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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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wissen, wie ihr über die Ereignisse letzten Sommer hinwegkommen könnt, um eine Beziehung wie jedes andere junge Paar zu führen. Hab’ ich recht?«
    Obwohl die Antwort nur aus einem Wort bestand, brachte ich es schwer über die Lippen. »Ja.«
    Eine besonders hohe Welle schlug an den Strand, und der Sog des zurückströmenden Wassers war so stark, dass Charlotte davon fast umgeworfen wurde. Erst als sich die Brandung wieder beruhigt hatte, setzte sie das Gespräch fort.
    »Vanessa, wenn wir uns nicht so nahestehen würden, wäre meine Antwort sehr kurz und würde lauten: Was du willst, ist unmöglich.«
    »Aber …«
    »Du liebst ihn. Und er erwidert deine Gefühle immer noch. Trotz allem, was passiert ist.«
    »Ich liebe ihn. Was den zweiten Teil angeht, bin ich mir nicht so sicher.«
    Ohne mich anzuschauen, hob sie eine Hand und legte sie mir aufs Knie. »Ich schon.«
    Sie war nun bereits die zweite Person, die mit solcher Sicherheit von Simons Gefühlen sprach. Als Nächstes würde sie mit Paige losziehen, um Blumengestecke und Hochzeitsmusik auszusuchen.
    »Das sollte ausreichen, nicht wahr? Ein Gefühl, das so stark, wahr und unzerstörbar ist, sollte alle Hindernisse überwinden können. Schließlich heißt es, Liebe sei stärker als alles andere auf der Welt.«
    Auf diese Antwort hatte ich tatsächlich gehofft. Doch ich merkte selbst, wie naiv die Worte klangen, als Charlotte sie nun aussprach.
    »Liebe ist nicht genug«, sagte sie.
    »Woher willst du das wissen? Wenn du solche Gefühle gar nicht kennst?« Ich schlug mir die Hand vor den Mund. »Tut mir leid. Das war gemein von mir.«
    »Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Die Frage war durchaus berechtigt.« Sie zog die Knie noch enger an sich heran. »Leider weiß ich es doch. Weil ich zusehen musste, wie zahllose andere Paare gescheitert sind. Genau wie gewöhnliche Menschenfrauen glauben, dass Liebe alle Hindernisse überwindet, klammern sich auch die jungen Sirenen an diese Hoffnung – bis sie eines Besseren belehrt werden. Selbst wenn eine Beziehung am Anfang glücklich ist, muss sie schließlich an den immer größer werdenden Hürden zerbrechen.«
    »Du meinst den Durst? Die Schwächeanfälle? Das ständige Schwimmen im Meer?« Ich schüttelte den Kopf. »Damit hätte Simon kein Problem. Im Gegenteil, es würde eher seinen Beschützerinstinkt wecken.« Zumindest in diesem Punkt war ich mir sicher. Die Frage war, ob er überhaupt noch mit mir zusammen sein wollte.
    Ihr Blick traf meinen. »Das ist wunderbar … nur wird es nicht ausreichen.«
    »Aber –«
    »Weil noch viel mehr dahintersteckt, Vanessa.« Ihre Stimme wurde schärfer. »Der Durst, die Erschöpfung, all diese körperlichen Bedürfnisse sind nur der Anfang. Besonders für die Nenuphars. Weil unsere Kräfte so viel größer sind als die der anderen Clans, brauchen wir auch mehr Energie.«
    »Was heißt das?«
    »Im Vergleich zu gewöhnlichen Sirenen«, sagte sie etwas sanfter, »verändern sich unsere Körper nach der Umwandlung viel schneller. Wie Schwämme saugen sie alles in sich auf … nicht nur Salzwasser, sondern auch die Gedanken und Schwingungen um uns herum. Unsere Körper wissen, wozu wir fähig sind und welche Macht wir über Männer und andere Sirenen haben, lange bevor es uns bewusst wird. Vielleicht fühlt es sich nicht so an, aber wir sind den übrigen Clans immer um zehn Schritte voraus. Dazu müssen wir nicht einmal üben oder besonders an unseren Talenten feilen.«
    Ich dachte darüber nach. »Also trage ich eine Macht in mir, von der ich nichts weiß? Und die ich nicht kontrollieren kann?«
    »Ganz genau. Und vielleicht ist sie anders als meine. Sie könnte auch stärker sein als bei den übrigen Nenuphars. Unsere Talente sind alle sehr verschieden. Ich kann dich zwar anleiten, aber letztendlich bist du auf dich allein gestellt und kannst nur durch Erfahrung lernen. Du musst selbst entdecken, wozu du fähig bist. Oft erwarten dich solche Lektionen gerade dann, wenn du am wenigsten damit rechnest.«
    Raina und Zara tauchten vor meinem inneren Auge auf. Sie wären von der Vorstellung begeistert gewesen, über unbekannte Kräfte zu verfügen, die jederzeit losbrechen konnten. Ich wollte mich bei dem Gedanken eher ins Bett verkriechen, mich unter der Decke verstecken und nie wieder herauskommen.
    »In manchen Situationen«, fuhr Charlotte fort, »können unsere Nenuphar-Kräfte sehr hilfreich sein. Doch meistens brauchen wir sie nicht, so dass sie eher eine

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