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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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wie?«
    »Ja … Zumindest nehme ich das an.« Tanners Lippen zuckten. »Ist natürlich schwer zu sagen, ohne ihr Gesicht sehen zu können.«
    »Oh je!« Unverzüglich hantierte Milla an den Schaltern herum, bis sie die Visiereinstellung fand, in die Brinks sie seinerzeit eingewiesen hatte. »Tut mir leid«, erklärte sie, während ihr vorher dunkles Visier transparent wurde und in den Helm integrierte Lämpchen aufleuchteten. »Absetzen kann ich den Helm leider nicht; ich brauche ihn zur Kommunikation mit den anderen.«
    Tanner nickte, Nero starrte sie weiter an.
    »Nero, wie die Ithan berichtet, heben die Drasins am Landeplatz ihrer Landefähre in Sektor Corinth derzeit Tunnel aus«, erklärte Tanner.
    Nero runzelte die Stirn. »Sektor Corinth? Die sind doch abgestürzt. Da kann doch eigentlich niemand überlebt haben!«
    »Ist mir klar. Trotzdem sollten wir es überprüfen.«
    »Das habe ich leider versäumt. Einverstanden, ich kümmere mich sofort darum.«
    »Okay, denn wenn das stimmt, was unsere … Freunde berichten, könnte sich dort etwas Schlimmes zusammenbrauen.«
    »Verstehe.«
    »Die Scans zeigen, dass sich in den Tunneln mittlerweile mehr als zweihundert Drasins aufhalten, Admiral«, mischte Milla sich ein. »Unsere Freunde haben inzwischen zwei Angriffsdrohnen von der Odyssey angefordert – ausgestattet mit Waffen, die ihrer Ansicht nach die Drasins vernichten können, wenn alles klappt.«
    »Die handeln schnell«, bemerkte Nero. Seine Stimme ließ nicht erkennen, ob das als Kompliment oder Kritik gemeint war.
    »Allerdings!« Tanner nickte. »Und wir sollten jetzt genauso schnell handeln.«
    »Einverstanden«, erwiderte Nero und zog sich ohne weiteres Wort zurück.
    »Also gut, Ithan.« Ohne jede Spur von Verlegenheit starrte Tanner einen halben Meter nach oben, um Millas Blick zu suchen. »Ich glaube, wir beide sollten jetzt den Captain der Odyssey in unser Gespräch einbeziehen.«
    »Ja, Admiral.«

27
    »Captain … Weston, nehme ich an?«
    »Ja, stimmt. Und Sie sind Admiral Tanner?«
    »Richtig.« Als der schlank gebaute Mann auf den Schirm blickte, sah es eindeutig so aus, als musterte er die Hilfsbrücke, wo Weston die Übertragung empfing.
    Aber natürlich konnte er die Brücke gar nicht sehen. Vielmehr blickte er in das Gesicht von Miss Chans, während die Systeme ihres Panzeranzugs Captain Weston sein Bild übermittelten. Die umgekehrte Übertragung von Westons Gesicht war mit diesem System natürlich nicht möglich, doch zumindest drang Westons Stimme aus den Lautsprechern des Anzugs, sodass sie ein einigermaßen zusammenhängendes Gespräch führen konnten.
    Admiral Tanner war ein unaufdringlicher Mensch, wie Weston auffiel – der Typ, den man auf der Straße wahrscheinlich übersehen würde. Auch seine Uniform wirkte seltsam unprätentiös, eher wie Arbeitskleidung und nicht wie der Aufzug, den ein terrestrischer Admiral tragen würde. Allerdings war die Uniform makellos sauber und gepflegt. Seine Augen hatten etwas an sich, das Weston nicht genau einordnen konnte, aber einen solchen Blick hatte er schon früher gesehen.
    »Captain«, setzte der Admiral neu an und zwang Weston damit zur Aufmerksamkeit. »Wir alle schulden Ihnen Dank für Ihr Eingreifen. Ich glaube, unsere Welt kann Ihnen niemals entgelten, was Sie für uns getan haben.«
    Weston wehrte das mit einer Geste ab, fast ärgerte er sich über die Erwähnung eines »Entgelts«. »Unsinn. Dankbarkeit ist ja in Ordnung, Admiral, aber darüber hinaus erwarten wir nichts von Ihnen. Das, was Ihnen diese Monster antun wollten, würden wir niemandem durch­gehen lassen. Die Drasins haben zwei Zivilisationen vernichtet, Admiral. Mein Volk würde niemals zulassen, dass sie auch noch eine dritte auslöschen, ohne dass wir das zumindest zu verhindern versuchen.«
    »Ja …« Tanner senkte den Blick und schloss kurz die Augen. »Es hat mir sehr wehgetan, vom Schicksal Port Fuilles’ zu hören. Ist die Titualar des Sternsystems bei Ihnen?«
    »Ja. Im Augenblick ist sie bei ihren Leuten, allerdings stehen sie alle noch unter der Wirkung von Sedativen.«
    »Sedative?«
    »Nach unserem Gespräch wird Milla Sie darüber aufklären. Hier muss der Hinweis genügen, dass die Sedierung sowohl den Überlebenden als auch dem Personal der Odyssey genützt hat. Normalerweise hätten wir unsere Gäste längst geweckt, aber in Anbetracht der Lage wollte ich vermeiden, dass in Panik geratene Zivilisten uns zusätzliche Probleme bereiten.«
    Der Admiral

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