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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Maschine diejenigen Menschen niedergemäht hatte, die dieses Wunderwerk erst hervorgebracht hatten. Menschen wie diese. Wahrscheinlich wäre es besser für uns gewesen, wenn sie auf ihrem eigenen verdammten Planeten geblieben wären.
    Steph bemerkte ihre Reaktion und auch, dass ihr ein leichter Schauer über den Rücken lief. Diese Reaktion kannte er nur zu gut. Seine Miene verhärtete sich, wie stets, wenn jemand seine Entscheidung, in der Armee zu dienen, aus moralischen Gründen anzweifelte.
    »Ja, wenn es sein musste«, erwiderte er. »Diese Flugzeuge wurden nur aus einem einzigen Grund gebaut und dienen nur einem einzigen Zweck: der Verteidigung. Wäre das nicht geschehen, hätten Millionen Menschen ihr Leben lassen müssen. Und weitere Milliarden würden jetzt unter der Fuchtel einer Diktatur leben. Moralisieren Sie lieber nicht, bevor Sie die ganze Geschichte kennen, Lady.«
    Milla schluckte ihre Abscheu für den Augenblick hinunter. Jetzt und hier konnte sie bei dieser Auseinandersetzung nur den Kürzeren ziehen. »Erzählen Sie mir mehr, Stephan.«
    »Richtig heißt es ›Stephanos‹. Das ist nicht mein Name, sondern ein Rufzeichen. Kampfpiloten benutzen das als ein Erkennungszeichen, weil sie stolz auf ihre Fähigkeiten sind.« Er wandte sich wieder dem Kampfjäger zu. »Die Archangel ist das schnellste und am besten manövrier­bare Flugzeug, das wir je konstruiert haben. Normaler­weise messen wir die Fluggeschwindigkeit in Mach . Die Mach-Zahl gibt das Verhältnis der Fluggeschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit in der Luft an, aber bei der Arch­angel ist das ein bisschen anders. Ihre Konstrukteure haben frühzeitig gemerkt, dass die Archangel nicht denselben Beschränkungen unterliegt wie ihre Vorgänger. Ein guter Pilot kann eine Archangel bis zu Geschwindigkeiten bringen, die man am besten in Bruchteilen der Lichtgeschwindigkeit misst – selbst in der Erdatmosphäre.«
    »Lichtgeschwindigkeit!« Milla war schockiert. Bruchteile der Lichtgeschwindigkeit oder Annäherungen an Lichtgeschwindigkeit waren innerhalb einer Atmosphäre zwar durchaus möglich, aber sie hatte noch nie von einem Piloten gehört, der bei solchem Tempo noch die Kontrolle über die Maschine behalten konnte. Vielleicht war das sehr hoch in der Atmosphäre machbar, aber bei geringerer Flughöhe würde der erste Fehler des Piloten auch sein letzter sein. Und höchstwahrscheinlich würde er eine beträchtliche Anzahl von Menschen mit in den Tod reißen, wenn sein Flieger mit der Gewalt einer atomaren Explo­sion auf dem Boden aufprallte.
    »Tja, die Counter-Mass-Felder, die den Senkrechtstart und die Senkrechtlandung ermöglichen, sorgen auch dafür, dass der Pilot rund um das Flugzeug eine Vakuum­tasche erzeugen kann. Das ist ein Art Blase, um die die Luft herum gleitet. Deshalb fällt die Reibung weg, die das Flugzeug normalerweise zerstören würde«, erklärte Ste­phanos.
    Wie von allen Piloten verlangte man von ihm, über sein Flugzeug fast genauso gut Bescheid zu wissen wie dessen Konstrukteure. Mehr als ein Pilot hatte sein Leben dadurch retten können, weil er gewusst hatte, welches Dingsda mit einem anderen Dingsda verbunden werden musste.
    »Und die CM-Felder verhindern auch jede Schockwelle, die eine Maschine, die bei solchen Geschwindigkeiten fliegt, leicht auslösen könnte.« Stephanos griente. »Doch wir gehen praktisch fast nie über Mach Zehn hinaus.«
    »Verstehe. Wir haben ein ähnliches System für den Transport von Material in die Umlaufbahn entwickelt.« Milla runzelte die Stirn. »Mir ist nur nicht klar, welches System Sie benutzen, um bei solchen Geschwindigkeiten die Kontrolle zu behalten.«
    Stephanos wirkte zwar peinlich berührt, schüttelte sein Unbehagen jedoch gleich wieder ab. Er stieg die Leiter hinauf, ließ sich auf den Sitz im Cockpit fallen und winkte Milla zu sich. »Kommen Sie herauf!«
    Milla kletterte neugierig hinauf und sah sich im Cockpit um. »Also?«
    »Nun ja, der Pilot steuert die Bewegungen des Flugzeugs mit den Pedalen, die Sie da unten sehen, aber auch mit dem Gashebel und den Steuerknüppeln rechts und links.« Stephanos beugte sich nach unten und spielte mit einem Steuerknüppel. »Dadurch ist eine Lenkung über sechs verschiedene Achsen oder auch über jede mögliche Kombination der sechs Achsen möglich.«
    Milla nickte nur und ging ohne irgendeinen Kommentar über die offensichtlichen Auslassungen in dieser Erklärung hinweg. Ihr war klar, dass dieses System sehr

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