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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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aufgehoben«, sagte sie, während sie einen Arm über Millas Helm legte und sie gewaltsam niederdrückte.
    Wie recht sie damit hatte, zeigten die laute Explosion, die vom Bunker her herüberdrang, und der Steinregen, der plötzlich auf sie niederging. Jetzt war Milla dankbar für den Schutz des Panzeranzugs und des Helms.
    Nach und nach standen alle wieder auf, staubten die Anzüge ab und bewunderten Burkes Arbeit. Die Sprengkörper hatten ein sauberes Loch in den Bunker gerissen und die Trümmer von innen nach außen katapultiert – sodass niemand, der sich im Bunker aufhalten mochte, in Gefahr geraten war.
    Brinks sah sich in dem nichtssagenden Inneren des Bunkers um und wandte sich danach Milla zu, die gerade wieder zur Gruppe gestoßen war. »Also gut, wo stecken sie?«
    Milla musterte den Raum. »Unter unseren Füßen. Der Bunker reicht vermutlich hundert Meter unter die Erde. Warten Sie einen Moment, ich suche das Bedienungsfeld.«
    Brinks machte Milla Platz. Schließlich lächelte sie triumphierend und ging zu einer nackten Wand hinüber. »Hier ist es.«
    Alle Augen waren auf Milla gerichtet. Als sie die Hand nahe vor der Wand hin und her schwenkte, schimmerten Lichter auf, die sich miteinander zu einem schwebenden Bedienelement verbanden. Milla fuhr mit den Händen über die funkelnde Oberfläche. »Es ist ein Interface aus projizierten Teilchen«, erklärte sie, während sie Befehle eingab, »und wird durch einen in die Wand eingelassenen dreidimensionalen Bewegungsmelder aktiviert.«
    Major Brinks nickte lediglich, doch Savoy, fasziniert von diesem System, ging zu Milla hinüber. »Können Sie die Reaktion des Bedienelements etwa erspüren?«
    Milla nickte und drückte mit hörbarem Klicken auf eine Taste. »Ja, das Teilchenfeld baut einen gewissen Druck im Computer auf, sodass man weiß, ob eine Eingabe geklappt hat.«
    »Und wie funktioniert das?«, fragte der Major verwundert. »Ich sehe hier gar keine Projektoren.«
    »Nein, das können Sie auch nicht. Die Wand ist der Projektor. Dieselben Vorrichtungen, die meine Bewegungen registrieren, machen auch das Interface sichtbar.«
    »Tatsächlich? Aber wie …«
    Savoy vollendete den Satz nicht, denn gerade hatte Milla einen letzten Befehl eingegeben, und der Fußboden begann zu vibrieren. In der Raummitte tauchte eine kreisrunde Fuge auf, deren innere Platte in die Höhe stieg. Nach wenigen Zentimetern kam sie zum Stillstand und drehte sich nach rechts, sodass eine tiefe Grube sichtbar wurde.
    »Das kann doch nicht wahr sein!« Einer der Soldaten starrte in den Schlund hinunter und versuchte vergeblich, dessen Grund auszumachen. Auch die seitlichen Leitersprossen reichten weiter als sein Blickfeld.
    »Tut mir leid«, sagte Milla, »aber ohne Energiezufuhr kann ich den Fahrstuhl nicht nach oben holen.«
    »Wird schon irgendwie gehen, Milla. Meinen Sie, das hier installierte Energiesystem lässt sich wieder aufladen, wenn wir eine Energiequelle nach unten transportieren?«, fragte Savoy.
    Sie überlegte kurz. »Wahrscheinlich schon. Ist vermutlich ein ganz normaler Reaktor.«
    »Gut. Wir müssen unsere Power Packs nach unten schleppen, also fangen wir am besten gleich an«, meinte Savoy, blickte in den tiefen Abgrund und fingerte nervös am Abzug seiner Waffe herum. Denn selbst der in seinen Helm integrierte Strahler und das Nachtsichtgerät konnten die Dunkelheit dort unten nicht durchdringen.

15
    Es war keine leichte Aufgabe, die fünf jeweils zentnerschweren Power Packs durch einen senkrechten Schacht zu transportieren, der offenbar schnurstracks hundert Meter nach unten führte, aber nach einigen Stunden hatten Savoy und seine Techniker es geschafft.
    Vier von ihnen merkten plötzlich, dass sie auf dem Dach eines Fahrstuhls standen. Sie warteten ab, bis Milla den Hebel gefunden hatte, mit dem man eine Luke öffnen konnte, dann ließen sie sich und ihre Hochleistungs-Akkus nach und nach hinunter.
    Savoy sah sich in dem kleinen Aufzug um. »Was liegt auf der anderen Seite dieser Doppeltür?«
    »Der Schutzraum. Allerdings würde ich davon abraten, Mister Burke mit der Öffnung dieser Tür zu beauftragen«, bemerkte Milla trocken, aber mit unverkennbarem Humor, der es selbst durch die Übersetzungsalgorithmen schaffte.
    »Das wird wohl auch nicht nötig sein«, erwiderte Lieute­ nant Savoy und kicherte, während er zur Luke hinauf sah. »Jackie, reichst du mir bitte die Brechstange? Sie ist in der Werkzeugkiste.«
    Er nahm die Brechstange entgegen,

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