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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Tüte. »Ei-Schinken-Croissant oder Ei-Würstchen-Croissant? Bitte sagen Sie nicht, dass Sie Vegetarierin sind. Ich würde vor Verlegenheit tot umfallen.«
    »Ich bin definitiv nicht Vegetarierin. Kann ich das mit Ei und Schinken haben?«
    »Ei und Schinken, kommt sofort.« Er warf mir ein in Fettpapier gewickeltes Frühstückspäckchen zu. Ich fing es mühelos auf und setzte mich auf die Bettkante. Alex strahlte übers ganze Gesicht. »Gute Reflexe. Wie mögen Sie Ihren Kaffee?«
    »Schwarz.«
    Er kam herüber und hielt mir einen der Becher hin. »Haben Sie gut geschlafen?«
    »Einigermaßen«, murmelte ich und nippte an dem Kaffee. Er war heiß, stark und das Wunderbarste, was ich mir wünschen konnte. Meine Schultern entspannten sich. »Und Sie?«
    »Es war eine gute Nacht.« Er ging zum Schreibtisch zurück, um den zweiten Becher zu holen.
    Ich trank noch einen Schluck und musterte ihn. Er wirkte vollkommen entspannt. Was immer Jan so beunruhigte, schien ihn überhaupt nicht berührt zu haben. »Und wie läuft es bei ALH ?«
    »Oh, wie üblich. Vormittags ist bei uns meistens tote Hos e – wenn die Nachtschicht nach Hause geht, wird es ruhig. Wahrscheinlich vergehen noch Stunden, bevor mich jemand anpiept, damit ich irgendwas in Ordnung bringe.«
    »Was genau machen Sie?«
    »Systemwartung. Ich bin der Codeklempner.« Alex bemerkte meinen ratlosen Blick und erklärte: »Ich sage den Computern, was sie tun sollen, und wenn sie etwas machen, das sie nicht sollen, korrigiere ich ihre Befehle.«
    »Und Terrie? Macht sie dasselbe?«
    »So ziemlich. Sie arbeitet nachts, ich arbeite tagsüber, aber unsere Aufgaben sind im Grunde genommen dieselben.« Alex schmunzelte und zog eine Augenbraue hoch. »Nur damit ich das richtig verstehe: Hat sich das Frühstück jetzt in ein Frage-Antwort-Spiel verwandelt? Denn wenn ja, fände ich es nur fair, wenn wir beide spielen.«
    »Und das heißt?«
    »Ich beantworte Ihre Fragen, wenn Sie meine beantworten.«
    »In Ordnung.« Ich stellte meinen Kaffe neben den Wecker und packte mein Croissant aus. »Beginnen wir ganz oben. January O’Leary. Was wissen Sie über sie?«
    »In Anbetracht dessen, dass ich seit über zwölf Jahren für sie arbeite: so einiges. Sie ist sehr zielorientiert. Ich meine, geradezu beängstigend zielorientiert. Wenn sie ein Projekt anfängt, bleibt sie eisern dran, bis es fertiggestellt ist oder sie jede mögliche Lösung verworfen hat. Sie kann ein wenig reizbar werden, wenn sie die Dinge nicht fest im Griff hat, aber sie meint es nie böse. Haben Sie einen festen Freund?«
    Ich verschluckte mich beinahe an meinem Croissant. Als ich den Bissen runtergewürgt hatte, brachte ich hervor: »Was?«
    »Ich habe Ihre Frage beantwortet, jetzt müssen Sie mir meine beantworten. Haben Sie einen Freund?«
    »Im Augenblick nicht«, sagte ich und spürte, wie meine Wangen heiß wurden. Ich hüstelte, um den Hals freizubekommen, und fragte: »Ellio t – was genau ist seine Aufgabe?«
    »Er ist der Seneschall der Grafschaft. Elliot kümmert sich um Verwaltungskram wie Rechnungen und redet es Riordans Leuten aus, uns mitten im städtischen Computerladen zum Zweikampf herauszufordern. Er ist seit etwa dreißig Jahren bei Jan. Was hat es mit Ihrem Begleiter auf sich?«
    »Quentin ist ein Pflegekind aus Schattenhügel. Herzog Torquill hat mich gebeten, ihn mitzunehmen, da es sich hier um eine ziemlich überschaubare diplomatische Mission handelt.«
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht, zu kurz, um ihn zu deuten. »Überschaubar«, wiederholte er. »Tja.«
    »Bringt es etwas, danach zu fragen, was dieser Blick bedeuten sollte?«
    Sein Grinsen wirkte nur eine Spur gezwungen. »Nein. Nächste Frage.«
    »Also gut: April.«
    Alex blinzelte. »April?«
    »Sylvester hat nichts davon erwähnt, dass Jan eine Tochter hat. Was hat es damit auf sich?«
    »April is t … ein Sonderfall. Sie ist adoptiert. Gewissermaßen.« Als er meine fragende Miene sah, zuckte er die Achseln und fügte hinzu: »Sie ist eine Dryade.«
    Diesmal verschluckte ich mich nicht beinah, sondern ernstlich an meinem Kaffee und hustete mehrere Minuten lang, bevor es mir gelang, erschrocken zu krächzen: »Was?«
    »Sie ist eine Dryade.«
    »Wie soll das überhaupt möglich sein?« Dryaden sind zumeist niedliche, scheue Dummerchen, die andere Leute nach Kräften meiden. Sie bevorzugen die Gesellschaft von Waldlandfauna und anderen Dryaden. Und sie gelten als nicht besonders helle.
    »Das ist eine lange

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