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Odo und Lupus 05 - Pilger und Mörder

Odo und Lupus 05 - Pilger und Mörder

Titel: Odo und Lupus 05 - Pilger und Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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früheren …
daher ein verdienstvolles Werk, das keine Sünde sein kann, weil es Gott nützt und ihm …
wenn ich hinter diesen Mauern wieder hervortrete …
Waffen, und seien es die des Teufels …
macht Deine Ergebenheit mich zuversichtlich …
nicht zögern und handeln …
denn der Gerechte kann nichts Unrechtes tun …
bist Du dann endlich Bischof, will ich dir hosianna rufen und dir …
aber Gottes Hand, die ihn gestraft hat, wird dich …
denn es vergeht die Welt mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit …“
    „Ein Wort des Evangelisten Johannes“, murmelte ich. „Ein Wort der Ermunterung, das oft mißbraucht wird. Denn was heißt das: den Willen Gottes tun?“
    „Wer mag das geschrieben haben?“ fragte Rouhfaz.
    „‚Gottes Hand‘ … ‚Waffen des Teufels‘ … das hörte ich schon. Aber das hier … ‚Wenn ich hinter diesen Mauern wieder hervortrete‘ … ‚bist Du dann endlich Bischof‘ … Kein Zweifel, das hat die Fausta geschrieben!“
    „Wer ist das?“
    „Die nächste Verwandte des seligen Bischofs, gleichzeitig seine schlimmste Feindin. Ein Brief an Sallustus aus dem Kloster, aus dem sie sich angeblich nie gemeldet hat. Schade, das meiste hat er ausgelöscht, ohne Zweifel mit Grund. Aber der Sinn wird auch so noch klar …“
    Wenig später, als wir die Wachstafeln durchsahen, machten wir eine weitere Entdeckung. Es fand sich ein kleinformatiger Kodex, in feines Leder gebunden, mit einem ‚P‘ verziert. Dieser mußte dem Pappolus gehört haben, denn die ersten Tafeln waren mit seiner Schrift bedeckt, die ich ja kannte. Es handelte sich nur um allerlei Beobachtungen und Gedächtnisstützen wie ‚Fünf Fässer Wein von der Yonne‘ bestellen oder ‚Heute nacht wieder einen Kometen gesehen‘. Auf dem letzten Täfelchen aber waren mit dem Griffel ein bauchiges Henkelgefäß und drei Löffel in das Wachs gezeichnet. Von einer fremden Hand stand daneben: ACC CXXXVIII D TOBIAS.
    Der Händler Tobias bestätigte, 138 Denare oder elfeinhalb Solidi in Form der dargestellten Gegenstände erhalten zu haben.
    „Du hast dich in der Waffensammlung des Teufels reichlich bedient“, sagte ich zu dem Priester Sallustus, „und man kann dir ein gewisses Geschick bei der Handhabung dieser Waffen nicht absprechen. So verstehst du dich vortrefflich auf das Lügen, Verleumden, Aufwiegeln, Heucheln und Hehlen. Der Teufel muß seine helle Freude an einem solchen Waffengefährten haben!“
    Der kleine Priester hatte sich zur Demut entschlossen und spielte angestrengt die verfolgte Unschuld. Er drehte die Augen himmelwärts und sprach mit sanfter Stimme:
    „Gott ist mein Zeuge, daß ich nicht weiß, was Ihr mir vorwerft. Wenn er mir aber eine Prüfung auferlegt, so will ich mich nicht darüber beklagen. Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz! Prüfe mich und leite mich auf ewigem Wege!“
    Bei diesen schönen Worten des Psalters, die ihm kundig über die Lippen kamen, berührte er seufzend die Heilige Schrift. Wir befanden uns im Zimmer der Fausta, wo ich ihn auf dem Boden liegend im stummen Gebet, die Arme ausgebreitet wie der Gekreuzigte, vorgefunden hatte. Ich hatte mich auf dem Armstuhl niedergelassen und gewartet, bis seine Neugier die fromme Inbrunst besiegte. Lange war meine Geduld nicht auf die Probe gestellt worden. Er war aufgestanden und abwartend neben dem Betpult stehengeblieben.
    „Beginnen wir mit den Lügen!“ sagte ich und zog den Kodex des Pappolus aus der Tasche meiner Kutte. „Vor Gericht hast du gestern wütend bestritten, die Quittung des Juden gefunden zu haben. Hier ist sie! In deiner Kammer lag sie unter der Strohmatratze. Wie mag sie dorthin gekommen sein?“
    „Wie soll ich das wissen?“ sagte er mit der Miene einer gekränkten Jungfrau, die man des unkeuschen Umgangs bezichtigt. „Jemand, der mir Schaden zufügen will, wird ihn wohl dort versteckt haben.“
    „Aber wie kam dieser Jemand hinein? Du pflegst doch deine Tür zu verschließen.“
    „Manchmal vergesse ich es.“
    „Und wer konnte bis heute morgen ahnen, daß wir die Kammer durchsuchen würden?“
    „Nur Ihr allein! Und da Ihr gegen mich einen Beweis braucht, habt Ihr nun einen gefunden.“
    „Du unterstellst doch nicht etwa, wir hätten den Kodex selber hineingeschmuggelt?“
    „Wer immer es war, ich werde ihn in meine Gebete einschließen“, sagte er milde. „Seine Feinde lieben, heißt Gott lieben!“
    „Nun, dann ist es mit deiner Liebe zu Gott nicht

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