Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
Vom Netzwerk:
Tunnelöffnung verbrennen Reifen … die streikenden Arbeiter fordern die Anwesenheit des Korrespondenten von Kanal Eins, Dani Benisri, als ihren Vertreter während der Verhandlungen … brennende Reifen und die Drohung, sich in die Luft zu sprengen, die Ministerin für Arbeit und Wirtschaft in Lebensgefahr …«
    »Was war das? Was war das denn? Was hat er gesagt?«, fragte Chefez bestürzt. »Was wollen sie?«
    »Wie du gehört hast – sie wollen Dani Benisri, er soll ihr Vertreter bei den Verhandlungen mit der Regierung sein«, erwiderte Eres.
    »Ich geh ins Studio runter«, krächzte Chefez und eilte im Sturmschritt aus dem Nachrichtenzimmer. Zadik öffnete den Mund, doch am Ende sagte er nichts, sondern rannte Chefez hinterher.
     
    Chefez stand hinter dem Kontrollbord und blickte durch die große Glasscheibe ins Studio. Zadik stellte sich neben ihn, und auch er sah den entsetzten Ausdruck auf Nechemias Gesicht – die drei im Studio sahen Zohar zu und hatten seine Worte gehört. »Hast du gehört, was er gesagt hat?«, rief Nechemia zur gläsernen Trennwand hinüber, und im gleichen Augenblick erhob sich Dani Benisri, löste mit raschem Griff das Mikrophon von seinem Hemdkragen und stand am Studioausgang.
    »Dani«, erschrak Nechemia, »wohin gehst du?« Benisri gab ihm keine Antwort, sondern nahm seine Jacke, die auf einem Bügel an der Studiotür hing. »Dani«, rief Nechemia, »du kannst doch nicht mitten in der Sendung weggehen!« Auf dem Bildschirm war der Polizist mit dem Megaphon zu sehen, der rief: »Schimschi, Schimschi, brich den Kontakt nicht ab! Wenn sie Dani Benisri hierher bringen, lässt du ihn reinkommen?«
    Da hatte Dani Benisri das Sendestudio bereits verlassen und passierte den Kontrollraum.
    »Was glaubst du, wo du hingehst?«, rief Chefez, doch Zadik nickte bestätigend, ohne dass Chefez es bemerkte, und Dalit, die Redakteurin, stand von ihrem Platz auf und rannte ihm mit der Sendeausrüstung nach. »Du gehst gefälligst nirgendwohin!«, schrie Chefez, aber Dani Benisri war schon auf dem Weg nach draußen, und da läutete das Telefon auf dem Anschluss der Redakteurin, und Zadik wurde gebeten heraufzukommen, da die Abteilungsleiter bereits in seinem Büro auf ihn warteten.
    Als er sein Zimmer betrat, blickte Rubin ihn anklagend an; Natascha stand auf dem Gang neben der Tür seines Vorzimmers, als sei sie Rubins Schatten. »Es gibt nichts zu reden, ich hab jetzt keine Zeit, du siehst doch, was los ist«, schimpfte Zadik. »Matti«, rief er in Richtung von Matti Cohen, der gerade das Sekretariat betrat, Aviva unglücklich anblickte und sagte: »Ich habe das von Tirza erst jetzt gehört, als ich hereinkam und die Anzeige sah, ich habe von nichts gewusst. Zadik, ich muss mit dir reden …«
    »Noch einer«, seufzte Zadik, »was habt ihr bloß heute, wir haben doch Sitz…«
    »Zadik«, fuhr Matti Cohen dazwischen, schnaufte schwer und wischte sich mit der Hand die rot verschwitzten Hängebacken ab, »ich brauch dringend eine Minute mit dir.« Er blickte beunruhigt um sich, fasste Zadik am Arm und erklärte flüsternd: »Oder mit jemandem von der Polizei … das ist in Zusammenhang mit etwas … gestern Nacht …« Auch Zadik sah sich um – die Abteilungsleiter standen schon am Eingang, der Leiter der Instandhaltung war bereits drinnen, schenkte sich Kaffee ein, und Max Levin und Inspektor Eli Bachar waren schon auf dem Weg in das Nebenzimmer, das ihnen Aviva, die Sekretärin, zugewiesen hatte. »Okay«, sagte er zu Matti Cohen, »aber nur eine Minute, und danach gehen wir in die Sitzung, komm mit raus.«
    Sie standen auf dem Gang. Matti Cohen spähte in Richtung der Treppe und auch zum anderen Ende des Korridors, wie um sich zu vergewissern, dass niemand mithörte.
    »Hör zu«, sagte er zu Zadik in panischem Ton, »gestern Nacht bin ich in den Zwirnbau gekommen, ich war auf dem Weg zum Dach, um diese Dreharbeiten von Benni Mejuchas einzustellen, aber am Schluss bin ich gar nicht bis dort gekommen, denn mein Junge … der Kleine, weißt du, ich hab’s dir erzählt, mit der spastischen Bronchitis, meine Frau weiß immer nicht, was sie tun … ich musste ihn in die Notaufnahme bringen … deswegen habe ich auch das von Tirza nicht gehört. Bis ich in der Früh gekommen bin und die Anzeige gesehen habe und plötzlich …«
    Zadik sah ihn ungeduldig an. »Aber was hat das mit Tirza zu tun?«, wollte er wissen. »Und was möchtest du der Polizei sagen?«
    »Das ist es eben, dass ich …«, Matti

Weitere Kostenlose Bücher