Obsidian (German Edition)
lebendig gewordenen Toten zu tun hatten. Er zitterte am ganzen Körper.
„ Du hast noch zwei Minuten, langsam wird es eng.“
Eric öffnete die Augen und blickte auf seine staubige Hand. Als er sie öffnete, sah er den dunklen Stein. Er ging einen Schritt vor, sodass das das Licht auf den Stein fiel.
Eric starrte auf den schwarzen Stein, der scheinbar fachmännisch poliert war und auf dessen Oberseite fein säuberlich zwei Zeichen eingraviert waren.
„ Oh mein Gott … vielleicht ist diese ganze Wahnsinnsgeschichte doch wahr“, entfuhr es ihm. Der Stein war etwas über zehn Zentimeter groß und glänzte im schwachen Neonlicht. Obwohl er bis auf die Gravur recht gewöhnlich aussah, glaubte Eric zu spüren, wie eine unbeschreibliche Macht von ihm ausging. Er war sich aber sicher, dass das nur Einbildung war.
„ Was ist nun? Kommst Du, oder müssen wir zuerst Deine Freundin erledigen und uns dann um Dich kümmern?“, rief ihm einer der Männer aus dem anderen Raum entgegen. Eric holte tief Luft, erhob den Kopf und fasste einen Entschluss. Er war sich sicher, dass sie nur eine Chance hatten, dass diese Gruft nicht auch ihre letzte Ruhestätte werden würde.
Mit dem Stein in einer Hand und dem abgebrochenen Schwert in der anderen ging er langsam zurück zu Monja und den beiden Männern. Den Stein hielt er fest in der Hand. Seine Übelkeit war verflogen, er selbst spürte im Moment keine Angst. Das Adrenalin in seinem Körper ließ seine Sinne auf Höchsttouren arbeiten.
Er betrat den Raum und blickte den Mann mit der Waffe finster an.
„ Lass sie endlich los. Dann gebe ich Dir den verdammten Stein und wir gehen alle getrennte Wege.“
„ Netter Versuch. Aber überleg doch einmal, wer von uns beiden hier eine Waffe in der Hand hat“, gab ihm der Mann selbstsicher zurück.
Eric kam ihm immer näher und setzte ein fast dämonisches Grinsen auf.
„ Da hast Du recht“, sagte er nur. In seinem Kopf kamen alle Erinnerungen wieder, die er in seiner Zeit als Türsteher erlebt hatte. Nicht nur einmal musste er dabei handgreiflich werden und manchmal musste er sich dabei auch gegen Personen zur Wehr setzen, die plötzlich ein Messer, abgebrochene Flaschen oder Ähnliches hervorzauberten. Aber nicht umsonst hatte er mehrere Jahre lang in unterschiedlichste Kampfsportstätten trainiert. Er blieb vor dem Mann stehen, weniger als eine Armlänge entfernt und streckte die Hand mit dem Stein aus.
„ Da ist er. So sieht der lang gesuchte und scheinbar verschollene Stein aus.“ Er öffnete die Hand und blickte dabei seinem gegenüber in die Augen.
Dieser blickte auf den Stein und reagierte, wie Eric es vermutete und gehofft hatte. Er riss die Augen auf, war perplex und erstaunt. Eric nahm an, dass dieser Stein für ihn wie ein heiliges Relikt wirkte. Wahrscheinlich suchten sie schon seit vielen Jahren oder sogar noch länger danach und nun lag dieser Stein genau vor seinen Augen.
Genau darauf hatte Eric gewartet. Blitzschnell zog er die Hand weg und ließ den Stein fallen. Der Mann erschrak kurz, doch schon im nächsten Moment wurde seine Hand mit der Waffe gepackt. Eric zog seine Hand hoch und schlug mit der anderen zu. Der Schwertknauf traf den Mann mitten im Gesicht und ließ ihn zurücktaumeln. Eric griff nach der Waffe, riss sie ihm aus der Hand und verpasste ihm einen weiteren Schlag, fest und gezielt gegen die Stirn.
Monja und ihr Aufpasser waren ebenfalls überrascht und hatten bislang nicht reagieren können. Monja versuchte sich loszureißen, aber der Griff um ihre Arme war immer noch zu fest. Sie trat aus und erwischte den Mann am Bein. Diese jaulte kurz auf, ließ aber nicht locker. Eric war schon bei ihr und schlug erneut mit dem harten Schwertknauf zu. Schnell landete er mehrere Schläge im Gesicht des Mannes und drängte ihn gegen die Wand. Durch die schmerzhafte Attacke musste er Monja loslassen, die sich sofort nach vorne warf, um außer Reichweite zu sein.
Er wollte auf Eric losgehen, doch dieser hob die Hand, um sich zu schützen. Dabei ragte die abgebrochene Schwertspitze dem Mann entgegen. Eric zögerte nicht und rammte das Schwert dem Mann entgegen. Es durchbohrte ihn bei der Schulter. Dieser schrie laut und voller Schmerzen auf und griff sich an die klaffende Wunde, aus der das Blut rannte.
„ Weg hier, sofort!“, schrie Eric und drehte sich um. Monja war noch auf dem Boden, doch in ihrer Hand sah er den Stein, wegen dem hier unten das Chaos herrschte.
Sie rappelte sich auf und zusammen
Weitere Kostenlose Bücher