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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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meinem, nicht wollüstig, sondern gemütlich, sich geborgen fühlend, bevor auch er einschläft.
     

21
    Shahin
     
    Ich erwache wieder einmal als Erster, und dies, obwohl ich eigentlich sonst gerne länger schlafe. Natürlich könnte ich mich wieder hinlegen und weiterschlafen, und ich würde auch sicher wieder fest schlafen, aber mir ist heute nicht danach, weshalb ich meine Djellaba überstreife, das kimonoähnliche Gewand, das in arabischen Ländern üblich ist, und durch das das Licht der aufgehenden Sonne so herrlich durchscheint und meine Figur äußerst vorteilhaft betont, wie ich finde.
    Vor allem liegt meine plötzliche Schlaflosigkeit aber auch an einem Faktor, der mir sonst nicht als so störend auffällt: Brix schnarcht. Er schnarcht zwar leise, eigentlich ist es auch nur ein etwas lauteres Atmen, aber heute stört es mich. Vielleicht auch deshalb, weil er seinen Kopf direkt an meinem Ohr liegen hat. Egal, denn unsere Wohnung ist groß genug, dass jeder von uns ausreichend Freiraum hat, und so pflanze ich mich auf mein Kuschelsofa, zusammen mit einem Riesenhaufen Kissen und einer weichen Wolldecke. Im Liegen schnappe ich mir die Fernbedienung der Stereoanlage und die angeschlossenen Kopfhörer, schließe die Augen und lasse mich berieseln. Irgendwann ist die neue Scheibe von Kylie Minogue verklungen, und ich öffne die Augen. Auf dem Sessel neben mir sitzt Fabrice, ebenfalls in eine Wolldecke gehüllt und noch ziemlich verschlafen, und beobachtet mich.
    »Guten Morgen.«
    Fabrice stutzt ob dem Klang meiner Worte, erwidert dann meinen Gruß.
    »Wenn du Kaffee oder Tee möchtest, da ist die Küche.« Ich deute in die Richtung, denn schließlich soll der Kleine sich ja wohlfühlen.
    Fabrice verzieht gequält das Gesicht. »Danke. Besser nicht. Außerdem fühl ich mich, als wären meine Knochen aus Blei.«
    Klar, kein Wunder. So, wie du dich angestrengt hast heute Nacht ... wenn ich nicht so gut in Form wäre, dann hätte ich auch jeden Morgen Muskelkater. Ich lächele fein. »Kein Wunder. Du hast ja auch hart gearbeitet heute Nacht. Aber ich bin mir sicher ... der Muskelkater wird noch schlimmer.« Dabei grinse ich Fabrice verschmitzt an.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, stöhnt dieser. »Es war ...« Er stockt. »Es war ... einfach nur scharf mit euch ... aber ...« – Ich grinse ihm zu. »War es das, was du dir davon versprochen hast?«
    Fabrice’ Augen leuchten. »Oh ja, es war einfach wunderbar. Ich hätte nicht gedacht, dass Sex so viel Spaß machen kann. Und Brix ... er war einfach hervorragend.« Fabrice seufzt. »Versteh mich bitte nicht falsch, Shahin«, bittet er. »Ich würde dir niemals den Mann wegnehmen wollen, aber Brix ... er war traumhaft!«
    Dabei betont er das »traumhaft« so, dass ich langsam aber sicher den Eindruck gewinne, er ist in Brix verliebt. Oder zumindest schwärmt er dermaßen für ihn, dass er das Geschehene gerne wiederholen würde.
    »Mhm...« Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, was geschieht, wenn Brix und ich uns trennen würden. Der Gedanke ist mir bisher einfach noch nicht gekommen. Ich weiß, dass Brix mich liebt, und ich vertraue ihm außerordentlich, aber was passiert, wenn das einmal nicht mehr so ist, oder wir uns streiten? Ich meine, unsere Beziehung hält nun schon über anderthalb Jahre und das ohne Schwierigkeiten, fast ohne Meinungsverschiedenheiten und definitiv ohne Streit.
    »Als ich Brix kennengelernt habe«, versuche ich, meine Gedanken für Fabrice in Form zu bringen, »... hat Brix sich eigentlich nur über Sex definiert. Er ist mit Männern ins Bett gegangen, aber eben nur einmal, denn das zweite Mal wäre etwas bereits Bekanntes und damit Langweiliges geworden. Bei uns war das etwas anderes, und ich verstehe es auch erst seit Kurzem, warum. Whatever, wir führen eine offene Beziehung, das bedeutet, ich habe absolut nichts dagegen, wenn Brix Sex mit anderen Männern hat. Das hat er, und das weiß ich, und es macht mir überhaupt nichts aus. Umgekehrt ist es genauso. Nur, weil ich Brix liebe, schließe ich es nicht aus, mit anderen Männern zu schlafen. Auch Brix weiß dies, und es stört uns nicht. Manchmal teilen wir uns eine Eroberung, auch das ist nichts Neues.«
    Fabrice nickt langsam, er scheint zu verstehen.
    »Das bedeutet«, fahre ich fort, »Wenn du also gerne mit Brix Sex haben möchtest, und er auch mit dir, dann hab deinen Spaß dabei. Nur mach dir besser keine Hoffnungen auf mehr ...« Ich hoffe, die Andeutung war

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