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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Aufpasser hörte weiter zu. Plötzlich gab es ein kurzes Aufleuchten am Handy und ein kleiner Blitz schoss dem Mann ins Gesicht. Ohne auch nur den Hauch einer Chance zu haben, flog er gegen die Wand und ging zu Boden.
    Monja machten einen Sprung weg von Joaquim. Eric erschrak und wich vor Joaquim zurück. Dieser hob beschwichtigend die Hände.
    „ Keine Sorge, er ist nur außer Gefecht. Wir haben knapp zwanzig, dreißig Minuten, bis er aufwacht. Das sollte reichen, um den Stein im Stein zu finden.“
    „ Wer war vorhin am …“, Eric schmunzelte, „Miguel, oder?“
    „ Ganz genau. Und nun, an die Arbeit.“
    Er nahm Eric den Bohrer aus der Hand und befestigte den Bohrkopf.
    „ Eric, hältst Du mir bitte den Stein senkrecht, damit ich schneller arbeiten kann? Monja, schiebst Du bitte bei der Tür Wache? Wir möchten ja nicht ungebetenen Besuch bekommen“, ordnete Joaquim an und kniete sich auf den Boden. Eric schob den schweren Stein etwas vor und drehte ihn zu Joaquim.
    „ Die Rückseite wäre mir lieber. Wir wollen doch nicht diese Kostbarkeit von Gaudi zerstören.“
    Eric legte den Kopf schief und sah Joaquim eindringlich an.
    „ Sonst noch irgendwelche Wünsche, Herr Almeida?“
    „ Eine Zigarette wäre fein, aber damit werde ich warten müssen. Denk dran, wir haben nicht ewig Zeit“, erinnerte Joaquim ihn gelassen.
    Als Monja ihnen Bescheid gab, dass sie ungestört waren, begann Joaquim, die passende Stelle auf der Rückseite des Steins zu suchen. Im Gegensatz zur Vorderseite, war die Rückseite des großen Steins unbearbeitet und rau. Eric hielt den Stein und dirigierte Joaquim mit dem Bohrer.
    „ Links … mein links meine ich … jetzt etwas runter … Stopp! Jetzt etwas nach rechts, noch etwas … und genau da kannst Du Dein Glück probieren.“
    Sofort schaltete Joaquim den Bohrer ein, der leise aber kraftvoll surrte. Vorsichtig setzte er ihn an. Das Geräusch, als der Bohrkopf begann sich durch den Stein zu fräsen, ließ Eric und Monja erschrecken. Beide mussten im ersten Moment an ihren letzten Zahnarztbesuch denken, der schon sehr lange zurücklag. Joaquim drückte den Bohrer langsam immer tiefer, stoppte immer wieder und putzte das Loch aus.
    Zwischendurch fragte er bei Monja nach, doch niemand schien sie zu hören und in den abgesperrten Gang kommen zu wollen.
    „ Du bohrst inzwischen seit fünf Minuten. Sollten wir nicht etwas wegen unserem Aufpasser machen? Der liegt da …“
    „ Und schläft, Eric. Sobald wir den Obsidianstein haben, werden wir ihn aufwecken.“
    Joaquim vergrößerte das Loch, indem er mit dem Bohrer etwas hinaufwanderte. Plötzlich stutzte er und zog den Bohrer heraus.
    „ Ein Hohlraum!“, stellte er triumphierend fest. Er setzte den Bohrer erneut an und bemühte sich, das Loch zu vergrößern.
    Es dauerte noch weitere fünf Minuten, in denen Monja und Eric angespannt zwischen der Tür, Joaquim und dem bewusstlosen Museumsführer hin und her blickten.
    Dann stand Joaquim auf, ein breites triumphierendes Lächeln im Gesicht.
    „ Stell das Steinquadrat zurück Eric, wir müssen unseren lieben Führer aufwecken und dann schnellstens verschwinden.“
    „ Der Stein?“, fragte Monja nach.
    „ Ich habe ihn, jetzt müssen wir weg von hier.“
    Joaquims Befehlston ließ Eric keine Zeit zum Nachdenken. Während Joaquim den Bohrer wieder in der Kameraattrappe verstaute, ging Eric zu dem Mann, hob ihn auf und tätschelte sein Gesicht.
    „ Hallo? Hören Sie mich?“
    Joaquim reichte ihm eine kleine, geöffnete Ampulle.
    „ Unter die Nase, aber wirf sie dann schnell weg.“
    Eric nahm sie und wedelte damit vor der Nase des Mannes. Es stank fürchterlich, fast ätzend. Als der Mann in seinen Armen sich regte, warf er die kleine Glasampulle weg und schüttelte den Mann.
    Sofort kam Joaquim zu ihm und übernahm den Mann.
    „ Ach du meine Güte, da haben sie uns aber einen Schrecken eingejagt“, sprach er voller Besorgnis. Eric musste feststellen, dass Joaquim ein hervorragender Schauspieler war.
    „ Was … was ist passiert? Ich habe gerade noch telefoniert und …“, stotterte der Mann verwirrt.
    „ Lassen sie uns an die frische Luft gehen. Keine Ahnung, was passiert ist, plötzlich sind sie umgekippt. Ich hatte schon Angst um sie, dabei ist der Raum doch gut klimatisiert.“
    Joaquim und Eric stützten den Mann und halfen ihn hinaus. Monja schnappte sich die Kamera und folgte ihnen.
    Sie halfen ihm sogar noch, die Metalltür zum Archiv zu versperren und spazierten

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