Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
Vom Netzwerk:
Tanner, der diese Gelegenheit zur Identifikation des unbekannten Schiffs nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte.
    »Ja, Admiral«, erwiderte die vorgebliche Ithan Chans.
    »Na dann erzählen Sie mir doch, wer diese Leute sind«, sagte Tanner kühl. »Vorausgesetzt, Sie sind diejenige, die Sie zu sein behaupten.«
    »Diese Leute sind …«, Millas Gesicht zuckte. »Ich glaube, dass sie zu den Anderen gehören, Admiral.«
    Tanner hörte jemanden tief Luft holen, ignorierte es jedoch. »Ich glaube nicht an Märchen, Ithan.«
    Milla wirkte bestürzt, machte jedoch keine Einwände.
    Tanner ging darüber hinweg. »Ich nehme an, dass Sie damit meinen, dass es Menschen sind, obwohl ihr Schiff nicht aus den Kolonien stammt.«
    »Das … Das ist richtig, Admiral.«
    »Welche Frequenzen benutzen diese Leute zur Kommunikation? Ich möchte mit ihrem Captain sprechen.«
    »Sie kommunizieren über Funkfrequenzen, Sir.«
    Tanner verzog das Gesicht.
    Funk.
    Das war ärgerlich. Er war sich nicht einmal sicher, ob seine Leute über irgendwelche Mittel verfügten, auf so niedriger Bandbreite zu senden oder zu empfangen.
    Er warf einen Blick über die Schulter. »Suchen Sie nach irgendeiner Möglichkeit, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen, damit ich mit ihnen reden kann.«
    »Wie bitte? Aber wir …« Der Techniker erblasste unter dem vernichtenden Blick seines Vorgesetzten. »Äh … ja, Admiral.«
    Tanner wandte sich wieder Milla zu. »Was wissen Sie sonst noch?«
    »Admiral, diese Leute haben Bodentruppen auf diesen Planeten geschickt und …«
    »Ja, ist mir bekannt. Derzeit greifen sie die Drasins an mehreren Schlüsselstellungen an und sind …« Ein plötzlicher Schwall von Flüchen aus Richtung der Bodenkon­trolle brachte Tanner ins Stocken. Er sah hinüber: »Was zum Teufel geht da vor sich?«
    Seine Untergebenen von der Marine warfen ihm einen schockierten Blick zu, aber er achtete nicht darauf.
    Ein Mitglied der Bodenkontrolle eilte zu ihm hinüber. »Admiral, oberhalb des dritten Habitats hat es eine Explosion gegeben!«
    »Schäden?«
    »Minimal, Sir, falls überhaupt welche. Aber diese Explosion … kam völlig unerwartet … und war sehr massiv, Sir.«
    Rael sah Milla an. »Waren das Ihre Freunde?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.« Sie schien irgendetwas gegeneinander abzuwägen. »Einen Moment, ich prüfe das nach.«
    Die einander überlappenden Druckwellen erfassten die Drasin-Soldaten wie fünf verschiedene Wirbelstürme und rissen sie in unterschiedliche Richtungen. Einer wurde durch die Front einer Druckwelle in die Luft geschleudert, krachte danach in ein Dutzend seiner Kameraden und wurde dann infolge einer zweiten Druckwelle in eine völlig andere Richtung katapultiert.
    Von außen betrachtet war es die wahre Hölle – eine Szenerie wie aus einem Actionfilm: ein Flammeninferno und Rauchschwaden, sodass die tödlichen Konsequenzen dieses gewaltigen Energieausbruchs vorerst noch verborgen blieben.
    Mehrere Drasins wurden einfach von der Spitze der Pyramide gefegt und flogen mehrere hundert Meter über dem Boden durch die Luft, bis die Schwerkraft sie schließlich nach unten zog. Brinks gönnte jedem von ihnen einen äußerst harten Aufschlag.
    Sicherheitshalber verfolgte er das Schicksal jedes Einzelnen und befahl seinen Außenposten, die Lage am jeweiligen Ort zu überprüfen.
    Häufiger passierte es allerdings, dass einzelne Körperteile, etwa Beine oder Rümpfe, bei dieser Massenvernichtung abgerissen und durch die Luft gewirbelt wurden.
    Brinks verfolgte auch das, aber eher beiläufig. Während er das Geschehen mit maximaler Vergrößerung auf dem Schirm betrachtete, ebbten das Rumpeln und Donnerkrachen nach und nach ab.
    »Wir haben achtunddreißig gefallene Feinde gezählt, Sir.«
    Nero nickte und sah sich die Informationen an. Was immer diese unbekannten Soldaten auch eingesetzt haben mochten: Es hatte die Drasin-Einheit mit solcher Gewalt zerfetzt, wie er es noch nicht erlebt hatte. Zu derartigen, von einem Flammeninferno begleiteten Explosionen kam es in Gefechten eigentlich nur selten. Meistens ging es längst nicht so spektakulär zu. Natürlich gab es dabei auch viel Lärm, wenn man sich nicht gerade im All befand, aber davon abgesehen hatte man es in der Regel nur mit Rauch und herumfliegenden Granatsplittern zu tun.
    Das hier war eine völlig andere Geschichte.
    Als unmittelbare Folge der Feuersbrunst hatten die Com puter mindestens zwölf eindeutig tote Gegner registriert, und diese Zahl

Weitere Kostenlose Bücher