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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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sonst irgendeine Möglichkeit, eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was passiert ist?«
    »Wir haben Kameras, aber die liefen nicht.«
    Ich ließ die Hände sinken, drehte mich um und starrte sie an.
    »Wir wissen nicht, was passiert ist. Alle Aufzeichnungen wurden gelöscht.«
    »Sie haben also keine Ahnung, wann diese Frau tatsächlich gestorben ist, nur ein Zeitfenster von vier Tagen.« Jan nickte. Ich stöhnte. »Einfach toll. Terrie arbeitet nachts, richtig? Wann kommt sie in die Firma?«
    »Sie arbeitet in der Regel von neun Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Das Wochenende hatte sie sich für eine Tagung freigenomme n – am Montagmorgen wollte sie nur vorbeischauen, um die Lichter einzuschalten und sich zu vergewissern, dass noch alles steht.«
    »Also wurde Terrie gar nicht erwartet?«
    »Nein.«
    »Und um welche Uhrzeit fand sie die Leiche?«
    »Um 4:52 Uhr morgens.« Die exakte Antwort überraschte mich. Blinzelnd sah ich sie an. Sie zuckte mit den Schultern. »Sobald sie merkte, dass Barbara bereits kalt war, hat sie un s – Elliot und mic h – angerufen.«
    »Wie hat sie angerufen? Alex sagt, die Telefone hier funktionieren anders als gewöhnlich.«
    »Die meisten von uns haben modifizierte Handys. Außerdem gibt es Münztelefone in der Cafeteria und in der Nähe der Toiletten im zweiten Stock, und die meisten Büros haben einen Festnetzanschluss. Mit jedem dieser Apparate kann man aus dem Mugel hinaustelefonieren, wenn man eine Neun vorwählt.«
    »Aha. Wann sind Sie hier eingetroffen?«
    »Etwa gegen Viertel nach fünf. Genau weiß ich es nicht. Sämtliche Zeitaufzeichnungen des Tors nach Freitagnachmittag wurden gelöscht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ich verstehe. Sie sagen also, Sie sind etwa um Viertel nach fünf hier angekommen. Wo wohnen Sie?«
    »Vorwiegend hie r – einige Büros sind zu Schlafzimmern umgebau t – , aber ich habe auch ein Apartment in der Nähe, wo ich persönliche Sachen aufbewahre und meine Post in Empfang nehme. Das ganze Gebiet hier ist strikte Gewerbezone.« Sie zuckte die Achseln. »Meine Wohnung ist nur drei Meilen entfernt. Ich bin direkt hergekommen.«
    »Sind in letzter Zeit Mitarbeiter ausgeschieden, die Rachegelüste gehabt haben könnten? Vielleicht jemand, den Sie gefeuert oder sonst irgendwie gegen sich aufgebracht haben?«
    »Niemand. Wir hatten seit drei Jahren keine personellen Veränderungen, abgesehen von den jüngsten Abgängen, und die waren erst nach den Morden, nicht davor.«
    »Ich verstehe. Quentin, komm her.« Er wirkte alles andere als erfreut, aber er kam. Ich klopfte ih m – ermutigend, wie ich hofft e – auf die Schulter, kniete mich hin und untersuchte die Wunde an Barbaras Hals. Zwar hatte ich keine Ahnung, wonach ich eigentlich suchte, aber das hat mich noch nie aufgehalten.
    »Sieh dir das an«, sagte ich dann und drehte ihren Arm, um die Unterseite zu offenbaren.
    »Was ist damit?«, fragte er unbehaglich.
    »Die Farbe stimmt nicht.« Ich deutete auf die Haut zwischen Ellbogen und Schulter. »Blut sackt nach dem Tod zur tiefsten Stelle des Körperteils ab, es hätte sich hier sammeln müssen. Tat es aber nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung.« Ich senkte ihren Arm. Die Falten auf meiner Stirn vertieften sich. »Das ist alles Neuland für mich, Quentin. Ich wusste zwar immer, dass Fae-Leichen nicht verwesen, aber ich dachte, zumindest einige Systeme würden zusammenbrechen. Jan? Gab es an den Leichen irgendwelche Veränderungen, seit sie gefunden wurden?«
    »Nein.« Sie rieb sich mit einer Hand über das Gesicht und stieß dabei versehentlich ihre Brille schief. »Anfangs dachten wir, sie wären nicht wirklich tot, sondern schliefen nur. Wir haben darauf gewartet, dass sie aufwachen.«
    »Aber das taten sie nicht«, sagte Quentin.
    »Nein. Nach einer Woche haben wir Barbara hier runtergebracht, um sie kühl zu halten. Wir wussten nicht, wie lang e … «
    »Wie lange es dauern würde, bis sie zu verwesen beginnt?«
    Sie seufzte. »Ja. Aber das ist nie eingetreten.«
    »Tja, darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Was?«
    »Sie wird nicht verwesen.« Ich erhob mich und trat an die zweite Pritsche. Quentin folgte mir. »Ist das Yui?«, fragte ich. Jan nickte. »Dann wollen wir mal.« Ich zog das Laken weg.
    Abgesehen von ihren vier Schwänzen und den spitzen, mit rotem Fell überzogenen Ohren hätte Yui eine gewöhnliche japanische Frau Ende zwanzig sein können. Ihr Haar war geflochten, sodass die Einstichwunde

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