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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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wir etwas, das uns bisher entgangen ist.«
    Er klickte langsam durch die Fotoserie, wobei die Bilder den gesamten Schirm ausfüllten. Ich suchte nach Hinweisen, wem die Kamera gehörte, aber die Vergrößerung zeigte nichts, was ich nicht schon im kleineren Format gesehen hatte.
    »Für mich sieht das immer noch nach typischen Touristenfotos aus«, sagte ich.
    »Geht mir genauso«, stellte Simon mit einem Seufzer fest.
    »Nicht ganz«, wandte Paige ein.
    Wir blickten zuerst auf sie, dann wieder auf den Bildschirm.
    »Was meinst du damit?«, fragte Simon.
    Sie zeigte auf den kleinen Touchscreen. »Darf ich?«
    Simon schob den Computer über den Tisch, und sie scrollte zurück zum Anfang der Serie.
    »Ein paar davon könnten wirklich nur Urlaubsfotos sein – der Leuchtturm, das Panoramabild vom Meer, sogar der alte, löcherige Bootssteg. Aber wenn die Kamera wirklich einem typischen Touristen gehören würde, gäbe es auch noch bestimmte andere Motive: das Willkommensschild in Segelbootform, den aufblasbaren Riesenhummer vorm Angelsportladen und die Bronzefigur des Fischkutterkapitäns am Hafenende. Ich habe im Restaurant oft genug mit Touris gesprochen, um zu wissen, was sie knipsen.«
    »Stimmt, auf den Riesenhummer sind sie ganz wild«, gab Caleb zu.
    »Außerdem frage ich mich, wo die Menschen auf den Fotos sind«, sagte Paige. »Touristen nehmen doch immer die Leute auf, mit denen sie unterwegs sind. Vor allem, um nach der Reise gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und darüber zu lachen, wie sie aussehen.«
    Ich dachte an die Reihe alter, dicker Alben, die nun auf einem Glasregal unseres Wohnzimmers standen. Meine Familie und ich betrachteten uns schon lange nicht mehr als Touristen, aber von früher hatten wir eine Unmenge Fotos, auf denen wir uns mit breitem Cheese-Lächeln an genau den Orten abgelichtet hatten, die Paige gerade aufgezählt hatte.
    »Was mich wirklich stutzig macht, ist dieses Bild.« Sie hielt beim Foto eines einsamen Felsens an. »Hier sehen wir einen riesigen Findling, der am Strand liegt. Für eine echte Landratte ist das vielleicht spannend genug zum Fotografieren. Aber das Bild ist so nah aufgenommen, dass man gar nicht genau sieht, wie groß der Felsen wirklich ist. Damit kann man zu Hause schlecht angeben. So ein Ausschnitt würde eher zu einem künstlerischen Naturfotografen passen, nur stimmen die ganzen Proportionen nicht. Man sieht bloß den oberen Teil des Felsens mit einem Streifen Sand und Wasser im Hintergrund. Was soll das?«
    Sie hatte recht. Und die darauf folgenden Bilder schienen ebenso sinnlos. Manche zeigten kleinere, runde Felsbrocken, wie sie zu Tausenden an der Küste lagen. Manche zeigten Granitplatten oder rotgraue Kiesel, die genauso gut aus einer Garageneinfahrt hätten stammen können. Außerdem gab es Nahaufnahmen von Treibholz, Baumstämmen und Strandhafer.
    »Warte mal.« Ich legte meine Hand auf Paiges, damit sie nicht weiterklickte. »Das kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Wirklich?«, fragte sie und betrachtete das Bild genauer. »Für mich sieht es nur aus wie ein weiteres Stück Felsküste.«
    Ich zog das Notebook näher heran und betrachtete das Foto mit schmalen Augen. »Ja, ich bin ziemlich sicher, dass ich dort schon mal war.« Und mit einem Seitenblick zu Paige fragte ich: »Sieht es für dich nicht wie ein Platz aus, den du kennst?«
    »Doch, weil so ähnlich nämlich jeder Platz aussieht, den ich kenne. Darin liegt ja das Problem.«
    Ich drehte den Computer, so dass Simon und Caleb einen besseren Blick hatten. »Was meint ihr?«
    Caleb schüttelte den Kopf. »Ich kann nur dasselbe sagen wie Paige.«
    Gespannt verfolgte ich, wie Simon das Bild betrachtete. Der erhoffte Wiedererkennungseffekt blieb aus, aber dafür sah ich auf seinem Gesicht einen Ausdruck, den ich kannte: Die gleiche wissenschaftliche Begeisterung hatte er zum Beispiel gezeigt, als er letzten Sommer mit Hilfe seines Uniprofessors ausgetüftelt hatte, wie man Winter Harbor einfrieren konnte. Dieses Funkeln in seinen Augen gab mir neue Hoffnung, aber machte mich auch ziemlich nervös.
    Simon fuhr mit dem Daumen über den Touchscreen, so dass der Cursor über die Felsen sauste und ganz oben am Bildschirmrand landete. Dann klickte Simon sich so schnell durch eine Reihe von Menüs, dass ich gar nicht folgen konnte.
    Ein paar Sekunden später verschwand das Foto und wurde durch eine Landkarte ersetzt.
    Sie zeigte einen Ausschnitt von Camp Heroine.
    »Ist das nicht der Platz, wo

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