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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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immer alleine für sich waren. Als sie ihm am ersten Trainingstag verwundert mitteilten, nicht an ihre Badesachen gedacht zu haben, war Joses einzige Meldung dazu nur: „Und? Ihr wisst wohl wie ein Mann, eine Frau aussieht, oder?“ Natürlich hatte er auch nichts mit und teilte sich nackt mit ihnen den Pool. Nach der Anstrengung war ihnen aber sowieso alles egal.
    Der Nachmittag galt nun immer der geistigen Ertüchtigung.
    Monja und Eric büffelten wie Schulkinder, um die französische Sprache zu erlernen, wobei sie sich auf bestimmte Sätze konzentrierten, die für sie wichtig werden würden. Natürlich tat sich Monja damit nicht schwer. Nebenbei bekamen sie von Miguel einige technische Geräte in die Hand, deren Handhabung sie übten und übten. Ein Nachtsichtgerät mit starkem Zoom, getarnt als Fotoapparat, spezielle Ohrstöpsel, um selbst auf weite Strecken miteinander verbunden zu sein, eine Uhr, die eigentlich ein GPS-Gerät war und noch einige interessante Gadets warteten auf Monja und Eric.
    Jeden zweiten Tag besuchten sie den Eiffelturm und studierten dabei vorallem die erste Etage. Miguel erklärte ihnen, dass sie sich jeden Zentimeter des Turms einprägen mussten.
    Neben dem Eiffelturm lernten sie die Umgebung kennen, sowohl am Plan, als auch in natura. Jede Nacht gingen sie durch den Bezirk und Miguel trichterte ihnen ein, wie wichtig es sein, sich in der Nacht hier nahezu blind auszukennen.
    Wie genau sein Plan aussah, verriet er ihnen erst vor drei Tagen. Das war der Moment, wo Monja und Eric verstanden, dass es alles andere als ein Spiel war, worauf sie sich eingelassen hatten.
    „ Habt ihr zwei viel Erfahrung mit solchen Himmelfahrtskommandos?“, wollte Monja wissen, nachdem er ihnen in groben Zügen erklärt hatte, was ihnen bevorstand.
    „ Hin und wieder. Bislang ist es immer gut gegangen“, munterte Miguel sie auf.
    Auch ihre Frage nach der Ausrüstung wurde nie ernsthaft beantwortet.
    „ Ihr seid ja bestens ausgerüstet. Wie kommt ihr zu dem allen?“, hatte sie Jose einmal gefragt.
    „ Wir haben unsere Quellen“, war alles, was er dazu zu sagen hatte.
     

    Nun saßen sie hier am Tisch, jeder hatte einen nahezu unsichtbaren Kopfhörer im Ohr, und waren auf diesem Weg mit Miguel verbunden. Der saß vor seinem Computer und überwachte von daheim die Operation. Jose war unterwegs zu ihnen, auch wenn sie ihn vorläufig noch nicht sehen sollten.
    Obwohl vor ihnen ein köstliches Menü stand, noch dazu ein sündhaft teures, war ihnen nicht zum Essen zumute. Auch der prächtige, romantische Ausblick auf Paris war für sie Nebensache.
    „ 22 Uhr fünf Minuten. Es wird langsam ernst“, meldete sich Miguel bei ihnen beiden im Ohr.
    Eric griff nach Monjas Hand.
    „ Das wird wohl unser vorläufig letzter Abend in Paris sein. Lass ihn uns noch genießen, jedenfalls die nächsten zehn, zwanzig Minuten, bis das Abenteuer beginnt“, schlug er ihr vor und hob sein Glas. Alleine die Weinflasche, die sie bestellt hatten, kostete über hundert Euro. Dafür schmeckte der Wein auch wirklich vorzüglich, wie sie beide feststellten.
    „ Haltet Euch ja zurück mit Alkohol. Ihr müsst beide hoch konzentriert sein, verstanden?“, erinnerte sie Miguel.
     

    Unterdessen kam am Fuße des Eiffelturms ein Lieferwagen vor dem Südpfeiler zu stehen. Der Aufzug an diesem Fuß diente den Restaurants als Lastenaufzug.
    Jose stieg aus und kramte aus dem Wagen mehrere Schachteln Wein hervor. Er marschierte zu den Polizisten, die den Eingang zum Aufzug bewachten.
    „ Was wollen Sie?“, wurde er äußerst unhöflich gefragt.
    „ Mir war langweilig und deshalb bin ich spät abends mit dem Firmenwagen unterwegs“, gab Jose ihm mürrisch und im perfekten Französisch zurück.
    Monja und Eric verstanden kein Wort, da ihr Schnellkurs dafür unzureichend war. Sie wunderten sich nur, dass Jose plötzlich viel mehr redete.
    „ Ich soll diesen Luxuswein ins ‚Jules Verne‘ liefern. Irgendwelche wichtige Politiker sitzen dort oben und lassen sich gerade volllaufen“, sprach Jose weiter.
    „ Davon hat uns niemand unterrichtet. Wir dürfen niemanden hineinlassen, ohne einen entsprechenden Befehl …“
    „ Jetzt hör mir einmal genau zu …“, fuhr Jose den Polizisten an. Er überragte den Uniformierten um mehr als einen Kopf und kam ihm bedrohlich nahe.
    „ Etienne Marrast, sagt Euch der Name etwas?“, knurrte er.
    „ Ja, das ist der Polizeipräfekt.“
    „ Also damit wohl Euer Chef, wenn ich mich nicht irre. Soll

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