuzulegen. Hab ich ihn abgehängt? Blödsinnigerweise drehe ich mich um und – sehe direkt in das Gesicht von Carlos Alfaya! Mein Herz bleibt

Weitere Kostenlose Bücher