Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
Vom Netzwerk:
verfeinere das Übersetzungsprogramm. Wieso fragen Sie?«
    »Doktor … Wir ziehen gleich ins Gefecht!«
    »Na und?«
    »Na … und ? Was soll uns Ihre Verfeinerung jetzt noch bringen?«
    Palin zuckte die Achseln. »Ich bin kein Soldat, Evan, sondern ein Wissenschaftler, der zufällig ein gewisses Sprachtalent besitzt. Den Ausgang der Schlacht werden meine Fähigkeiten wohl kaum beeinflussen, aber sollten wir sie überleben, könnten sie Einfluss auf unsere künf­tigen Beziehungen zu diesen Einheimischen haben. Wieso also sollte ich nicht weiterarbeiten?«
    Der Labortechniker starrte ihn nur mit großen Augen an.
    Palin schob ihm einen Stuhl zu. »Hier, setzen Sie sich … Es sei denn, Sie haben Wichtigeres zu tun.«
    Als der junge Mann leicht verwirrt Platz nahm, reichte Palin ihm einen PDA , der Übersetzungsalgorithmen zeigte.
    Evan musterte das Display. »Was ist das?«
    »Die einzige Übertragung, die wir von den Schiffen der Drasins empfangen haben. Unserer Einschätzung nach könnte es der Ruf nach Verstärkung sein. Vielleicht können Sie das durch Ihren Rechner laufen lassen und prüfen, ob es irgendwelche in der Vergangenheit aufgezeichneten Analogien dazu gibt?«
    »Historische Analogien zu dem chiffrierten Ruf eines Alien-Kriegsschiffs?«
    Palin zuckte die Achseln. »Man kann ja nie wissen, Evan. Niemals.«
    Lieutenant Jennifer Samuels versuchte sich zu entspannen, während sie im Cockpit des Kampfjägers saß. Doch trotz aller Bemühungen konnte sie die Aufregung vor diesem Einsatz nicht ganz loswerden. So etwas war ihr schon seit Jahren nicht mehr passiert. Nicht seit ihrem ersten Shuttle-Flug.
    Komm schon, Sam, redete sie sich selbst gut zu, du hast es doch selbst so gewollt, genau dafür hast du dich doch ausbilden lassen. Verlier jetzt bloß nicht die Nerven.
    Das klang zwar nett, beruhigte sie jedoch keineswegs.
    Die Archangel Eins stand neben den anderen Kampf­jägern, und sie spürte, wie die Piloten sie anstarrten, während sie ihre Maschinen durchcheckten. Ihr war klar, dass sie sich fragten, ob sie diesem Einsatz gewachsen war. Das fragte sie sich ja selbst.
    Ihr war bereits zu Ohren gekommen, dass Commander Michaels den Captain wegen ihr zur Rede gestellt und durch seinen Einspruch gegen ihre Zuteilung zu den Arch­ angels fast ein Kriegsgerichtsverfahren riskiert hatte. Das Schlimmste war, dass sie es ihm eigentlich gar nicht ver­übeln konnte. Michaels war ein Pilot, um den sich Legenden rankten. Fast von Anfang an war er unter dem Kommando von Captain Weston bei den Archangels geflogen und konnte eine lange Liste von erfolgreichen Einsätzen nachweisen. Und der Captain sowieso. Zusammen waren Michaels und Weston für einige der größten Siege im Luftkrieg der Blöcke, ja für den Triumph in einigen der wichtigsten Luftschlachten der Weltgeschichte verantwortlich. Ihre Namen standen für das Fluggeschwader der ­Archangels, genau wie das Geschwader in der Nachkriegszeit für den Sieg gestanden hatte.
    Eindrucksvolle Vorbilder, denen man gerecht werden musste, doch genau das hatte sie ja gewollt – schon seit die ersten Berichte über die Einsätze der Archangels in den Nachrichten durchgesickert waren. In einer Welt, in der alle Bilder und Töne vernetzt waren, waren es trotzdem faszinierende Enthüllungen über diesen Krieg gewesen. Die PR-Leute der Regierung hatten die unzensierten Einsatzprotokolle des Fluggeschwaders freigegeben und in alle Wohnzimmer geschickt.
    Für eine Nation, die mit den ersten katastrophalen Niederlagen des Weltkriegs und der erdrückenden Last der von allen Seiten angreifenden Blockstreitkräfte hatte fertig werden müssen, waren die Archangels schnell zu einem Symbol erfolgreicher Gegenwehr geworden.
    Zwangsläufig fragte sich Samuels jetzt, da sie mit dem konfrontiert war, was sie sich stets gewünscht hatte, wie sie sich im Vergleich zu diesen Riesen, die Geschichte gemacht hatten, bewähren würde.
    »Nervös?«
    Samuels zuckte zusammen. Genauer gesagt, schreckte sie hoch und wurde wegen der Schwerelosigkeit vom Sitz gehoben. Mit ihren schnellen Reflexen schaffte sie es gerade noch, sich am Kabinendach festzuklammern und sich davon abzustoßen, während sie sich nach der Stimme umsah. Als sie Commander Michaels erkannte, wünschte sie fast, sie hätte sich davontreiben lassen.
    »Nein, Sir«, erwiderte sie mit fester Stimme.
    »Quatsch«, erwiderte er in strengem Ton. »Lieutenant, ich möchte Ihnen gern eine Sache erklären, auf die mich Weston vor

Weitere Kostenlose Bücher