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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Headset.
    Verblüfft sah Milla ein Bild der Stadt vor sich auftauchen – transparent, aber so deutlich, dass sie Einzelheiten erkennen konnte. Egal, wo sie hinschaute: Stets schien ihr ein blauer Kreis zu folgen. Schnell wurde ihr klar, dass er auf irgendeine Weise auf ihre Blickrichtung reagierte.
    »Hier …«, sagte sie schließlich und richtete den Blick auf eine der medizinischen Einrichtungen. »Das ist eine der Kliniken.«
    Brinks lud sich die Information herunter. »Also gut. Dankeschön, Miss Chans. Ich schicke unsere Verwun­deten jetzt dorthin.«
    »Keine … Keine Ursache, Major. Das ist doch das Mindeste, was wir für Sie tun können.«
    »Und jetzt gehen Sie schnell zu Ihren Vorgesetzten, Miss Chans. Wir müssen uns mit Ihrem Kommando kurzschließen, wenn wir das hier beenden wollen«, erklärte Brinks, schloss das Hintertürchen zu Millas System und schaltete wieder auf Normalbetrieb um.
    Brinks musste nur ein paar Befehle eingeben, um die Fallschirme mit den Verwundeten zum neuen Zielort zu dirigieren. Danach bestellte er auch für sich einen Fallschirm. Auf keinen Fall wollte er seine Leute einer Einrichtung anvertrauen, die er vorher nicht persönlich in Augenschein genommen hatte, sofern das irgendwie möglich war.
    »Das kann nichts Gutes bedeuten«, sagte Lieutenant Savoy nach langem Schweigen, derweil sein Team das Innere der zerstörten Landefähre untersuchte.
    »Um was geht’s, Boss?«, fragte Burke, ging zu ihm hinüber, geriet ins Stolpern und blieb schließlich stehen, als er sah, wohin Savoy blickte. »Oh Scheiße!«
    »Sehr gut ausgedrückt, Burke. Würde jedem Dichter zur Ehre gereichen.« Savoy atmete tief aus und überließ es seinem klimatisierten Panzeranzug, die feuchte Luft einzufangen und die beschlagene Scheibe seiner Blickfeld­anzeige zu säubern.
    »Was zum Teufel quatscht ihr da?«, fragte Mehn, stieß zu ihnen, blieb wie angewurzelt zwischen den beiden stehen und blickte nach unten – sehr weit nach unten.
    Das Loch im Deck hatte einen Durchmesser von circa fünf Metern und schien durch die Schiffshülle direkt in den harten Boden darunter zu führen.
    »Ich bekomme jetzt einen Wert für die Tiefe herein … Mein Gott … Dreißig Meter … Wie konnten sie in dieser kurzen Zeit so tief graben?«
    »Keine Ahnung, Boss … Kann aber nichts Gutes bedeuten.«
    Savoy schüttelte den Kopf. »Also gut, Burke, geh wieder raus und bestell einen Fallschirm hierher.«
    »Wieso? Die Sensoren dieser Dinger werden uns in einem so engen Raum nicht viel nützen.«
    »Weiß ich doch«, erwiderte Savoy. »Aber meine Panzersensoren schon. Ich gehe jetzt nämlich da runter.«
    Weston trank gerade dampfend heißen Kaffee, als die Warnung einging. Kurzerhand entsorgte er den Becher in einer Recycling-Anlage und wandte sich der Unteroffizierin zu, die Waters vorübergehend vertrat. Sie war sogar noch jünger. »Was ist?«
    »Tachyonen-Kielwasser, Sir«, erwiderte sie knapp, während ihr Blick über die Alarmanzeige huschte. »Ich … Ich glaube, es sind mehrere Schiffe, die von Lichtgeschwindigkeit auf langsamere Fahrgeschwindigkeit gewechselt haben.«
    »Holen Sie die Werte auf den Schirm.«
    Der Schirm flackerte auf und zeigte gleich darauf die Computervergrößerung hübsch animierter blauer Teilchen, die irgendein Objekt so vor sich herschob, dass sie zur Seite ausbrachen und sich danach ringsum verteilten. Das Bild erinnerte an die Bugwelle eines Schiffs, das über einen stillen See gleitet.
    Nur dass es sich hier um fünf Schiffe handelte.
    »Mein Gott«, flüsterte irgendjemand, aber Weston achtete nicht darauf.
    Zumindest wusste er jetzt, auf was das verbliebene Mutterschiff der Drasins gewartet hatte.
    Also hatte er mit seiner Vermutung recht gehabt.
    Was ihm keineswegs gefiel.

25
    Als der mit CM-Feldern ausgestattete Fallschirm Lieute­nant Savoy langsam in den Abgrund hinunterließ, kam es ihm so vor, als triebe er in leichtem Wind durch das fünf Meter breite Loch.
    »Die Wärmeabstrahlung ist ziemlich gleichmäßig verteilt«, meldete er und blickte durch die Infrarotanzeige auf seinem Headset nach unten. »Die Wände hier sind fast glatt und sehr gerade … Sehen aber nicht so aus, als hätte man einen Laser zur Grabung eingesetzt …«
    Die kontinuierlichen Kommentare wurden an Savoys technisches Team und von dort aus dem Major und der Odyssey übermittelt. Wegen des Protokolls sprach er auch dann noch weiter, als die Wände immer höher über ihm aufragten.
    »Ich nähere mich

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