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October Daye: Winterfluch (German Edition)

October Daye: Winterfluch (German Edition)

Titel: October Daye: Winterfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Er setzte sich auf den Rand der Wanne und drehte die Wasserhähne auf. Heißer Dampf breitete sich im Raum aus. »Verstehst du jetzt, weshalb ich ein klein wenig besorgt war?«
    »Äh, ja, verstehe ich.« Schlamm hatte mir die Haare flach gegen den Kopf gekleistert, und meinem Teint haftete ein entschieden grauer Unterton an. Ich habe schon Leichen gesehen, die lebendiger wirkten. Angesichts meines Anblicks hätte ich Danny anrufen und um eine Fahrt zur nächstbesten Notaufnahme bitten sollen, denn Nachlässigkeiten bestraft das Leben in der Regel sofort.
    »Du siehst schon besser aus als vorher.«
    »Das ist besser ?«
    Devin schaute auf und antwortete nur: »Ja.«
    Dies empfand ich als einen ernüchternden Gedanken. Ich stand immer noch da und grübelte darüber nach, als er herüberkam, mir die Hände um die Mitte legte und mich vom Boden hob. »He!«, protestierte ich.
    »Dusch jetzt«, forderte er mich auf. »Anschließend bringe ich dich mit einem warmen Drink, durch den du dich besser fühlen wirst, zu Bett.«
    »Ist das alles, womit du mich zu Bett bringen wirst?«, fragte ich.
    Devin lächelte und half mir in die Wanne.
    Heißes Wasser auf frischen Wunden mag medizinisch hilfreich sein, aber es schmerzt doch höllisch. Ich sog scharf die Luft ein, als mich der Strahl aus dem Duschkopf traf, und kämpfte gegen den Drang an zu schreien. Devin hielt den Duschvorhang offen und beobachtete mich, ehe er fragte: »Kommst du zurecht?«
    Eine Eisenvergiftung, zwei Schussverletzungen, und er fragte, ob ich zurechtkäme? Ich rang mir ein Lächeln ab und griff nach dem Vorhang. »Wenn ich nicht mehr in der Lage bin, allein zu duschen, kannst du mich gleich begraben«, gab ich zurück und zog ihn zu.
    Lachend meinte er: »Ganz wie du willst.« Damit verließ er das Badezimmer. Ich wartete auf das Geräusch der sich schließenden Tür, dann wandte ich mich ernsthaft der Aufgabe zu, mich zu waschen.
    Man weiß nicht zu schätzen, wie wunderbar es sich anfühlt, sauber zu sein, bis man tagelang schmutzig gewesen ist. Ich blieb beinah eine halbe Stunde unter der Dusche und genoss einerseits das heiße Wasser, andererseits den Umstand, dass mich niemand umzubringen versuchte. Als das Wasser allmählich kühler wurde, drehte ich es ab, wrang mein Haar bestmöglich aus, griff mir ein Handtuch vom Regal und stieg behutsam aus der Wanne.
    Devin erwartete mich im Flur. Er drückte mir eine Tasse mit gelbem, dickflüssigem Inhalt in die Hände. »Trink das.«
    Ich schnupperte daran. Das Gebräu war warm und roch nach Lebkuchen. »Ist da s … ?«
    »Es ist gut für dich.«
    »Alles klar«, sagte ich und nippte daran. Es schmeckte bitter. Ich verzog das Gesicht. »Von wie gut reden wir? Denn das Zeug schmeckt wi e … «
    »Gut genug.«
    »Alles klar«, wiederholte ich. Devin beobachtete aufmerksam, wie ich die Tasse austrank.
    Als ich fertig war, nahm er sie mir ab und stellte sie auf das Tischchen im Flur. »In deiner Kaffeekanne ist noch eine Tasse«, erklärte er. »Trink die morgen früh. Damit wirst du dich besser fühlen.«
    »Versprochen?«, fragte ich mit einem verhaltenen Lächeln.
    Devin schlang erneut den Arm um meine Mitte, wodurch er beinah das Handtuch löste. »Würde ich dich je belügen?«, gab er zurück und beugte sich zu mir.
    »Tust du doch ständig«, entgegnete ich und lehnte mich an ihn.
    Sein erster Kuss war vorsichtig, nur allzu bedacht auf meine frischen Verletzungen. Ich presste mich an ihn, legte die Arme um seinen Nacken und vergrub die Finger in seinem Haar. Das schien das Zeichen zu sein, auf das er gewartet hatte. Sein zweiter Kuss fühlte sich bestimmter an, mehr nach dem Devin, den ich kannte, jenem, der mir damals auf dem Dach des Heims die Jungfräulichkeit genommen hatte, während der Nebel alles andere auf der Welt aussperrte.
    Als mein wundes Bein einknickte, hob er mich hoch, trug mich ins Schlafzimmer und küsste mich dabei ohne Unterlass.
    Das Handtuch ließen wir zurück.

Kapitel 18
    D evins Stimme ertönte in meinem Ohr, als ich auf einen sicheren, wohligen Schlummer zutrieb. »Lass es sein, October. Las s … lass sie einfach ruhen.«
    »Ich kann nicht«, murmelte ich.
    Er seufzte. Die Bettfedern knarrten, als er aufstand. »Meine Kids werden am Vormittag hier sein«, verkündete er noch, und es war das Letzte, was ich begriff, bevor die schräg durch mein Schlafzimmerfenster einfallende Sonne mein Gesicht erfasste und mich langsam ins Bewusstsein zurückholte.
    Mühsam schlug ich die

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