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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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fuhr herum, und ich hob meine leere Kaffeetasse wie eine Waffe. Als ich feststellte, dass nur eine ältere Dame hereingekommen war, senkte ich die Tasse wieder, aber ließ sie vorsichtshalber nicht los.
    »Ihr Armband«, erklärte ich leise.
    »Was ist damit?«
    »Eigentlich sollte es eine Halskette sein. Siehst du, wie es mehrmals um ihren Arm gewickelt ist?«
    »Ja. Und außerdem baumeln kleine Anhänger daran.«
    »Zwei Stück … mit eingravierten Initialen.«
    »Der eine Buchstabe ist ein Z«, sagte er und schaute mit schmalen Augen auf den Bildschirm. »Der andere ist halb verdeckt.«
    »Ein P«, erklärte ich und konnte es selbst kaum glauben. »Für Paige.«
    Simon verstand augenblicklich, worauf ich hinauswollte. »Wieso trägt sie Rainas Kette als Armband?«
    Weil man sich nicht aussuchen kann, was für eine Mutter man hat … oder hatte … und sich mit ihr verbunden fühlt, selbst wenn sie schreckliche Dinge getan hat. Weil man manchmal einfach so tun muss, als wäre alles gut und als wäre die eigene Familie so normal wie alle anderen.
    »Ich weiß auch nicht«, erwiderte ich. »Aber im Moment gibt es Wichtigeres, um das wir uns Gedanken machen sollten.«
    »Bist du ganz sicher, dass es sich um Paige handelt? Vielleicht sollten wir auf weitere Fotos warten, bevor wir –«
    Sein Handy summte. In dieser SMS war das Gesicht noch immer nicht zu erkennen, doch das Mädchen, das beim Fischerhaus aus dem Range Rover stieg, war auf jeden Fall meine beste Freundin.
    Simon klappte das Handy zu und senkte die Stimme. »Wir gehen zur Polizei. Auch ohne handfeste Beweise können wir wenigstens dafür sorgen, dass sie Colin in Verdacht haben. Und sie können Paige beschützen.«
    Dagegen konnte ich nichts einwenden. Bestimmt würden jede Menge unangenehme, brenzlige Fragen auf uns zukommen, aber damit mussten wir eben fertig werden, so gut wir konnten.
    Wir standen auf, brachten unsere Tabletts weg und eilten aus der Tür. Die Polizeiwache befand sich nur ein paar Straßen weiter, doch wir beschlossen trotzdem, Simons Kombi zu nehmen, weil es damit am schnellsten ging. Ich hatte mich gerade angeschnallt, als mein Blick auf die Uhr am Armaturenbrett fiel.
    »Ich kann nicht mitkommen.« Ich schlug mir die Hand an die Stirn. »In drei Minuten sollte ich eigentlich zu Hause sein. Ich habe meinen Eltern versprochen, dass wir zusammen brunchen.«
    »Ihr wollt jetzt zu einem Brunch?« Simon starrte mich an. »Ausgerechnet?«
    »Ich musste zustimmen, sonst hätten sie mich heute Morgen gar nicht aus dem Haus gelassen. Sie haben schon damit gedroht, dass wir ganz aus Winter Harbor wegziehen, und bei dem nächsten freakigen Zwischenfall machen sie garantiert Ernst damit. Genau deshalb darf ich sie auf keinen Fall merken lassen, was wirklich los ist.«
    Er zog mich zu sich heran und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Schon gut. Ich rufe Caleb an, damit er mit seinem Notebook herkommt, und du kannst zu uns stoßen, wenn ihr euren Brunch beendet habt.«
    Wir verabschiedeten uns, und ich stieg aus. Simon wartete, bis ich in meinem Jeep war und losfuhr, erst dann wendete er und verschwand in die entgegengesetzte Richtung.
    Kaum war er außer Sicht, parkte ich am Seitenstreifen und rief Paige an. Ich wollte sie nicht erschrecken, aber sie musste wissen, dass Colin es als Nächstes auf sie abgesehen hatte. Vielleicht würde sie aus Angst so vernünftig sein, zu Hause zu bleiben und sämtliche Türen zu verriegeln, bis der morgige Tag vorbei war – an dem laut Zeitplan der nächste Mord stattfinden musste. Nachdem drei Anrufversuche zur Mailbox weitergeleitet wurden, schrieb ich stattdessen eine SMS .
    P, wir müssen reden. Notfall. Ruf mich sofort zurück. V
    Kaum war die Nachricht abgeschickt, trat ich aufs Gas. Doch ich kam nicht weit, bevor ich genauso energisch auf die Bremse treten musste, denn vor mir tauchte ein schwarzer sportlicher Wagen auf, der es wirklich nicht eilig hatte. Gerade versuchte ich zu entscheiden, ob ich ihn trotz der durchgestrichenen Linie überholen sollte, da hielt er vor einem Zebrastreifen, und ich kam bei meiner Vollbremsung so nah an ihn heran, dass ich den runden Aufkleber auf der Heckscheibe erkennen konnte. Es handelte sich um ein College-Logo und erinnerte sehr an den Dartmouth-Aufkleber, den meine Mom voller Stolz am Familienwagen angebracht hatte, sobald meine Aufnahmebestätigung im Postkasten gelegen hatte.
    Der Name der Hochschule lautete Pomona … in Kalifornien.
    Ich vergaß fast

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