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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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Nessa …
    »Ist das nicht unglaublich?«, jubilierte sie mit gedämpfter Stimme. Dann rümpfte sie die Nase. »Ich meine, mir ist klar, dass ich noch sehr jung bin. Und Jonathan auch. Außerdem muss ich hier in Winter Harbor bleiben, während er aufs College geht, aber trotzdem bin ich sicher, dass alles wunderbar wird. Es wäre nicht dazu gekommen, wenn das Schicksal es nicht so gewollt hätte. Wir beide schaffen das schon, ganz egal, was passiert.«
    Mein Verstand versuchte mühsam, die Neuigkeit zu verarbeiten. »Und was hat deine Mutter gesagt?«, fragte ich schließlich und dachte dabei an meine eigene.
    Sie legte theatralisch eine Hand an die erhitzte Stirn. »O Gott, ich hatte solche Panik, es ihr zu sagen.« Sie ließ die Hand wieder sinken und schüttelte den Kopf. »Aber sie hat toll reagiert. Tatsächlich wusste sie schon früher Bescheid als ich selbst. Ich hatte mich schon eine Weile komisch gefühlt – ständig war mir übel, ich schwitzte und hatte die ganze Zeit furchtbaren Durst. Sogar wenn ich kalte Duschen nahm und literweise Eiswasser trank, hatte ich immer noch das Gefühl, in der Wüste zu braten. Vor zwei Tagen hat Raina dann bemerkt, dass mir nach der dritten Dusche immer noch der Schweiß herunterlief, und sie hat mich danach gefragt. Als ich ihr von den Symptomen erzählthabe, wusste sie sofort, was los ist. Sie hat gesagt, bei ihren Schwangerschaften hat sie sich ganz genauso gefühlt.«
    »Und sie hat sich wirklich überhaupt nicht aufgeregt?«, fragte ich und blinzelte die Erinnerung an Simon und mich fort, wie wir nur einige Stunden zuvor in seinem Bett gelegen hatten.
    »Nein, überhaupt nicht. Zara war zuerst geschockt und hat ein paar Tage nicht mit mir geredet, aber schließlich hat sie sich auch damit abgefunden. Beide haben gesagt, ein neues Leben sei immer ein wunderbares Geschenk, über das man sich freuen sollte. Worüber ich mich aber nicht freue …«, sagte sie und hielt mit einer Grimasse ein Glas voller schlammig grüner Flüssigkeit hoch, » … ist das Salzwasser. Direkt aus dem Meer, inklusive Seetang. Moms bizarre Wundermedizin, die tatsächlich hilft. Aber ich muss das Zeug unaufhörlich trinken, und es schmeckt genauso toll, wie es aussieht.«
    Mein Magen rebellierte, als ich die braunen und grünen Klumpen beobachtete, die durch das Wasser trudelten.
    »Die Meerwasserbäder helfen auch. Davon muss ich jede Stunde eins nehmen. Und aus diesem Grund – um auf deine Frage zurückzukommen – bin ich eingepackt, als sei ich gerade vom Schneemannbauen reingekommen.« Sie griff nach meiner Hand. »Willst du mal fühlen?«
    »Danke, aber ich glaube, nicht. Ich sollte jetzt wirklich –«
    Sie schob die Decken beiseite, zog den Pulli über ihren Nabel und legte meine Hand auf ihren Bauch. Als ich etwas unter der Haut schwimmen fühlte, riss ich die Finger zurück.
    »Verrückt, oder? So wie sich das Kleine bewegt, wird es eines Tages bestimmt Olympiaschwimmer.«
    »Weißt du, ich sollte jetzt wirklich los«, sagte ich und standauf. »Meine Mutter ist angereist, und ich habe ihr versprochen, nicht zu lange wegzubleiben.«
    »Aber wolltest du nicht über etwas Bestimmtes reden?«, fragte sie besorgt, als sie den Pulli wieder nach unten zog.
    Ich hatte mich rückwärts auf die Tür zubewegt, aber jetzt hielt ich an. Zwar drängte mich jede Faser meines Körpers, den nächsten Ausgang zu erreichen, doch ich war schließlich schon so weit gekommen. Wenn man Paiges seltsame Quarantäne wegen ihrer »Krankheit« bedachte, war es fraglich, ob ich sie bald wiedersehen würde. Und dann konnte es schon zu spät sein.
    »Ja, stimmt … es geht um Zara.«
    »Macht sie das Personal verrückt? Sie hat von mir die strikte Anweisung bekommen, niemanden zu feuern, solange ich weg bin.«
    »Nein, das ist es nicht –«
    »Vanessa. Hier steckst du.«
    Mir wich alles Blut aus dem Gesicht. Ich drehte mich um und sah Raina hinter mir stehen und ein weißes Sommerkleid in der Hand halten. »Mrs … Miss Marchand. Tut mir leid, dass ich einfach so verschwunden bin, aber mir ist plötzlich eingefallen, dass ich noch ein Buch von Paige ausleihen wollte. In letzter Zeit habe ich viel gelesen, weil ja Sommerferien sind, und Paige hat mir was empfohlen, das ich unbedingt mitnehmen sollte.«
    »Was denn?«, fragte Raina.
    »Die Komplette Stadtgeschichte von Winter Harbor«, sagte Paige. »Steht auf dem obersten Regal ganz rechts.«
    Der Titel ließ mich einen Augenblick erstarren, dann warf

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