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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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weißt du das?«
    Ich lächele bitter. »Ich habe die beiden Herren soeben im Keller miteinander verkuppelt.«
    Brix zieht beide Augenbrauen nach oben, schaut mich fragend an.
    »Nein, wir werden nicht schließen. Wenn die Probleme schlimmer werden, muss ich wohl einen Bekannten von mir involvieren. Möglich, dass ich dann eine Art Gegenleistung erbringen muss, aber das ist es mir wert. Jedenfalls sollten wir beide morgen arbeiten, am besten hier in der Kneipe und dafür bis auf Weiteres freimachen beziehungsweise als Gäste unterwegs sein, um bei Problemen eingreifen zu können.«
    Markus nickt, er sieht deprimiert aus. »Haltet ihr euer Inkognito dann noch für sinnvoll?«, fragt er mich. Ich überlege einen Moment, nicke dann. »Auf jeden Fall. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es sieht so als, als hätten wir eine Spur.«

18
    Brix
     
    Als wir schließlich ins Bett kommen, ist es schon wieder morgens. Ich fühle mich wie gerädert und möchte eigentlich nur noch schlafen, wenn da nicht ... ja, wenn Shahins Verhalten nicht so seltsam wäre. Eine Spur zu kühl, zu distanziert. Klar, er ist auch müde. Diese Küchenbeil-Nummer hat ihn genauso mitgenommen wie mich, wenn nicht noch mehr ... er ist doch so sensibel. Aber da ist noch was anderes ...
    Nach einem kurzen Aufenthalt im Bad ziehe ich mich aus und falle in unser Bett. Shahin folgt mir kurz darauf. Aber als ich ihn in meine Arme ziehen will, legt er seine Hand auf meine Brust und schiebt mich weg. Hatte ich mich also nicht getäuscht: Shahin ist sauer oder so was. Ich versuche, in seinen Augen zu lesen, in seinem Gesicht. Doch er sieht mich einfach nur an, abwartend, irgendwie verärgert. Und weil ich das nicht wirklich verstehe, reagiere auch ich ärgerlich.
    »Was?«, frage ich angriffslustig.
    Shahins Blick ist unergründlich. »Gute Nacht.« Damit dreht er sich um, rollt sich in die Decke ein. Soll das Gespräch hiermit beendet sein? Ich fasse ihn an der Schulter. »Was hast du?«
    »Denk selber drüber nach«, murmelt er. Er tut so, als würde er schon halb schlafen, aber ich spüre, dass er viel zu verärgert ist, um einschlafen zu können. – Okay, ich vermute, ich weiß, was ihn beschäftigt. Aber das ist doch zu albern! Er kann doch nicht sauer auf mich sein, wegen der Aktion am See! Oder doch?! Ist er beleidigt, weil ich mich über ihn lustig gemacht habe? Oder weil ... Aber Himmel, ich habe ihn nicht vergewaltigt! Er ist mir körperlich nicht unterlegen, im Gegenteil; wenn er nicht gewollt hätte, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, sich freizumachen. Er hat schließlich einige Kampfsporttricks drauf, wie er mir schon mehr als einmal eindrucksvoll bewiesen hat. Ich bin ein wenig ratlos. Mit seinem Schweigen kann ich nicht umgehen. Warum sagt er nicht, was er hat? Ich mag solche Spielchen einfach nicht. Aber genauso wenig mag ich dieses Gefühl, dass zwischen uns etwas nicht mehr stimmt. Das Problem ist, dass ich mich nicht gerne entschuldige. Und außerdem ... ich möchte zumindest vorher wissen, was genau mir vorgeworfen wird!
    Shahin dreht sich abrupt wieder zu mir um. »Brix, du hast wirklich das Einfühlungsvermögen eines Toastbrots!« Er funkelt mich an. Ups, Tiefschlag. »Ich bin nicht dein Spielzeug! Ich dachte eigentlich, soweit hatten wir das geklärt?!«
    »Ich ... ich ...«, stottere ich und ziehe mich innerlich ein wenig zurück. »Wieso bist du gekommen, wenn du es so scheiße fandest?«, platzt es schließlich aus mir heraus.
    Shahins Kiefermuskeln zucken verdächtig. »Du bist gut, Brix«, erklärt er schlicht. »Du weißt, worauf ich stehe. Aber in einer Beziehung ist es manchmal von Vorteil, wenn man nicht ausschließlich mit dem Schwanz denkt!«
    Die Kälte in seiner Stimme erschreckt mich und führt dazu, dass ich das ganz dringende Bedürfnis habe, mich schnell mit Shahin zu versöhnen. Ich habe absolut keine Lust, mit ihm zu streiten. Ich möchte ihn einfach in den Arm nehmen, aber seine Körperhaltung lässt das im Moment gar nicht zu. Obwohl er nicht angespannt aussieht, spüre ich seine Abwehrhaltung, und für einen Moment fühle ich mich zurückversetzt in die Zeit, als wir uns ... uhm... kennengelernt haben. Und das passt mir verständlicherweise überhaupt nicht!
    Ich springe also – gezwungenermaßen – über meinen Schatten, denn mir ist klar, dass Shahin nicht nachgeben wird. Ich versuche zu begreifen, warum er so extrem auf unsere Parkplatznummer reagiert. Und verdammt, ich brauche mir gar nicht

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