Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
Vom Netzwerk:
meinem ersten Einsatz hingewiesen hat.«
    Sie schluckte.
    »Sie können sich so viel vormachen, wie Sie wollen, das ist mir egal. Sie können auch Ihren Kameraden ruhig vorspielen, Sie hätten keine Angst, denn die werden Ihnen gegenüber, bei Gott, dasselbe tun.« Er grinste schief, wurde aber gleich wieder ernst. »Aber ich leite diesen ganzen Zirkus, und wenn ich Ihnen eine Frage stelle – egal, welche –, können Sie darauf wetten, dass ich einen guten Grund dafür habe. Also erwarte ich von Ihnen eine ehr­liche Antwort, kapiert?«
    Sie nickte. »Kapiert.«
    »Gut.« Er funkelte sie an. »Also, sind Sie nervös?«
    »Ja, Sir.«
    »Auch gut. Verlieren Sie bloß nicht diese Schmetter­linge im Bauch. Denn die werden Sie so lange am Leben halten, dass Sie mal genau so ein Kriegsveteran wie ich werden.«
    Bei diesen Worten wagte sie ein Lächeln, denn Mi­chaels war noch keine achtundzwanzig Jahre alt.
    »Aber achten Sie auf Ihre Nerven, sobald wir das In­terface aktivieren. Sie können Ihre Stabilisatoren nämlich ziemlich durcheinanderbringen, wenn der Kampfjäger nicht weiß, in welche Richtung Sie wollen. Nervosität ist schon in Ordnung; sie darf Ihnen nur nicht die Lenkung vermasseln.«
    Samuels nickte. »Verstanden, Sir.«
    »Gut.« Er klatschte auf das Kabinendach. »Dann dürfen Sie jetzt wieder mit Ihrer Maschine kommunizieren.«
    »Sir?« Sie wirkte verwirrt.
    »Mit Ihrem Flugzeug reden.« Er lächelte. »Das tun wir alle, Lieutenant. Wir sind ein völlig durchgeknallter Haufen.«
    »Ja, Sir.« Sie musste grinsen. »Ich glaube, da passe ich wunderbar hinein.«
    »Da bin ich mir sicher, Lieutenant. Völlig sicher.«
    Pünktlich auf die Sekunde kehrte Captain Weston, wie versprochen auf die Brücke zurück und warf Commander Roberts einen scharfen Blick zu, während er zum Kommandosessel hinüberging.
    Wortlos stand Roberts auf, nickte respektvoll, während Weston Platz nahm, entschuldigte sich und verließ die Brücke.
    »Wie steht’s beim Gegner?«
    »Verfolgt immer noch den von uns vorherberechneten Kurs, Captain«, erwiderte Waters. »Wir sind mittlerweile nur noch eine Astronomische Einheit von seiner Forma­tion entfernt.«
    »Verstehe. Lamont, teilen Sie allen Abteilungen mit, dass wir bis auf Weiteres jeden nicht lebenswichtigen Energieverbrauch einstellen.«
    »Ja, Captain, wird sofort erledigt.«
    Nachdem Lamont die Anweisung durchgegeben hatte, herrschte überall nur noch gedämpftes Licht, selbst auf den vielen Displays auf der Brücke.
    Bald darauf saßen sie fast im Dunkeln. Nur die rötlichen Lampen, die kaum Energie verbrauchten, verstärkten das trübe Licht der Gefechtsdisplays, die bereits mit dem Countdown für den Abfang des Gegners begonnen hatten.
    Weston griff zur Armlehne des Kommandosessels und tastete sich bis zum Schalter der Sprechanlage vor.
    »Hier spricht der Captain«, sagte er mit einem Blick auf das Display vor sich. »Ich möchte gern jedem von Ihnen ein paar Worte sagen, also nehmen Sie sich bitte einen Augenblick Zeit, wenn Sie können.«
    Über das Schiff senkte sich Stille. Jeder sah zu den Lautsprechern an Wänden und Decke hinauf.
    »In … etwas mehr als dreißig Minuten werden wir erneut ins Gefecht ziehen. Der Gegner hat sich als skrupellos erwiesen und mindestens zwei Planeten vollständig vernichtet. Jetzt hat er es offensichtlich auf den besiedelten Planeten dieses Sternsystems abgesehen. Ich … Wir werden dabei nicht einfach zusehen und das zulassen. Ich weiß nicht, ob wir es schaffen werden, den Feind davon abzuhalten. Aber ich weiß, dass es ein Verbrechen wäre, dergleichen ohne Widerstand geschehen zu lassen.«
    Nachdem Commander Roberts seine Uniform abgelegt hatte, blickte er auf. Er hatte gerade die Dusche aufdrehen wollen, doch jetzt hörte er dem Captain zu.
    »Wir sind bereits tiefer in diesen Krieg verstrickt, als mir lieb ist, aber bei jedem unserer bisherigen Einsätze haben wir bewiesen, dass wir diesem Gegner gewachsen sind, auch wenn viele von uns vielleicht vom Gegenteil ausgegangen sind. Außerdem, und das ist noch viel wichtiger, haben wir … habt ihr gezeigt, dass ihr die Erwartungen bestens erfüllt, die die Erde in euch gesetzt hat, als sie euch der Odyssey zugeteilt hat. Ihr seid die Besten, die unsere Heimat aufbieten kann.«
    Jennifer Samuels atmete tief aus und lehnte ihren Kopf gegen die Sitzlehne, während die Stimme Captain Westons über das Flugzeugträgerdeck zu ihr und den anderen Archangels drang.
    »Das habt ihr

Weitere Kostenlose Bücher