Obsidian (German Edition)
kurze Ablenkung und schlug die Hand des Mannes weg. Im nächsten Moment griff er nach dem Messer, zog er heraus und bückte sich. Wie er erwartete, schlug der Mann nach ihm, verfehlte ihn und Eric stieß mit dem Messer zu, dieses Mal in den Bauch. Er zog das Messer über den Körper und schnitt den Mann den Bauch auf. Mit einem markerschütternden Schrei wich der schwer verletzte Mann zurück. Eric hatte das Messer noch in der Hand, als er die Umrisse des zweiten Bodyguards sah, der langsam auf die Füße kam. Ohne zu überlegen schleuderte er das Messer auf den Mann zu. Aber das Messer traf nicht mit der Klinge auf den Mann, sondern mit dem Knauf, der an seinem Kopf landete. Die kleine Ablenkung reichte aber um sich eine weitere Kugel einzufangen. Miguel schoss ihm direkt ins Auge, die Kugel ging durch den Kopf und trat am Hinterkopf wieder aus. Erics Gegner lag wimmernd am Boden, blutüberströmt und war nicht in der Lage sich zu wehren. Eric blickte auf ihn herab und verpasste ihn einen festen Fußtritt gegen den Kopf, sodass er verstummte. Dann trat er aus dem Halbdunkeln vor in den Durchgang und sah sich Yamato gegenüber.
„ Ich glaube, wir sollten darüber …“, begann dieser leicht nervös. Eric griff zu, packte ihn am Kiefer und hob ihn hoch. Er schleuderte ihn rückwärts gegen die Stiegen. Ein lautes Knacken war zu hören. Yamato schrie auf und riss die Augen auf. Eric, Monja, Joaquim und Miguel kamen näher und stellten sich vor ihn.
„ Ich kann … mich nicht bewegen …“, stöhnte Yamato auf. Er lag vor ihnen, hatte Angst in den Augen und blickte von einem Gesicht ins nächste. Miguel hatte Erics Kampfmesser in einer Hand, seine Waffe in der anderen.
„ So sieht man sich wieder, nach all den Jahren“, schnaubte Miguel, wütend und schwer atmend.
Yamato sah ihn an, blickte dann zu Monja und setzte ein diabolisches Grinsen auf.
„ So schließt sich also der Kreis. Der Sohn eines Bruders, der uns verraten hat und das Weib, dessen Vater wir in die Luft gejagt haben. Weißt Du, dass ich dabei war, als wir Deinen neugierigen Vater in die Luft gesprengt haben, ein nettes kleines Feuerwerk.“
Monja trat vor, wobei sie nach Miguels Hand griff. Sie nahm ihm die Pistole ab und stellte ich über den Asiaten. Eric konnte ihren Gesichtsausdruck sehen, den Hass und die Trauer, der in ihr hochkam.
„ Für meinen Vater …“ Sie drückte ab und schoss ihm in die Brust, „… und für Jose …“, sie schoss erneut, „… und für Ines und Sammy!“ Der letzte Schuss zerriss regelrecht das Gesicht von Yamato.
Monja blieb noch stehen, blickte auf den leblosen, entstellten Körper und heulte. Eric kam zu ihr, nahm ihr sanft die Waffe ab und umarmte sie. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und ließ ihre Tränen laufen. Miguel und Joaquim standen etwas abseits und verhielten sich ruhig, in Gedanken ebenfalls bei ihrem Freund, den sie soeben verloren hatten.
Kapitel 18
Es dauerte mehrere Minuten, bis sich Monja wieder soweit beruhigt hatte um ansprechbar zu sein. Eric und sie lehnten sitzend am Ende der Stiegen. Joaquim und Miguel standen neben ihnen, ebenfalls an die Wand gelehnt.
„ Was hast Du gefunden, Miguel?“, fragte Eric mit erschöpfter Stimme, den Blick auf den Steinboden gerichtet. Miguel schluckte und sprach leise: „Ein kleiner, quadratischer Raum, eine rechteckige Säule in der Mitte mit einem in die Säule geschlagenen Tor. Es könnte sich öffnen lassen, aber ich hatte keine Zeit, herauszufinden, wie.“ Er rieb sich seine Schulter, die er in den letzten Minuten mehr als überbeansprucht hatte.
„ Dann sollten wir es herausfinden“, meinte Eric. Monja wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte. Langsam erhob sie sich. Joaquim schnappte sich zwei der Waffen, der in den Raum gestürmten Männer und leuchtete damit in den Raum. Nun konnten Eric und Monja ihn auch genauer ansehen.
Die Wände waren ohne Verzierungen, überwachsen vom Urwald und an mehreren Stellen waren die Steine herausgebrochen und nur Erde zu sehen. Ohne die massive Säule in der Mitte, wäre der Ort höchstwahrscheinlich längst eingestürzt. Zu viert gingen sie zur Säule und dem von Miguel beschriebenen Tor. Es sah tatsächlich aus, wie ein verschlossener Durchgang. Rechts und links waren zwei Säulen in den Stein geschlagen worden, die mit verschiedenen Maya-Zeichen verziert waren. Ein Querbalken über diesen Säulen trug mehrmals das Zeichen von Hunab Ku. Doch die Steinblöcke dazwischen
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