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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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verfehlte.
    Hastig rief er zwei seiner Kameraden herbei, da es nicht seine Art war, Risiken einzugehen. Gemeinsam näherten sich die drei dem Gebäude, hinter dem das vorbeihuschende Ding verschwunden war. Als sie nur noch kurz davon entfernt waren, trat eine schwarz-grau gefleckte Gestalt vor und zückte eine Waffe.
    Da der Drasin-Soldat trotz des ersten Fehlschusses nicht mit größeren Problemen rechnete, nahm er sich diesmal Zeit zum Zielen. Schließlich hatte sich die Bodenabwehr dieser Welt bislang als lächerlich schwach er­wiesen.
    Ein plötzlicher Knall und blendendes Licht ließen ihn taumeln. Als ihm ein stechender Schmerz durch den Körper fuhr, wich er ebenso schockiert wie erstaunt zurück. Wie aus weiter Ferne hörte er die Kameraden nach ihm rufen, aber es war zu dunkel, um sie wiederzufinden, und bald darauf verloren sich auch ihre Stimmen in der Finsternis.
    Da die Kampfjäger der Archangels zu enormer Beschleunigung fähig waren, brauchte Stephanos nur Sekunden, das Gesuchte zu finden und dort hinzugelangen. Er war zwar leicht überrascht, dass er den Drasin-Jäger noch immer nicht abgehängt hatte, tadelte sich aber selbst dafür, dass er mit so leichtem Spiel gerechnet hatte. Jetzt, da er einen der Lagrange-Punkte des Sternsystems lokalisiert hatte, würde er sich doppelt anstrengen müssen. Und dazu würde er die Asteroiden in dieser Raumregion nutzen.
    Immer wieder musste sich Stephanos ins Gedächtnis rufen, dass die technischen Vorteile gegenüber seinen Gegnern, über die er in früheren Gefechten verfügt hatte, hier nicht unbedingt gegeben sein würden. Die Tatsache, dass die Waffentechnologie, auf die sie hier gestoßen waren, völlig anders war als die auf der Erde, machte es ihm schwer, die Situation präzise einzuschätzen.
    Er wich zur Seite aus, flog unter einen im Raum schwebenden Felsen, zündete dabei seine Bremsraketen, sodass seine Maschine fast unverzüglich zum Stillstand kam, und stieg danach senkrecht nach oben, um sich hinter dem Asteroiden zu verbergen.
    Solche verrückten Manöver waren nur wegen des CM-Feldes rings um seinen Kampfjäger möglich. Wenigstens das empfand Stephanos als Vorteil gegenüber dem feindlichen Piloten. Der raste gerade an ihm vorbei, bremste plötzlich wie wild ab und wirbelte herum, um ihn aufs Korn zu nehmen, doch Steph blieben einige kostbare Sekunden, um als Erster zu reagieren.
    Er aktivierte drei Raketen und ließ das Ziel so lange in der Richtungsanzeige seines Visiers aufleuchten, bis jede der Raketen das Ziel gespeichert hatte und sich dorthin auf den Weg machte. Danach gab er erneut den Befehl für vertikale Schubkraft ein, tauchte kurz hinter den Astero­iden ab, wendete, um den Rückweg anzutreten, und zündete seine Hauptreaktoren.
    Als das gegnerische Flugzeug in Stephanos’ Rücken scharf abbremste und auf das flüchtende Ziel zuhielt, ging ein Ruck durch die Maschine. Die vorwärts gerichteten Sensoren lokalisierten sofort die Raketen, die auf den Flieger zurasten, und der Bordcomputer berechnete kurz die Handlungsmöglichkeiten.
    Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis die Raketen präzise geortet waren und das Feuer eröffnet wurde.
    Die Standardwaffen der Archangels waren mit derselben Technologie wie die Flugzeuge selbst ausgestattet. Da diese Waffen allerdings viel weniger Masse hatten, waren sie in vielfacher Hinsicht sogar noch effizienter. Wenn eine Rakete das CM-Feld rings um den Kampfjäger verließ und in den sogenannten realen Raum hinausschoss, war ihr Beschleunigungspotenzial aufgrund der für den »normalen« dimensionalen Raum geltenden physikalischen Gesetze stark begrenzt. Doch das eigene CM-Feld der Rakete brauchte nur eine Zehntelsekunde zur Selbstaktivierung und reduzierte die Masse der Waffe auf einen Wert, der gegen null tendierte. Sobald das geschah, beschleunigte die Rakete auf dem vorher festgelegten Kurs bis auf die Geschwindigkeit eines Laserstrahls.
    Allerdings reichte diese Zehntelsekunde dem gegne­rischen Piloten dazu aus, um seine Lasergeschosse abzufeuern und die drei auf ihn zurasenden Raketen zu zerstören. Es blieben nur Bruchstücke davon übrig, die sich schnell im Raum verteilten.
    »Scheiße!«, fluchte Stephanos, als die Raketen vom Sichtschirm verschwanden, ohne ihr Ziel erreicht zu haben. »Mit dem Kerl ist nicht zu spaßen.«
    Instinktiv warf er einen Blick über die Schulter, aber da war natürlich nichts zu sehen. Sein Gegner war so weit entfernt, dass er ihn in der der

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