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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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rannten sie los. Am Ausgang der Gruft wurde es wieder heller und sie spurteten die Stufen hinauf in Richtung Straße. Als sie beim Kassenschalter vorbeikamen, blickte Eric kurz hinüber und erkannte, warum niemand sie in der Gruft gehört hatte. Die Dame hinter dem Glas lag mit einem Kopfschuss am Boden und die große Holztür zur Straße war geschlossen.
    Eric warf sich regelrecht dagegen und zum Glück war sie nicht verschlossen. Sie stolperten auf die Straße, warfen die Tür hinter sich zu und lehnten sich gegen die Hauswand.
    „ Verdammte Scheiße, wie konnten die uns so schnell finden? Die werden uns keine Ruhe mehr geben, bis sie endlich …“
    „ Nicht jetzt, Monja. Wir müssen weg, so weit weg, wie es nur geht!“, erklärte ihr Eric keuchend.
    Er deutete die Gasse entlang, an deren Ende mehrere Taxis standen. Eric schnappte Monjas Hand und zerrte sie mit sich die Gasse entlang. Hinter ihnen hörten sie eine Autotür aufgehen und zwei Männer aufgeregt schreien. Eric drehte sich um und sah, wie sie auf sie zeigten und zwei Männer in ihre Richtung losliefen. Ein weiterer Mann startete den Wagen.
    „ Das sind noch mehr!“, fluchte er. Monja blieb abrupt stehen und zog an seiner Hand.
    „ Warte. Ich habe hier in der Auslage …“
    „ Egal, verdammt, die wollen uns töten, Monja.“
    Monja lief weiter.
    „ Rot! Erinnere mich bei Sammy und Ines an ein rotes Auto, Eric!“, keuchte sie.
    Eric hörte nicht wirklich zu und steuerte das erste Taxi in der Reihe an. Er riss die hintere Tür auf und stieß Monja regelrecht hinein.
    „ Na wie geht's Euch denn? Müsst ihr so in meinen Wagen springen?", schimpfte der Taxifahrer und drehte sich zu Monja um.
    „ Wir werden verfolgt. Diese Männer ... sie wollen uns ..."
    „ Moment! Ich brauche keine Probleme. Macht Euch das selber aus aber nicht mit mir. Raus mit Euch!"
    „ Aber ... Die werden uns gleich ...", flehte Monja. Doch dem Taxifahrer schien das egal zu sein.
    „ Nicht mein Problem, raus habe ich gesagt."
    Eric, der noch halb auf der Straße war stieg aus, schleuderte die Tür zu und rannte zur Fahrerseite.
    „ Dafür haben wir keine Zeit!", tobte er und riss die Tür auf. Er zog den überraschten Fahrer aus dem Wagen und stieß ihn vom Wagen weg.
    „ Bist Du verrückt?", brachte dieser nur perplex heraus. Eric setzte sich hinters Steuer und startete den Wagen.
    „ Bist Du verrückt, Eric?", fragte Monja keuchend und überrascht.
    „ Ja, das muss ich wohl sein“, war seine knappe Antwort, während er losfuhr und den Wagen um die nächste Ecke lenkte.
    Der erste Bezirk von Wien war nie für Autofahrer konzipiert worden. Schmale Gassen, enge Kurven und keine Möglichkeit, etwas Gas zu geben, um dem dunklen Wagen hinter ihnen zu entkommen. Erics einzige Hoffnung war, so schnell wie möglich auf die mehrspurige Ringstraße zu gelangen. Er bog in eine kleine Gasse ein, die für den normalen Verkehr gesperrt war und nur für spezielle Fahrdienste erlaubt war. Dass sich sein Verfolger nicht daran hielt, wunderte ihn nicht. Die Gasse brachte sie aber direkt hinter die Staatsoper, wo die Straßen endlich breiter wurden.
    „ Festhalten, jetzt geht es richtig los!", rief er und stieg aufs Gas. Mit einem Satz beschleunigte der Wagen und Eric überholte zwei stehende Wagen, lenkte hart nach rechts und fuhr bei Rot über die Ampel. Ein Wagen bremste ab und hupte, Eric wich auf die Schienen der Straßenbahn aus, gab noch mehr Gas und reihte sich dann auf der Straße ein. Hinter ihnen krachte es.
    Ihre Verfolger hatten ebenfalls versucht, bei der Kreuzung einzubiegen, doch sie wurden von einem anderen Wagen erwischt und über die Straße geschleudert. Monja zählte mindestens drei Wagen, die miteinander kollidierten.
    „ Jawohl! Sehr gut, Eric“, triumphierte sie.
    „ Das bringt uns nur einen kleinen Vorsprung“, meinte er grimmig.
     

    Er fuhr zügig mit dem gestohlenen Wagen bis an den Stadtrand, wo sie den Wagen bei einem Parkplatz am Waldrand abstellten.
    Monja lehnte sich gegen den Wagen und holte mehrmals tief Luft.
    „ Wir stecken mittendrin in dieser Scheiße, oder?“
    „ Korrekt, Princesa. Und wir werden da auch nicht mehr so schnell rauskommen. Diese rote Bruderschaft hat uns die ganze Zeit über nachspioniert. Wir müssen untertauchen, und zwar so, dass uns niemand findet.“
    „ Wie willst Du das anstellen, etwa das Land verlassen?“
    „ Ich befürchte, nicht einmal das würde sie aufhalten.“
    Monja drehte sich zu Eric.
    „ Lass mich

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