Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
Vom Netzwerk:
eine der vielen Spalten zwischen den Camouflage-Platten lenkte. Doch diese Überlegungen behielt er für sich. »Also gut, analysieren Sie die gesamten Daten, die wir über diese Energiestrahlen haben, und sorgen Sie dafür, dass auch unsere Labors das tun. Und noch was, Waters.«
    »Ja, Sir?«
    »Teilen Sie den Eierköpfen mit, dass sie sehr kurzfristig Ergebnisse liefern müssen. Ich will nicht erst in zwei Jahren Antworten haben, sondern sofort! «
    »Verstanden, Captain.«
    »Manöver Romeo einleiten, Mark«, sagte Brinks, während er sich auf der Frontalanzeige einen Überblick über das Gefecht verschaffte.
    »Bestätige Romeo«, wurde ihm unverzüglich übermittelt.
    »Angreifen«, erwiderte Brinks, während er die zahlreichen Drasin-Soldaten beobachtete, die sich auf dem Dach der Pyramide versammelt hatten – genau an der Stelle, die Bermont und sein Team gerade verlassen hatten.
    »Wir greifen jetzt an«, erklärte die Stimme am anderen Ende gelassen.
    Von der Position des Majors aus betrachtet geschah daraufhin nichts sonderlich Spektakuläres, jedenfalls anfangs nicht. Nachdem der Befehlsempfang bestätigt worden war, flammten zahlreiche Lichter auf: Die Scharfschützen eröffneten nach Plan Romeo das Feuer auf die Drasins.
    Ihr Rechnernetz koordinierte natürlich das genaue Timing des Angriffs, doch das Gefecht war so weit von Brinks entfernt, dass er das Abfeuern der Geschosse sogar mithilfe der Optik des Panzeranzugs nicht mitbekommen hätte, wäre er daran interessiert gewesen – aber das war er nicht.
    Stattdessen überwachte er das Zielgebiet der Geschosse, das Dach der Pyramide, in dem Wissen, dass es schon spektakulär genug zugehen würde, sobald die thermo­baren Sprengladungen erst mal explodierten.
    Thermobare Waffen, manchmal auch Aerosolbomben genannt, waren in der Militärtechnologie schon lange bekannt, fanden jedoch erst im frühen Einundzwanzigsten Jahrhundert breite Verwendung. Zu dieser Zeit ging man allerdings mehr und mehr dazu über, anstelle der von großen Flugzeugen abgeworfenen Bomben 40-Millimeter-Handgranaten einzusetzen, die ein einzelner Soldat bedienen konnte.
    Auf den Befehl von Major Brinks wurden fünf einzelne Granaten abgefeuert; unterstützt durch Steuerschwänze und Computerprogramme gelangten die kleinen Kamikazeflieger an ihr sorgfältig ausgewähltes Ziel. Nachdem sie den Scheitelpunkt ihrer Kurve erreicht hatten und auf die feindlichen Soldaten zuschossen formierten sich die Granaten zu einem Fünfeck, in dessen Mittelpunkt das gegnerische Ziel lag.
    Als sie bis auf vierzig Meter an ihr Ziel vorgestoßen waren, erfolgte die erste Explosion, bei der die Granatenhülse zerplatzte und sich eine brennbare Substanz – Aero­solteilchen – mit plötzlicher, gewaltiger Kraft über dem gesamten Zielgebiet in der Luft verteilte.
    Während sich die Luft mit den ätzenden, giftigen Chemikalien auflud, folgte die zweite Explosion.
    Das nun folgende Rumpeln unmittelbar über den Köpfen klang wie ein Donnerkrachen und erschütterte ein Gebiet von mehr als einem Quadratkilometer.
    Ein Feuersturm entbrannte, sprang von einem Molekül der ätzenden Chemikalien zum nächsten und entlud sich in einer Orgie zerstörerischer Kraft, die die Luft verdrängte und eine ähnliche Wirkung wie eine Atombombe entfaltete.
    Die Druckwelle entlud sich in alle Richtungen und rollte, als die Chemikalien Feuer fingen, weiter und weiter, bis sie schließlich die Drasin-Soldaten erreichte. Und jede weitere Granate löste in einer Art Kettenreaktion neue Druckwellen aus.
    »Ihre Identifikation!«, knurrte Tanner seinen Bildschirm an und starrte gleich darauf auf das Gesicht, das er zwar nicht kannte, das jedoch mit den im Rechner abgespeicherten Abbildungen einer gewissen Ithan Milla Chans übereinstimmte.
    Die Gestalt in dem fremdartigen Körperpanzer nahm formelle Haltung an und salutierte. »Ithan Milla Chans, Admiral.«
    »Ithan Chans starb, als die Carlache mit der gesamten Besatzung unterging«, konterte der Admiral kalt. »Ich habe dabei einen guten Freund verloren, der auf dem Schiff stationiert war, und dulde es nicht, diese Katastrophe ins Lächerliche zu ziehen!«
    Die Frau, die blass geworden war, sah ihn nur mit großen Augen an, denn diese Bemerkung hatte ihr die Sprache verschlagen. Doch bald darauf hatte sie sich wieder im Griff. »Admiral, ich habe den Untergang der Carlache überlebt und wurde vom Sternenschiff Odyssey geborgen.«
    »Von dem Schiff in der Umlaufbahn?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher