Obsidian (German Edition)
Hilfe. Es war köstlich, wir wären gerne noch länger geblieben“, verabschiedete sich Eric und marschierte mit Monja im Arm aus dem noblen Restaurant.
Sie gingen geradewegs zum Aufzug und waren die Einzigen, die abwärtsfahren wollten.
„ Geht´s wieder?“, wollte Eric wissen.
„ Ein bisschen mulmig ist mir noch, aber ansonsten alles bestens. Ich fühle mich etwas unterkühlt, aber ein Schluck Zuckerwasser und ich bin wieder topfit.
Kaum hatte sich die Aufzugstür geschlossen, holte Monja eine kleine Trinkflasche heraus und trank das Zuckerwasser aus.
„ Okay, bislang läuft es einwandfrei“, meinte Miguel erfreut, „Ich habe die Kontrolle im Turm übernommen.“
Der Aufzug hielt im ersten Stock.
„ Jetzt trennen sich unsere Wege, Princesa. Viel Glück.“
„ Wir schaffen das, Eric. Ich erwarte Dich in einem Stück nachher auf unserem Zimmer.“
„ Darauf freue ich mich schon“, sagte Eric und gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund.
Die Türen öffneten sich und einige Personen wollten einsteigen. Schnell zwängte Eric sich hinaus, Monja drückte sich gegen die Kabinenwand und blieb im Aufzug.
Der Aufzug fuhr weiter und Eric war alleine auf der dunklen Etage. Ein kurzer Blick genügte und er fand sein nächstes Ziel. Er rannte zur anderen Seite der Etage und hielt vor einer verschlossenen Eisentür.
„ Miguel, Du bist dran.“
„ Hast Du Beobachter?“, fragte Miguel nach.
Eric sah sich um und vergewisserte sich, dass er im Moment alleine war.
„ Alles leer.“
Im nächsten Moment piepste es bei der Tür, Miguel hatte das elektronische Schloss überbrückt. Blitzschnell verschwand Eric in der kleinen Kammer und schloss die Tür hinter sich. Es war stockdunkel, langsam ließ er sich auf den Boden nieder und lehnte sich an die Wand, um keine Geräusche zu machen.
„ Ruh Dich etwas aus, ich melde mich bei Dir, wenn es für Dich weitergeht.“
„ Ich bin draußen“, gab Monja kurz darauf Bescheid.
Ihr nächstes Ziel war ein Lieferwagen, der seit einigen Tagen etwas abseits nahe dem Maritim Museum parkte. Dort wartete ihre Ausrüstung für das weitere Vorgehen.
Bis ein Uhr in der Nacht mussten sie nun warten. Eric in der pechschwarzen kleinen Kammer, Monja in der Ladefläche des Lieferwagens und Jose hatte sich unter dem Restaurant in den Eisenverstrebungen versteckt.
Miguel wies sie alle an, sich ruhig zu verhalten, damit niemand auf sie aufmerksam werden würde.
Die Restaurants am Eiffelturm hatten um 23:45 Uhr Sperrstunde. Fast genau um Mitternacht fuhren die letzten Besucher mit dem Aufzug hinab, begleitet von den ersten Mitarbeitern. Ebenso verließen die Sicherheitskräfte die drei Etagen des Eiffelturms.
Kurz nach Mitternacht stieg Monja aus dem Lieferwagen aus. In ihren Händen hatte sie ein Stativ und eine voluminöse Kamera. Damit spazierte sie die Stiegen hinauf, die zum Museum führten. Davor war ein ausladender Platz, der am Tag von Fotografen gestürmt wurde, um das beste Bild von dem Wahrzeichen der Stadt zu machen. Von dem Platz aus konnte man den Eiffelturm in seiner ganzen Pracht sehen und bestaunen. Monja stellte das Stativ auf und befestigte die Kamera sorgfältig daran. Wie sie es die letzten Tage unaufhörlich geübt hatten, stellte sie die Kamera ein, um einen perfekten, scharfen Blick auf die erste Etage zu bekommen. Der eingebaute Restlichtverstärker sorgte zwar für ein grünliches Bild, dennoch war alles haarscharf zu erkennen.
„ Miguel, ich bin in Position. Ich habe die erste Etage im Visier, bei Bedarf kann ich sofort auf den Normalmodus umschalten. Im Moment erkenne ich noch einige Personen, die sich herumtreiben.“
„ Gut, wir haben auch noch etwas Zeit. Jose? Eric?“
„ Jose hier, alles okay.“
„ Bei mir auch“, gab Eric Bescheid.
Monja betrachtete die Beleuchtung des Eiffelturms bei Nacht. Mehrere Scheinwerfer leuchteten vom Boden auf das Gerüst, außerdem gab es unzählige Lampen und Lichter, die auf dem Turm montiert waren. Sie machten aus dem Eiffelturm ein wunderschönes und romantisches Kunstwerk.
„ Eric, wenn das hier vorüber ist, möchte ich gern noch einmal mit Dir essen gehen, dieses Mal aber ohne Tabletten. Es war wirklich sehr schön mit Dir.“
„ Nicht jetzt, Monja. Konzentriert Euch auf das, was vor Euch liegt, verstanden?“
„ Jawohl, Chef!“, äffte sie Miguel an und verstummte.
Für Eric verging die Zeit viel zu langsam. Er konnte nichts tun, außer sitzen und warten. Er hatte kein Licht, nur die
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