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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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zu.
    »Toby!«
    »Festhalten!«
    Vom Wagen war bereits zu viel durch das Tor gerollt, um zurückzusetzen; wir würden nur gepfählt werden, wenn ich es versuchte. Also entschied ich mich für die einzige verbleibende Möglichkeit und trat so heftig aufs Gaspedal, dass etwas brach. Es blieb keine Zeit herauszufinden, ob es mein Knöchel oder ein Teil des Autos war. Mein kleines Vehikel gab sein Bestes; der Motor stimmte einen mechanischen Schlachtruf an, als der Wagen vorwärtsschoss. An einem guten Tag konnte er es mit dem Wind aufnehmen.
    Das Fallgitter war schneller.
    Die Zinken am unteren Rand durchstießen hinter unseren Köpfen das Dach und bremsten uns aus. Quentin schrie. Das Fallgitter senkte sich weiter und schälte dabei das Dach vom Wagen. Es würde sich durch den Rücksitz bohren und dann das Heck pfählen, und wir steckten fest.
    Das Heck! »Lös deinen Gurt«, stieß ich hervor und nahm die Hände vom Lenkrad.
    »Abe r … «
    »Mach schon!« Der Benzintank des alten Käfer befand sich hinten, nicht vorne. Ich bin zwar keine Mechanikerin, aber ich bin nicht blö d – ich weiß, dass es keine gute Idee ist, den Benzintank aufzureißen.
    Quentins Augen weiteten sich, als er sich an seinem Gurt zu schaffen machte. Ich löste meinen und versuchte die Tür zu öffne n – verkeilt.
    Ich fasste nach hinten, griff mir den Baseballschläger und brüllte: »Ducken!« Quentin duckte sich. Ich schwang den Schläger gegen die Windschutzscheibe, so kräftig ich konnte. Sie bekam Risse, zerbarst aber nicht. Sicherheitsglas. An sich eine großartige Erfindung, es sei denn, man ist im Begriff, von der größten Kochgabel der Welt zu Schaschlik verarbeitet zu werden. Fluchend riss ich das Handschuhfach auf und holte eine Sprühflasche heraus, gefüllt mit einer Mischung aus Sumpfwasser und Frostschutzmittel. Vor zwei Wochen hatte ich sie bei einem Fall verwendet, für den neben einigen anderen geringfügigen Vergehen ein kleiner Einbruch notwendig gewesen war. Zu meinem Glück ist es für Grabunholde ziemlich schwierig, Anzeige zu erstatten.
    »Toby, was hast d u … «
    »Still!« Ich presste die Augen zu und sang: »Äpfel, Orangen, Pudding und Kalb! Kann die Tür nicht finden, weiß nicht, weshalb!« Ich zog den Deckel von der Sprühflasche und spritzte die Flüssigkeit über das Glas. Der Geruch von Frostschutzmittel erfüllte den Wagen und überlagerte das Aroma von Kupfer und geschnittenem Gras, meiner Magie. Die Windschutzscheibe erzitterte und wurde milchig vor Rissen, bevor sie implodierte und uns mit einem Scherbenregen überzog. Ich warf den Schläger hinaus und drehte mich zu Quentin herum.
    Er richtete sich mit geweiteten Augen auf. In seinem Haar glitzerten Glassplitter. »Wa s … «, setzte er an, doch die Worte gingen in ein erschrockenes Krächzen über, als ich ihn am Hemd packte und auf die Motorhaube hinausschleuderte. Er landete auf der Schulter und rollte außer Sicht. Ich stützte mich mit den Händen am Lenkrad ab, stieß mich ab und hechtete hinter ihm her.
    Auf dem Boden zu landen schmerzte heftiger, als ich für möglich gehalten hätte. Ich rollte mich ab und versuchte die Scherben zu ignorieren, die sich mir in den Rücken und in die Seiten bohrten, aber zumindest blieb das Messer, wo es wa r – blaue Flecken waren leichter zu verkraften, als wenn ich mir versehentlich die Klinge durch den Leib getrieben hätte.
    Beiläufig hoffte ich, dass jemand Quentin beigebracht hatte, wie man richtig fiel.
    Durch die Trägheit der Masse kam ich schließlich zum Liegen. Ich hob den Kopf und spannte den Körper, um aufzuspringen. Das Auto steckte etwa anderthalb Meter hinter mir fest. Der Motor brüllte noch, allerdings klang er überlastet und seltsam. Ein scharfes, fast nachdenklich anmutendes Ticken unterlagerte das Geräusch. Ich habe noch nie ein Auto gehört, das so klang.
    Das war nicht das schlimmste meiner Probleme. Quentin lag eine Körperlänge entfernt mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und rührte sich nicht. Sein neu erworbenes Messer war neben ihm gelandet. Die Klinge hatte sich durch die Wucht des Aufpralls fast u-förmig verbogen. Letztlich hatte das Messer doch nichts gebracht.
    Mit meinen Reflexen ist alles in Ordnung. Ich rappelte mich auf, achtete nicht auf die Scherben, die mir dabei in die Hände schnitten, und rannte auf ihn zu. »Quentin!« Als er nicht reagierte, packte ich ihn an den Oberarmen, zerrte ihn hoch und hievte ihn mir über die Schultern. Mein Rücken und

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