Obsidian (German Edition)
Ganz genau, kluges Kind“, Joaquim reichte Monja und Eric ein Headset und setzte sich selbst eines auf. Die Kopfhörer dämpften die lauten Rotorgeräusche und machte eine normale Unterhaltung möglich.
Joaquim griff in seine Jackentasche und holte den dritten Obsidianstein hervor.
„ Wir haben drei Stunden Zeit, also kann ich Euch alles in Ruhe erklären. Zunächst, Monja, dieser Stein gehört zu Dir. Ihr habt inzwischen mehrmals bewiesen, dass wir uns sehr auf Euch beide verlasen können, deshalb sollst Du weiterhin die Steine aufbewahren.“
Er drückte ihn ihr in die Hand. Monja und Eric sahen ihn zum ersten Mal.
Der dreieckige Stein war nicht größer als die anderen gefundenen Steine und hatte ebenfalls einen Maya-Kopf und ein Maya-Zeichen eingraviert. Im Gegensatz zu den anderen beiden Steinen war dieser nicht komplett glatt poliert und wies mehrere kleine Abschürfungen und Einkerbungen auf. Monja ließ ihn nach längerer Betrachtung in den Beutel zu den anderen Steinen verschwinden.
„ Nun zu den nächsten Punkten. Wir mussten aus mehreren Gründen umdisponieren. Leider bist Du, Monja, einer dieser Gründe.“
„ Wieso ich, was habe ich gemacht?“ Monja blickte ihn verwundert an.
„ Eine der Spezifikationen dieses Kampfhubschraubers, den wir wirklich Airwolf getauft haben, ist eine perfekte Abschirmung gegen elektromagnetische Signale und durch eine Abwandlung der Phasenmodulation auch ein wirksamer Schutz gegen sonstige bekannte Möglichkeiten der Überwachung.“
„ Und was hat das mit mir zu tun?“ Monja verstand nicht, worauf Joaquim hinaus wollte.
„ Wenn Du Dich bitte ausziehst, werde ich es Dir zeigen.“
Monja starrte ihn entgeistert an.
„ Ernsthaft?“
„ Ja, leider.“
„ Ernsthaft?“, fragte Eric noch einmal, ebenfalls sehr verwundert nach.
„ Kein Grund eifersüchtig zu werden, Eric.“
Er blickte von Monja zu Joaquim und für einen Moment sah Eric in Joaquims Gesicht einen ernsten Blick, als wäre er in Gedanken woanders. Im nächsten Moment grinste Joaquim schon wieder. Er holte sich eine Zigarette und zündete sie an. Dann hielt er ihnen die Packung hin.
„ Das ist ein Raucherflug. Zurück zu Dir, Monja. Du musst Deinen Oberkörper bitte freimachen.“ Er blickte zu Eric und grinste.
„ Es wundert mich sogar ein bisschen, dass es Dir noch gar nicht aufgefallen ist, Eric. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ihr bei Eurem stürmischen Liebesspiel …“
„ Was willst Du? Könntest Du vielleicht etwas deutlicher werden, Joaquim?“, entfuhr es Eric, leicht ärgerlich.
„ Immer noch kein Grund eifersüchtig zu werden“, meinte Joaquim sanft, „Monja ist zwar ein hübsches Kind, aber in meinen Augen wirklich ein Kind. Viel zu jung für einen Mann in meinem Alter, sie könnte ... meine Tochter sein.“
Da ist er wieder, dachte Eric, dieser abwesende Gesichtsausdruck.
„ Nichtsdestotrotz, sie hat einen Sender in ihrer Brust und den sollten wir umgehend entfernen“, fuhr Joaquim fort.
Monja starrte ihn erneut mit großen Augen an.
„ Wie bitte?“
„ Nach dem Chaos in Paris habe ich mich etwas umgehört und versucht, herauszufinden, wann die rote Bruderschaft sich auf den Weg zu Euch macht. Interessanterweise war dem aber nicht so. Wir waren uns sicher, dass diese Gruppierung ebenfalls Bescheid wusste, dass es in Barcelona einen Obsidianstein oder wenigstens einen Hinweis gibt. Deshalb war es sehr verdächtig, dass niemand Euch gefolgt ist.
Weiters haben wir bei der Überwachung eurer Wohnung Signale empfangen, die normalerweise nur von Wanzen oder ähnlichen Abhörmethoden stammen. Den endgültigen Beweis hat mir Miguel im Archiv der Sagrada Familia mitgeteilt. Er hat die Quelle des Signals ausgemacht und das bist Du, Monja.“
Eric blickte erschrocken zu seiner Freundin, die eine Hand vor ihren Mund geschlagen hatte.
„ Soll das heißen, die haben mir bei meiner Entführung …“, Monja überlegte kurz, „Bingo, das erklärt, warum es bei der Sicherheitskontrolle gepiepst hat.“
„ Und woher weißt Du, dass sie die Wanze sich in ihrer Brust befindet?“, wollte Eric wissen.
„ Weil das kleine Ding dort am sichersten ist und die Gefahr, dass sie im Körper herumwandert am geringsten ist. Es ist ja nicht so, dass diese Möglichkeit nicht auch von unseren Leuten angewandt wird.“
„ Unsere Leute?“, fragte Eric nach.
„ Der mexikanische Geheimdienst.“, wurde er aufgeklärt.
„ Wie willst Du diese Wanze ausschalten?“, wollte Monja
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