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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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könnte also eine große Affäre daraus machen, und dass es besser wäre, wir würden zusammenarbeiten, denn sonst würde sie schreiben, was ihr bekannt sei, und ich ... ich wollte nicht, dass ...« Eli schlug die Augen nieder und schwieg.
    Michael gelang es nicht, den giftigen Ton in seiner Stimme zu zügeln. »So so«, sagte er mit gekünstelter Gelassenheit, »ich ver stehe. Also wegen ... also für meinen guten Ruf hast du dich allein mit ihr getroffen, zu meinem Besten hast du ihr gegenüber meine ganze Lebensgeschichte ausgeplaudert und ...«
    »So ist es nicht!«, protestierte Eli lauthals, »so war es nicht, ich habe nicht diese ganzen Sachen gesagt, die in dem Bericht ste hen, ich habe nur ...«
    »Was heißt hier ›nicht gesagt‹?«, schrie Michael. »Das ist doch so geschrieben, dass es ganz klar ist, dass das Ganze von jemandem von drinnen stammt.«
    »Jetzt sag mal«, bat Eli und beugte sich auf seinem Stuhl zu Michael vor, »wie kommt es, dass du« – er unterstrich das »du« – »mir keinen Vertrauenskredit einräumst? Was bin ich denn? Einer von der Straße? Ich sag dir hier etwas, ich sag zu dir, dass ...« – der bittende Ton verwandelte sich in einen Angriff –, »du wirst für einen klugen Menschen gehalten, aber es gibt Dinge, da bist du wie ... ein Baby, wo lebst du eigentlich? Hast du überhaupt einmal etwas gelesen, das sie geschrieben hat?«
    »Nein, nie, ich bin nicht dazu gekommen«, räumte Michael ein, »nie ... bis zu dieser Angelegenheit.«
    »Dann weißt du nichts«, stellte Eli fest und drehte sich wieder um, diesmal, um das Fenster sperrangelweit zu öffnen. »Das ist eine Technik«, fuhr er fort und warf einen Blick hinaus, »so schreiben sie. Du sagst nichts, sie holt es sich von ihren Quellen und bringt es so rein, als hättest du es gesagt. Sogar ich, wenn ich nicht von Balilati gewusst hätte, dass sie so arbeitet, ich hätte nicht gewusst, dass ... das zielt darauf ab, dass man denkt, du hättest selber mit ihr gesprochen und ihr die ganze Information gegeben.«
    »Du hast diesen Müll gelesen, kein Wort stand da in dem Bericht von Dschalal und von meiner Brutalität«, trumpfte Michael auf, »nichts von Schlägen und nichts von Verhörmethoden, gar nichts, kein Wort von der ganzen Sache.«
    »Ich bin in die Falle gegangen«, sagte Eli niedergeschlagen und zerquetschte den Styroporbecher, »und du kannst mir glauben, dass das ordentlich an mir frisst.«
    »Was hast du ihr also dann gesagt? Und warum bist du in die Falle gegangen? Du bist doch kein Kleinkind mehr!«
    »Ich war müde«, erwiderte Eli und wandte den Blick ab.
    Michael zündete sich wieder eine Zigarette an und sagte mit dem Mund voll Rauch: »Ich möchte, dass wir nur die Wahrheit sagen, nehmen wir an, nicht die ganze, aber ohne Spielchen. Du redest mit mir, nicht mit irgendeinem ... erzähl mir keine Geschichten.«
    Schweigend streifte Eli das dünne Röllchen wieder aus, das er vorher so pedantisch zusammengerollt hatte, und strich, während er redete, mit rhythmischen Bewegungen seiner Hand darüber: »Ich habe ihr nur die zentralen Angaben gemacht – dass du geschieden bist, ein Kind hast, dass Frauen verrückt nach dir sind, dass ... ich habe gesagt ... ich habe einen Star aus dir gemacht ... ich dachte ... ich dachte, wenn wir einmal wirklich hier aussteigen und unsere Partnerschaft... ein Büro aufmachen oder so etwas ...«
    »Du dachtest, du benutzt die Gelegenheit zu Public Relations?« Michael war fassungslos. »Hast du das gedacht? Wenn du ihr einen dicken Brocken von meinem Liebesleben vorwirfst oder etwas darüber faselst, wie erfolgreich ich doch bin, dann kannst du dir das nachher ausschneiden und im Büro aufhängen? Wie hast du denn genau ...«
    »Nein«, fiel ihm Eli protestierend ins Wort, »ich bin doch kein Idiot, ich kann es dir nicht genau sagen, vielleicht hat sie mich auch deshalb unter Druck setzen können, weil ich gerade gereizt und müde war, ich sagte zu ihr, später, und habe versprochen, mit ihr zu reden, ich dachte, ich würde nichts weiter sagen müssen, nur allgemeines Geschwafel, und sie hat den Rest – weiß Gott, von wem – herausgebracht, von mir nicht, das schwör ich dir. Du kannst sie fragen, wenn du mir nicht gla-«
    Michael stieß ein Prusten aus: »Sie fragen? Spinnst du jetzt völlig?! Du redest wie ... als hättest du immer noch nichts verstanden, du hast doch selbst gesehen, was sie macht, wenn man nett zu ihr ist.«
    »Sie ist wirklich ein böses Luder«,

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