Obsession (German Edition)
Achselhöhlen und meine Brust zu lecken, an ihr zu knabbern, zu saugen und sie zu küssen, während Brix mich ganz sachte unter der Decke zu stoßen beginnt. Während Brix meine Hüfte umklammert hält, zieht Fabrice mit der Linken mein Becken näher zu sich und massiert
mit der Rechten meine Erektion, bis ich mich in seine Handfläche ergieße. Dann können wir endlich schlafen. Endlich.
29
Shahin
Seit Langem habe ich nicht mehr so merkwürdig geträumt. Drei Traumhandlungen gleichzeitig, mystische Begegnungen, eine Katze, die sich in eine Eule verwandelt, und ein Skelett, das einem Taxifahrer mit einem Küchenbeil hinterhergelaufen ist – das totale Durcheinander. Neben mir atmet Brix tief, vor mir schnarcht Fabrice, und ich bin an der Grenze zwischen Tiefschlaf, Träumen und Wachwerden, als ich plötzlich die seltsamste Erfahrung meines bisherigen Lebens mache.
Das Kribbeln, das mir sonst von meiner Wirbelsäule vertraut ist, und das meinen Unterleib ausfüllt, wenn ich Sex habe, ist plötzlich da. Allerdings nicht an der Wirbelsäule und im Unterleib, sondern auf meiner Stirn. Und es nimmt zu, denn wo zunächst ein leises Flimmern meine Sinne aufmerksam gemacht hat, verwirrt mich wenige Augenblicke später bereits ein deutlich spürbares Kribbeln und scheint mich mit einem goldenen Leuchten zu blenden. Ich reiße meine Augen förmlich auf, und schließe sie gleich wieder, um vom grellen Licht, das direkt vor meinen Augen seinen Mittelpunkt zu haben scheint, nicht zu erblinden. Dabei halte ich meinen rechten Unterarm schützend vor mein Gesicht und setze mich abrupt auf.
Brix erwacht neben mir und setzt sich ebenfalls auf, aber das ist mir egal, denn mit zunehmendem Kribbeln wird meine Wahrnehmung plötzlich stärker und stärker, bis sie spürbar auf die ganze Wohnung und ein paar Meter außerhalb der Mauern ausgedehnt wird. Meine Sinne schärfen sich und das Kribbeln auf meiner Stirn erreicht seinen absoluten Höchststand, es ist so extrem, dass ich außer einem Taubheitsgefühl auf meiner Stirn nichts mehr wahrnehme; dafür aber in meinem Inneren, denn dort sehe ich Farben um jedes Lebewesen, helle, rotierende um Brix und Fabrice, dunklere um Gegenstände und fahle mitten in unserem Wohnzimmer. Außerdem wird es gerade unnatürlich kalt hier, und ich habe ein Druckgefühl auf meinen Ohren, ganz so, als wäre ich soeben auf einen Berg und wieder herabgeklettert und hätte nun den Luftdruck noch nicht verarbeitet.
Verdammt, was ist das?
Ich springe förmlich aus dem Bett, nackt wie ich bin, laufe zur Schiebetür, die unser Schlafzimmer vom riesigen Wohnzimmer trennt, und schiebe sie ruckartig auf, um vor Schreck zu erstarren. Mitten in unserem Wohnzimmer steht ein Geist! Oder was auch immer, jedenfalls materialisiert sich dort gerade eine durchscheinende Gestalt, die einen Stab in der Hand hält. Und je deutlicher die Gestalt sichtbar wird, umso kälter wird es hier, und umso müder fühle ich mich plötzlich, ganz so, als würde diese Erscheinung mir Energie stehlen!
Plötzlich spüre ich eine Hand in meinem Nacken. Ich fahre zusammen, und da steht Brix und starrt ungläubig auf das, was sich gerade in unserem Wohnzimmer abspielt. Die Kette mit dem Skarabäus, die unser nächtlicher Besucher um den Hals trägt, ist nicht zu übersehen, genauso wenig wie der Schlangenkopf, den der Stab gerade bekommt ... oder nein, die Schlange, in die sich der Stab soeben verwandelt. Der Besucher grinst mich an, schaut mir tief in die Augen, und ich bekomme plötzlich panische Angst vor ihm, sodass ich zwei Schritte zurückweiche, in die Hocke gehe und mich auf dem Boden zusammenkauere, zu keiner Gegenwehr mehr fähig. »Sachmedia«, flüstere ich, »Hilf uns!«
Der seltsame Gast lacht, und es hört sich sehr düster an. »Dein Flehen wird dir auch nichts nützen, Menschenwurm, denn ich habe gesehen, was ich sehen wollte.« Bei diesen Worten sinkt er auf ein Knie und legt die durchscheinende Schlange auf den Boden, die sofort unter mein Kuschelsofa flüchtet und sich dort zusammenrollt, dabei unsichtbar wird.
»Ihr werdet alle sterben!«, droht er uns mit geballter Faust, bevor er sich wieder erhebt und einen Schritt auf uns zumacht.
In genau diesem Moment ploppt es zweimal leise neben uns, und zwei weitere Besucher erscheinen: Eine junge Frau, die ich schon einmal gesehen habe, als Sachmedia mir das erste Mal in diesen unterirdischen Hallen begegnet ist und ein junger Mann in rotgolden glänzender Rüstung
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