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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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zerlumpte Schar offenbar anführte. »Die Drasins sind immer noch da draußen. Wir müssen Sie und Ihre Leute herausholen, ehe ein feindlicher Späher den Weg hierher findet.«
    Savoy hatte mit einem heftigen Schock gerechnet, doch die Menschen reagierten eher mit tiefer Resignation. Mit seiner Bemerkung hatte er ihnen den wunderbaren Traum genommen, an den sie sich geklammert hatten. Es war so, als hätte er ihnen den Boden unter den Füßen weg­ge­zogen.
    Aber sie waren nicht völlig realitätsfremd. Kurz darauf nickte die Anführerin und verbeugte sich halb vor ihm. »Also gut. Dort entlang geht es zum Reaktor.« Die Frau deutete auf eine kleine Tür am anderen Ende des Raums.
    »Ich danke Ihnen, Ma’am«, erwiderte Savoy. »Mallard, Jenkins, lasst die beiden Männer aufstehen. Und helft mir, die Power Packs dorthin zu schleppen. Eigentlich müssten wir es damit schaffen, dem System Starthilfe zu geben, wenn Milla mit ihrer Einschätzung des Reaktors richtig liegt.«
    »Ich sorge dafür, dass unser Ingenieur Ihnen alles Nötige zu unseren Systemen erklärt.« Die Frau wirkte jetzt so gebieterisch, dass sie wohl wirklich eine führende Rolle in der Gruppe spielen musste, genau wie Savoy angenommen hatte.
    »Danke, Ma’am«, erwiderte er in bewusst respektvollem Ton und nickte ihr zu.
    Jeder der drei Soldaten stemmte ein Power Pack hoch, schulterte es und machte sich auf den Weg zur hinteren Tür. Der einheimische Ingenieur wollte helfen, kniete sich neben das vierte Hochleistungs-Akku und versuchte, die Last aufzuheben.
    »Nein, warten Sie!« Hilliard ging mit großen Schritten zu dem Mann hinüber, der sich vergeblich abmühte. Seine verwirrte Miene nahm frustrierte Züge an, als er trotz Anspannung aller Muskeln das schwere Ding keinen Zentimeter von der Stelle bewegen konnte. Hilliard legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte mit leichtem Lächeln den Kopf. »Hören Sie, ich trage das!« Er kniete sich nieder, umfasste die Griffe des Akkus, stemmte ihn mühelos hoch und schulterte ihn lässig. »Es liegt an den Anzügen, Sir. Sie verstärken die eigene Kraft erheblich. Gehen Sie voran, ich folge Ihnen mit dem Ding hier.«
    Der Mann nickte, während er Hilliard zunächst mit ungläubigem Staunen, danach voller Faszination beobach­tete. Schließlich drehte er sich um und führte Hilliard zur Tür, warf ihm über die Schulter aber immer wieder eindringliche Blicke zu.
    Als Hilliard außer Hörweite war, wandte sich die Frau Milla zu. »Kann man ihnen trauen? Die Anderen haben den Eid gebrochen, das weißt du genau.«
    Milla holte tief Luft. »Ich weiß nicht, ob man ihnen trauen kann, aber leider bleibt uns wohl kaum etwas anderes übrig. Und all das ist lange her.«
    »Wer einmal den Eid bricht, tut es immer wieder!«
    »Mag sein. Aber mich haben sie, wie gesagt, gerettet, und jetzt sind sie hier, um dir und deinen Leuten das Leben zu retten. Deshalb verdienen sie wohl zumindest einen gewissen Vertrauensvorschuss.«
    Schließlich seufzte die Frau und lenkte ein. »Vielleicht hast du recht.« Sie schwieg einen Augenblick. »Wie heißt du eigentlich? Ich bin – vielmehr war – Titualar Saraf. Jetzt wohl nur noch Saraf.«
    Milla sah zu den anderen Überlebenden hinüber. »Nicht für diese Leute. Für sie bist du immer noch die Titualar dieses Sternsystems. Ich bin Ithan Chans, Angehörige der Handelsflotte von Ranqil. Ich war auf einer Abfangmission, als meine Spezialeinheit von einem Schlachtschiff der Drasins vernichtet wurde.«
    »Sind die Drasins tatsächlich derart mächtig?«
    Milla nickte mit bitterer Miene. »Leider können sie noch viel mehr. Sie haben unsere ganze Flotte mühelos vernichtet. Unsere Schiffe hatten nicht die geringste Chance gegen sie.«
    »Dann sind wir verloren. Letztendlich werden sie unsere Abwehr überrennen. Mehr als acht Jahrtausende Frieden, und dann müssen wir so enden«, sagte Saraf resigniert.
    Milla schüttelte heftig den Kopf. Sie weigerte sich, den Tod ihrer Welt als unvermeidlich hinzunehmen. »Es ist noch nicht vorbei. Die großen Fünf verfügen demnächst über mehrere Sternenschiffe der nächsten Generation, sie sind schon fast fertig. Damit müssten wir der Flotte der Drasins – zumindest nach dem, was ich von ihr gesehen habe – annähernd ebenbürtig sein. Das Zeitalter des Friedens ist zu Ende, aber unsere Zivilisation noch längst nicht.«
    »Und was ist mit deinen Freunden? Ich wusste gar nicht, dass die Anderen bereits durch die Dimensionen

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