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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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diesem Verhör, es war ein Verhör, oder nicht? Ich habe ihm gesagt – ich war hier. Mit Dr. Landau, dem Arzt von ›Betselem‹. Wir haben an der Reportage für das Programm vom Freitag gearbeitet. Ist das nicht bei Ihnen notiert?«
    »Wohl schon«, antwortete Michael, im selben Ton der Geistesabwesenheit, den Rubin zuvor angeschlagen hatte, »aber ich habe momentan nicht alle Protokolle bei mir, ich habe nur …«, er wühlte kurz in dem braunen Umschlag und holte ein kleines Spiralnotizbuch heraus, »und man hat mich gebeten, Sie noch einmal zu fragen.«
    »Ich war hier, die ganze Zeit, ich sagte es Ihnen«, entgegnete Rubin.
    »Und Sie sind sicher, Sie verzeihen, dass ich noch einmal frage, dass Sie von hier aus keinerlei Kontakt mit Benni Mejuchas hatten?«
    »Ganz sicher«, sagte Rubin, und nun spannte sich seine Körperhaltung, »ich wünschte, ich wäre in Verbindung mit ihm, diese ganze Angelegenheit ist völlig widersinnig, glauben Sie mir. Ich habe ihn gesucht wie ein Verrückter, schon bevor … noch bevor man Zadik fand … ich wollte ihm erzählen, dass die Produktion von ›Ido und Einam‹ bestätigt worden ist, was heißt, dass man ihm genehmigt hat, sie fertig zu stellen, aber ich habe ihn nirgends gefunden. Seit gestern habe ich nichts von ihm gehört. Ich verstehe das einfach nicht, und das … ich mache mir einfach Sorgen um ihn … ich verstehe nicht, wieso er mich nicht wenigstens anruft …«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer der Mann gewesen sein könnte, der zu ihm kam und ihn anscheinend mitnahm?«
    »Warum ›anscheinend‹?«, wunderte sich Rubin. »Das hat Sara gesagt, und sie war doch mit ihm zusammen, bei ihm zu Hause, oder?«
    »Sie haben ein enges Verhältnis, Benni Mejuchas und Sara«, bemerkte Michael darauf.
    Rubin zuckte die Achseln. »Wer weiß?«, sagte er. »Man sagt, dass zwischen einem Regisseur und seinen Schauspielern immer enge Beziehungen bestehen.«
    »Nun, also wirklich«, gab ihm Michael zurück, »wir sind doch keine kleinen Kinder, und Sie wissen genau, was ich meine.«
    »Fragen Sie mich oder sagen Sie mir das?«, fragte Rubin.
    »Ich frage Sie«, sagte Michael, »ich frage Sie, ob er mit Ihnen über dieses Mädchen, Sara, gesprochen hat, und ich frage Sie, ich bitte Sie, mir alles zu sagen, was Ihnen zu diesem Menschen einfällt, der ihn abgeholt hat, was Sie denken, wer er sein könnte, sogar wenn es auf keinerlei Grundlage basiert, und ich frage Sie auch nach Benni Mejuchas’ Beziehungen zu Zadik und nach dem Ort, wo er sein könnte, denn unter den gegenwärtigen Umständen ist er nicht nur verdächtig, sondern es gibt auch Überlegungen, ob er nicht … sein Leben ist in Gefahr, Sie verstehen, dass er in einem äußerst erschütterten Zustand ist und die Möglichkeit besteht, dass er sich etwas antut, und Sie sind enge Freunde. Das ist nicht der Zeitpunkt, irgendetwas zu verbergen.«
    »Wir sind enge Freunde, das ist richtig. Mehr als das«, betonte Rubin, »wir sind Brüder. Benni Mejuchas ist mein Bruder.«
    »Das meinen Sie metaphorisch, oder?«
    »Ein Wahlbruder ist bisweilen mehr als ein biologischer Bruder«, erwiderte Rubin und senkte den Blick.
    »Sie kennen sich von Kindheit an«, stellte Michael fest und sah zu dem Foto in der rechten Ecke der Korktafel hinüber, ein Zwilling des gerahmten Bildes vom Jahresausflug, das er in Benni Mejuchas’ Haus gesehen hatte, auf dem Benni Mejuchas, Rubin, der dritte Freund und Tirza in ihrer Jugend zu sehen gewesen waren.
    »Von Kindheit an«, bestätigte Rubin, der seinem Blick gefolgt war, »ich bin der einzige Sohn, und auch Benni war der einzige Sohn. Ich hatte Eltern, die Holocaustüberlebende waren – mein Vater starb, als ich zwölf war, meine Mutter lebt noch –, und auch Benni hatte alte Eltern, wirklich alt, mir scheint, eine Seite der Familie kam aus der Türkei, und die zweite … ich weiß nicht mehr, vielleicht waren sie Bucharis … es war eine harte Geschichte – es gab keine Kinder, und nach zehn Jahren nahm sich sein Vater noch eine Frau, die ihm drei Söhne gebar, und dann wurde Bennis Mutter auf einmal schwanger, und er wurde geboren. Der Vater lebte in beiden Häusern und rannte durch die Gegend, um zwei Familien zu ernähren. Sie waren arm, wir nicht. Wir bekamen Entschädigungsgelder von Deutschland, sie Sozialhilfe. Benni kam immer zu mir, ich half ihm bei den Hausaufgaben … wir spielten Fußball, so hat es angefangen. Wir sind einander nicht mehr von der Seite gewichen.«
    »Und

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