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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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während ich mich an der Wand entlangschob und durch die Küchentür hastete. Ich stürmte auf den Arbeitstisch zu, wo Louis stand, und fragte: »Wo ist Paige?«
    »Auch dir einen guten Morgen, meine Liebe.« Sein Messer arbeitete sich durch eine Möhre und ließ dicke orangefarbene Scheiben über die Tischplatte rollen. »Nein, das nehme ich zurück. Dieser Morgen ist nicht gut. Ganz im Gegenteil. Unsere süße Miss Paige hat sich krankgemeldet, und zwar zum ersten Mal, seit ich sie kenne.«
    »Krank?« Mein Herz setzte einen Schlag aus. »Was ist los mit ihr?«
    »Ich bin Koch und kein Arzt. Also weiß ich nur, dass sie nicht hier ist, und die Tochter Satans hat heute schon dreimal gedroht, mich zu feuern.«
    »Louis! Nennst du das zart gedünstet?«
    Mein Kopf fuhr zur Schwingtür herum, dann wieder zu Louis. »Lass dich nicht unterkriegen, okay?«
    Ich rannte aus der Hintertür und versteckte mich zwischen den Autos der Belegschaft. Der rote Mini-Cooper stand gleich neben dem Müllcontainer. Mit einem Blick durch das Fahrerfenster sah ich erleichtert, dass der Atlas und der Kleiderstapel verschwunden waren. Anscheinend hatte sich Zara von ihrer Männerjagd einen Tag freigenommen.
    »Was ist passiert?«, fragte Simon, als ich die Beifahrertür seines Kombis aufriss. »War sie da?«
    »Ja«, sagte Caleb.
    Mein Blick wanderte von Simon zur Rückbank. Caleb hatte noch immer den iPod laufen, aber saß zusammengekauert, mit aufgerissenen Augen, und atmete hektisch.
    »Sie ist da.« Er starrte mich an. »Ich kann sie hören.«
    Seine Unterlippe bebte, und Schweiß perlte ihm in dünnen Rinnsalen von der Stirn bis zum Nacken. Zwischen den beiden lagen mehr als hundert Meter und Wände aus Holz und Beton, aber dennoch verwandelte er sich vor meinen Augen in das verängstigte Geschöpf, das ich am Tag zuvor im Pick-up-Truck gefunden hatte. Es war, als würdeZara direkt neben dem Auto stehen und auf ihn herablächeln.
    Vanessa …
    Meine Augen wurden so groß wie seine.
    Sie ist noch nicht fertig mit ihm … sie wird nicht aufhören, bis sie ihn besitzt … oder bis ihr sie außer Gefecht setzt …
    Ich fuhr zu Simon herum. »Wir müssen los.«
    »Wohin?«
    »Zu ihrem Haus.« Ich wartete darauf, Caleb von der Rückbank protestieren zu hören, aber er zog nur scharf die Luft ein. »Jetzt sofort.«

K APITEL 16
    Z wanzig Minuten später stand ich vor der Tür der Marchands. Ich warf einen Blick über die Schulter und stellte zufrieden fest, dass der Kombi hinter einer Baumgruppe am Ende der Auffahrt verborgen und nicht zu sehen war.
    »Hallo, Vanessa.«
    Mein Kopf fuhr herum. Raina stand in der offenen Tür, gekleidet in einen schneeweißen Seidenkaftan über einem schwarzen Bikini. Ihr ungeschminktes Gesicht war so perfekt wie immer und völlig ausdruckslos. Das schwarze Haar war nass und roch nach Salzwasser, als sei sie gerade vom Schwimmen gekommen.
    »Hallo.« Ich zwang mich zu einem Lächeln und widerstand dem Drang, mich noch einmal nach dem Auto umzuschauen.
    »Kann ich dir helfen?«
    »Nein, nein«, sagte ich hastig. Zu hastig. »Ich meine, ich wollte nur nach Paige sehen.«
    »Da wirst du wohl im Fischerhaus suchen müssen. Sie ist bei der Arbeit.«
    Wäre Raina nur die Mutter von Paige gewesen, hätte ich ihr erklärt, dass ich dort schon gewesen war. Aber da es sich auch um die Mutter von Zara handelte, kam es mir sicherer vor, möglichst wenig zu sagen.
    »Wie dumm von mir.« Ich wedelte mit einer Hand. »Ich dachte, sie hätte heute frei.«
    Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht, als sie dazu ansetzte, die Tür zu schließen. »Grüß sie von mir, wenn du sie siehst.«
    »Eigentlich«, sagte ich und drückte eine Hand gegen die Tür, »weiß ich gar nicht, ob ich heute noch in den Ort komme. Ist es in Ordnung, wenn ich Paige eine Nachricht schreibe?«
    Sie antwortete erst nach einem Moment. »Ich kann ihr gerne etwas ausrichten. Was soll ich Paige von dir bestellen?«
    »Ist privat.«
    Sie wirkte über meine Courage genauso überrascht wie ich. Vermutlich wäre es klüger gewesen, mir die Tür vor der Nase zuschlagen zu lassen und zum Auto zu rennen, so schnell mich meine Flipflops trugen. Aber ich wusste, dass Raina log, und dadurch wuchs meine Entschlossenheit, ins Haus zu gelangen.
    »Geht nur um Mädchenkram«, sagte ich mit gesenkter Stimme. »Ich bin total verschossen in diesen Typen, der nicht mal weiß, dass ich existiere. Und ich muss Paige einfach davon erzählen, was ich als Letztes versucht

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