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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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mir gutging.
    Kurz herrschte Schweigen in der Leitung. »Einen Ausflug?«
    »Ja, vielleicht eine Tageswanderung … wir könnten uns Essen für ein Picknick mitnehmen.«
    »Musst du nicht zur Arbeit?«
    Ich setzte mich aufs Bett und streifte meine Jacke ab. »Ich nehme mir einen Tag frei. Klappt das bei dir auch? Oder wirst du am Hafen gebraucht?«
    »Sollte sich einrichten lassen … ich muss mir nur morgen erst das Okay von Monty und Caleb holen.«
    Er klang erfreut, wenn auch verwirrt. Ich redete weiter, damit das erste Gefühl bei ihm die Oberhand gewann.
    »Wir haben uns zwar erst vor ein paar Stunden gesehen, aber die Trennung fühlt sich jetzt schon zu lange an. Ich will einfach nur einen ganzen Tag lang mit dir zusammen sein. Das klingt doch schön, oder?«
    »Wenn es nach mir ginge, würden wir jeden Tag ausschließlich zusammen verbringen. Ich werde mein Bestes tun, damit es klappt.«
    Ich konnte hören, dass er lächelte, und trotz des schwierigen Gesprächs mit meinen Eltern steckte er mich damit an.
    Wir redeten noch eine Weile. Ich erzählte ihm von dem Abend im Fischerhaus, wobei ich alles Negative sorgfältig ausfilterte, denn von den bösen Überraschungen wollte ich ihm lieber persönlich berichten. Im Gegenzug plauderte er über die Geburtstagsfeier seines Vaters.
    »Ich wünschte, du hättest dabei sein können«, sagte er.
    »Ja, geht mir genauso.« Ich leerte die erste Wasserflasche und öffnete die zweite. »Vielleicht nächstes Jahr?«
    »Auf jeden Fall.«
    Wir einigten uns, morgen genauer zu besprechen, wohin der Ausflug gehen sollte, verabschiedeten uns und legten auf.
    Der Energieschub, den ich mir von Tim, dem Kinoverkäufer, geholt hatte, begann nach dem Stress des heutigen Tages, seine Wirkung zu verlieren. Mein Körper wurde wieder schwächer, und meine Haut war so trocken, dass der Kragen meines schwarzen T-Shirts von hellen Hautflocken übersät war. Also war mal wieder eine kurze Schwimmrunde angesagt. Ich ging ins Bad, um mir meinen Badeanzug zu holen, der am Türhaken hing. Bevor ich mich umzog, ließ ich die Jalousie herunter und stellte dabei fest, dass bei Charlotte noch Licht brannte.
    Ich konnte in ihr Zimmer hineinschauen. Sie lag im Bett, aber ich war nicht sicher, ob sie las oder schlief. Ein Buch ruhte aufgeschlagen auf ihrem Schoß, doch ihr Kopf war auf dem Kissen zur Seite gewandt. Ich betrachtete sie einen Moment. Als sie sich nicht bewegte und nur ihre Brust sich ruhig hob und senkte, griff ich nach der Kordel der Jalousie und gab ihr einen Ruck.
    Ich schlafe nicht.
    Erschrocken blieb ich mit angehaltenem Atem stehen, dann zog ich langsam die Jalousie wieder hoch.
    Charlotte hatte sich aufgesetzt. Ihre Augen waren offen … und direkt auf mich gerichtet.
    Möchtest du mich besuchen kommen?
    Genau wie vorhin bei Paige bewegten sich ihre Lippen nicht, während sie sprach.
    Ich schluckte. Nickte.
    Sie war wieder ins Bett zurückgesunken, als ich bei ihr ankam. Ich stand in der offenen Tür und wusste nicht recht, ob ich hineingehen sollte. Seit Charlotte bei uns eingezogen war, hatte ich dieses Gästezimmer nicht betreten und kam mir vor wie ein Eindringling – obwohl das Haus schließlich uns gehörte.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Hi.« Ich rührte mich nicht.
    »Könntest du so nett sein und mir bitte meinen Pullover bringen?«, fragte sie schließlich. »Er liegt auf def Fensterbank.«
    Dieser Wunsch erlöste mich aus meiner Starre. Ich trat in den Raum, holte den Pulli und reichte ihn Charlotte. Aus der Nähe stellte ich fest, dass sie nur ein dünnes Baumwollnachthemd trug, und schaute höflich weg, während sie sich den Pulli überzog.
    »Tut mir leid, ich will dir keine Mühe machen … aber könntest du vielleicht …?«
    Ich drehte mich wieder um. Charlotte lag schwer atmend auf dem Bett. Sie steckte im halbangezogenen Pulli fest und versuchte, sich so weit aufzurichten, dass sie ihn sich über den Oberkörper streifen konnte. Ihre Hände und Arme bebten, während sie mit den Ärmeln kämpfte. Ihr Gesicht war verzerrt, als würde selbst diese kleine Anstrengung ihr Schmerzen bereiten.
    »Schon okay«, sagte ich und hoffte, dass man meiner Stimme die Besorgnis nicht anhörte.
    Ich ging zum Bett und hielt den Pullover so, dass sie den Kopf hindurchstecken konnte. Als sie noch immer Probleme hatte, ihre zitternden Glieder unter Kontrolle zu bekommen, drückte ich ihre Hände sanft nieder und zog ihr den Pulli über die Schultern. Dann bot ich ihr einen Arm an,

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